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PDF 30.648kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Feld mit geringerer Knochendichte wird als „Ward’sches Dreieck“ bezeichnet. Dieser<br />

Bereich kann bei osteoporotischen Prozessen ausgedünnt sein, so dass hier eine<br />

besondere Frakturneigung für mediale Schenkelhalsfrakturen besteht. Darüber hinaus<br />

gibt es noch zwei Nebentrabekelsysteme am proximalen Femur. Das eine Bündel<br />

entspringt der medialen Diapyhsenkortikalis, das andere, schwächer ausgebildete<br />

Bündel verläuft parallel im Trochanter major zur lateralen Femurkortikalis. Im<br />

Trochantermassiv überkreuzen sich das laterale Zugbündel des Hauptsystems und das<br />

von der medialen Kortikalis entspringende Trabekelsystem des Nebenbündels in<br />

Spitzform gotischer Bögen. Diese Kreuzungsstelle ist physiologisch verdichtet. Sie<br />

kann bei osteoporotischen Prozessen ausgedünnt sein. Im Kopf- und Halsbereich<br />

überkreuzen sich die lateralen Zugbündel und die medialen Druckbündel des<br />

Hauptsystems. Sie bilden ebenfalls diese gotischen Spitzbögen aus. Die Kreuzungsstelle<br />

ist wiederum verdichtet und bildet das Zentrum des Oberschenkelkopfes aus. (139)<br />

Die Trajektorien von Oberschenkelkopf und Oberschenkelhals spiegeln den Verlauf der<br />

Druckspannungen (durch Kompression) oder Zugspannungen (durch Dehnung) genau<br />

wieder. Durch die funktionelle Anpassung der Spongiosaarchitektur werden<br />

Biegebeanspruchungen völlig ausgeschaltet.<br />

Durch Zuggurtung der Muskeln, Faszien und Bänder werden die<br />

Biegebeanspruchungen stark herabgesetzt. Dies übernehmen am Femur die das<br />

Hüftgelenk umgebenden Muskeln des M. gluteus maximus, die ischiocrurale<br />

Muskulatur, der M. rectus femoris und der Tractus iliotibialis, sowie die Bänder des<br />

Lig. iliofemorale, des Lig. ischiofemorale und des Lig. pubofemorale, um die<br />

Biegebeanspruchung am proximalen Femur in physiologischen Bereichen zu halten.<br />

Wenn jedoch die Zuggurtung des Femur nicht oder nur vermindert wirksam werden<br />

kann, kann es schon bei leichter Beanspruchung zu proximalen Femurfrakturen<br />

kommen. Dies geschieht infolge nachlassender Muskelkraft, Bandschäden oder<br />

posttraumatischer und postoperativer Änderungen der Knochengestalt oder infolge von<br />

Erkrankungen des Knochens. (89)<br />

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