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PDF 30.648kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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In der vorwiegend im angloamerikanischen Sprachraum verwandten Klassifikation nach<br />

Evans 1949 werden pertrochantäre und intertrochantäre Femurfrakturen in stabile und<br />

instabile Brüche eingeteilt. Dabei wird eine Fraktur als instabil charakterisiert, wenn die<br />

Fraktur nach Reposition und Stabilisation eine Vollbelastung nicht toleriert. Das<br />

entscheidende Kriterium dafür ist das Fehlen der medialen Kortikalisabstützung mit<br />

einem mehr oder weniger großen Kortikalisdefekt in der Region des Calcar. Dabei ist<br />

entweder ein großes mediales Fragment allein oder ein zusätzliches dorsales Fragment<br />

im Sinne einer Vierfragmentfraktur ausgebrochen. Der alleinige Ausbruch des dorsomedial<br />

gelegenen Trochanter minor verursacht keine Instabilität, da die mediale<br />

Kraftübertragung am Calcar dadurch nicht unterbrochen wird. Eine relevante Instabilität<br />

liegt dann vor, wenn der Kortikalisdefekt die mediale Kortikalis erreicht. Diese<br />

Instabilität wird umso größer, je weiter sich das ausgebrochene Fragment nach distal<br />

entfernt. Die dorso-mediale Trümmerzone verhindert die Krafteinleitung über den<br />

Adam’schen Bogen in den Femur. (69)<br />

Die pertrochantären Femurfrakturen verlaufen immer extrakapsulär, so dass in der<br />

Regel nicht die Gefahr der Durchblutungsstörung des Hüftkopfes mit daraus sich<br />

entwickelnder Hüftkopfnekrose besteht, wie dies bei der Schenkelhalsfraktur in bis zu<br />

30 % der Fällen beschrieben ist. (248)<br />

Im Alter kommt es im Rahmen der so genannten senilen Osteoporose zur Abnahme der<br />

Knochenfestigkeit sowie zu einer Verringerung des CCD-Winkels bis auf 115° mit<br />

entsprechender Zunahme der Biegebeanspruchung im Schenkelhalsbereich. Dabei<br />

steigen die Biegemomente vom Hüftkopf zum Trochantermassiv und weiter nach<br />

subtrochantär mit zunehmendem Hebelarm deutlich an. (97)<br />

Nach FRIEDL 1999 hat sich in den letzten 30 Jahren eine Verschiebung der<br />

Frakturformen proximaler Femurfrakturen hin zu komplexen 31 A 3 Frakturen gezeigt.<br />

(81)<br />

Bei den instabilen 31 A 3.3 – Frakturen handelt es sich immer um hochgradig instabile<br />

Frakturen ohne Abstützung der Fragmente zwischen Kopf-Hals-Fragment und<br />

31

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