2. Waferbonden
2. Waferbonden
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<strong>2.</strong> <strong>Waferbonden</strong><br />
des Reinigungsbades um 10 Æ C auf etwa 80 Æ C erhöht. Für die Reinigungen stand eine<br />
Naßbank (wet bench) in einem Reinraum der Klasse 1 (etwa 1 Partikel 0,5 m pro<br />
Kubikfuß 0,028 m ¿ Reinraumluft [32]) zur Verfügung.<br />
In einigen Fällen, hauptsächlich beim Niedertemperatur-<strong>Waferbonden</strong>, wird an die<br />
Reinigung eine spezielle Oberflächenbehandlung angeschlossen, mit der ein spezifischer<br />
Oberflächenzustand erreicht werden soll, um auf diese Weise einen Einfluß auf die Eigenschaften<br />
des Waferpaares zu nehmen. So werden neben verschiedenen Plasmaaktivierungen,<br />
etwa im Sauerstoffplasma [20], auch naßchemische Modifikationen der Oberflächen wie<br />
im Fall einer Behandlung der Wafer in einer hydrolysierten Lösung aus Tetramethoxysilan<br />
(TMOS) bzw. Tetraethoxysilan (TEOS) [33] oder beim Anlagern von ultradünnen<br />
Polymerfilmen (designed monolayers) bzw. organischen Molekülen an die zu bondenden<br />
Oberflächen [34] durchgeführt, wodurch sich die Bondenergie der Waferpaare schon in einer<br />
Wärmebehandlung bei Temperaturen unter 500 Æ C teilweise deutlich erhöhen läßt. Oder<br />
es werden spezielle Schichten, wie etwa ein Siliziumglas, auf der Waferoberfläche aufgebracht,<br />
welche eine Verbindung verschiedener Halbleitermaterialien mit unterschiedlichen<br />
physikalischen Eigenschaften, beispielsweise Silizium mit Galiumarsenid, ermöglichen [35].<br />
Nach der Reinigung und spezifischen Oberflächenbehandlung der Siliziumwafer können<br />
diese nun gebondet werden. Dazu werden die beteiligten Wafer in einem Waferbonder,<br />
auch Mikroreinraum genannt [2, 36, 37], entsprechend Abbildung <strong>2.</strong>4 so eingebaut, daß<br />
der untere Wafer, mit der zu bondenden Oberfläche nach oben zeigend, am Waferrand auf<br />
mehreren Teflon-Stiften aufliegt, während der obere Wafer, mit der zu bondenden Seite<br />
nach unten zeigend, auf Teflon-Abstandshaltern (Spacer) liegt, die beide Wafer etwa 1 mm<br />
voneinander trennen.<br />
Durch einen auf die Trennungsspalte justierten DI-Wasserstrahl sollen bei geringer Rotation<br />
der Wafer in einem letzten Spülvorgang eventuell erneut auf die Oberfläche gelangte Partikel<br />
weggespült werden. Zusätzlich baut sich auf diese Art und Weise durch Kapillarkräfte ein<br />
Wasserfilm zwischen beiden Wafern auf, der eine weitere Kontamination mit Partikeln verhindern<br />
soll. Nachdem die Spülung beendet ist, wird das endgültige Mikroreinraum-System<br />
durch eine die Wafer abdeckende Haube etabliert. Im folgenden Trocknungsschritt (spindrying)<br />
soll das zwischen und auf den Oberflächen befindliche Wasser durch eine schnelle<br />
Rotation der Wafer unter zusätzlicher Einstrahlung von Infrarot-Licht abgeschleudert und<br />
verdunstet werden. Obgleich sich die Wafer im Infrarot-Licht bis auf etwa 80 Æ C aufheizen<br />
können, findet der eigentliche Bondprozeß bei Raumtemperatur statt.<br />
Wie schon für die Reinigungsprozeduren haben sich auch hier verschiedene Rezepte<br />
der Spülung und Trocknung hinsichlich ihrer Dauer, Rotationsgeschwindigkeit und IR-<br />
Lampenintensität entwickelt. Als Standard wird oftmals eine DI-Wasserspülung von 3 min<br />
und eine Trocknung von 5 min bei etwa 3000 Umdrehungen/min angegeben. Für den Erfolg<br />
eines hydrophilen Bondprozesses ist es entscheidend, die optimale Menge an Wasser auf<br />
der Waferoberfläche zu haben (gewöhnlich wenige Monolagen). Zuviel Wasser kann zu<br />
großflächigen Wassereinschlüssen in der Bondgrenzfläche führen, wodurch die Wafer im<br />
schlechtesten Fall wieder entbonden können.<br />
Nun beginnt der eigentliche Bondprozeß. Noch in der Mikroreinraum-Atmosphäre werden<br />
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