PDF 5.373kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Untersuchung impliziter und expliziter Aufmerksamkeitsprozesse bei Inkompatibilitätsaufgaben<br />
KKKCKKK) provozieren Zielreiz und Flanker unterschiedliche Reaktionen. In der neutralen<br />
Bedingung wird der Zielreiz von neutralen Stimuli (z.B.XXXHXXX) flankiert.<br />
Wie im Stroop-Paradigma gibt es auch beim Flanker-Paradigma einen<br />
Kongruenz- sowie einen Inkongruenzeffekt. Dies weist darauf hin, dass die Identifikation<br />
des Zielreizes durch die flankierenden Reize trotz ihrer Irrelevanz für die<br />
Aufgabenbearbeitung beeinflusst wird. Interferenz entsteht demnach dadurch, dass die<br />
Aufmerksamkeit unwillkürlich auf die flankierenden Reize gelenkt wird.<br />
Beim Flanker-Paradigma werden die Reize nicht semantisch verarbeitet, da die<br />
Reize keine semantische Bedeutung besitzen. Das heißt, bei dieser Aufgabe geht es<br />
darum, auf welche Reizposition die Aufmerksamkeit gelenkt wird und welcher Reiz<br />
dadurch entsprechend wahrgenommen wird und für die Antwortgabe entscheidend ist.<br />
Diese Lenkung bzw. Kontrolle der Aufmerksamkeit benötigt keine bewussten, kognitiven<br />
Kapazitäten, sondern kann auf der Ebene der Wahrnehmung automatisch stattfinden.<br />
Daher sind beim Flanker-Paradigma vor allem implizite Prozess der<br />
Aufmerksamkeitslenkung beteiligt.<br />
In beiden Paradigmen stellt die Fokussierung auf die relevante Reizeigenschaft<br />
bzw. den relevanten Reiz die primäre Aufgabe dar. Der Unterschied besteht darin, dass<br />
die Präsentation irrelevanter Information im Stroop-Paradigma explizit und im Flanker-<br />
Paradigma implizit zu Störungen in der Aufmerksamkeitskontrolle führt. Dies führt in<br />
den inkongruenten Bedingungen auf der Verhaltensebene zu längeren Reaktionszeiten<br />
und höhere Fehlerraten.<br />
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