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PDF 30.648kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Die nach Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) 1968 von<br />

ihr propagierte Winkelplatte übernahm die Vorstellungen Pohls über eine dynamische<br />

Osteosynthese zunächst nicht. Mit dem Pohlschen System war bereits in den 50er<br />

Jahren eine Valgisierung des Kopfhalsfragmentes möglich, da Implantate mit<br />

differierenden Laschenwinkeln von 120 bis 150° in jeweils 5° Abstufung zur Verfügung<br />

standen. Durch die belastungsabhängige Frakturstauchung und fortwirkende<br />

Druckbelastung, insbesondere in der Frühmobilisationsphase, resultierte ein<br />

Stabilitätsgewinn mit Förderung einer raschen knöchernen Heilung.<br />

Gleitlaschenmechanismus und Winkelstabilität zeigten somit keine Gegensätze auf. In<br />

der chirurgischen Klinik des Marienhospitals Stuttgart wurden in den Jahren 1965 bis<br />

1985 bei über 1.000 Patienten Pohlsche Gleitlaschensysteme implantiert.<br />

Mit der Entwicklung der Dynamischen Hüftschraube (DHS) 1979 durch die<br />

Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese (AO) hielt das dynamische Gleitlaschenprinzip<br />

Einzug in die Behandlung der coxalen Femurfrakturen. (203)<br />

Dieses Implantat verbindet das Prinzip der inneren Schienung mit dem<br />

Zuggurtungsprinzip und weist eine hohe Biegesteifigkeit auf.<br />

Die von der AO übernommene und perfektionierte Dynamische Hüftschraube gleitet in<br />

einem röhrenförmigen Zylinder mit abgeflachten Seitenflächen, wobei die<br />

Verbesserung der Kernidee des ursprünglichen Implantates in einer Verhinderung einer<br />

sekundären Rotationsfehlstellung zu sehen ist. Der permanente Gleitlascheneffekt<br />

reduziert vor allem sekundäre Kopfperforationen und durch den konstanten<br />

Knochenkontakt lässt sich die Pseudarthrosenbildung nach entsprechender korrekter<br />

Reposition der Fraktur drastisch reduzieren. Im Gegensatz zu den starren Implantaten,<br />

bei denen die Osteosynthese als so genanntes „Load-Bearing-Verfahren“ agiert, handelt<br />

es sich beim autokompressiven Gleitlaschenimplantat um ein „Load-Sharing-<br />

Verfahren“. So soll das Bruch- und Perforationsrisiko gesenkt werden und eine<br />

dynamische Frakturkompression unter Last mit potenziell schnellerer Bruchheilung<br />

ermöglicht werden. Die Dynamische Hüftschraube (DHS) weist eine hohe<br />

Primärstabilität auf, die durch die Winkelsteifigkeit zwischen Hüftschraube und<br />

Schaftplattenanteil bedingt ist. Die Bruchheilung wird zusätzlich durch den<br />

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