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PDF 30.648kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Der Antekurvationswinkel des Femur beim Erwachsenen beträgt etwa 8°. Im Laufe des<br />

Alterungsprozesses kommt es etwa ab dem 35. Lebensjahr zu einer Abnahme der<br />

Muskelmasse mit verminderter muskulärer Beanspruchung des Knochens und somit<br />

auch zu einer Reduktion der Knochensubstanz (90, 275) Bei beiden Geschlechtern führt<br />

die Abnahme des kortikalen Knochenmaterials am Femur zur morphologischen<br />

Modifikation des Schaftes, wobei die Veränderungen beim weiblichen Geschlecht<br />

unmittelbar postmenopausal etwas stärker ausgeprägt sind. (73) Als Folge der ventral<br />

resorptiven und dorsal appositionellen Umbauvorgänge an der inneren Kortikalis wird<br />

die Antekurvation im mittleren Femurabschnitt verstärkt. (37, 73, 285)<br />

Beim Standard-Gammanagel führt die zur Neutralisierung der hohen Rotationsmomente<br />

am proximalen Femur erforderliche Verriegelung zu einem deutlichen<br />

Steifigkeitssprung mit Spannungsspitzen und der Gefahr einer Femurschaftfraktur.<br />

(149)<br />

Eine solche Femurschaftfraktur am distalen Nagelende kann sowohl intraoperativ als<br />

auch im weiteren Verlauf als Ermüdungsbruch auftreten. Dabei entstehen an der<br />

Nagelspitze des Gammanagels unphysiologisch hohe Kräfte im Femurschaft, die hier<br />

eine Art Sollbruchstelle schaffen. (38, 161)<br />

Bei forcierter femoraler Antekurvation oder zu weit dorsal gewähltem Insertionspunkt<br />

am Trochanter major kann es zu einem Auflaufen des Gammanagels an der ventralen<br />

Kortikalis kommen. Eine Verklemmung des Nagels während der Implantation in den<br />

Markraum muss ebenso wie jegliches Einschlagen des Nagels wegen der dann<br />

drohenden Schaftfraktur unbedingt vermieden werden. (44, 110, 205)<br />

Dieses Problem der Spannungen an der Nagelspitze, die für Femurfrakturen<br />

verantwortlich gemacht werden, findet sich in bis zu 12 % der Fälle. (53, 110, 291)<br />

Auf eine Erweiterung des Markraums zur Vermeidung dieser Komplikationen sollte<br />

dennoch möglichst verzichtet werden, da in zahlreichen Untersuchungen die negativen<br />

Folgen einer zusätzlichen Markraumtraumatisierung nachgewiesen wurden. (233, 305)<br />

Zwar führt auch die intramedulläre Schienung ohne Markraumaufbohrung zu einem<br />

Zirkulationsschaden an der inneren Kortikalis, bei der Verwendung dünner Marknägel<br />

ist hier jedoch der Durchblutungsausfall deutlich vermindert. (141) WOZASEK et al.<br />

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