2. Waferbonden
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<strong>2.</strong>1. Genereller Überblick<br />
eine leichte positive Ladung, wodurch sie mit dem Sauerstoffatom eines benachbarten<br />
Wassermoleküls in Wechselwirkung treten können. Auf diese Weise kann die Stärke der<br />
Van der Waals-Wechselwirkung, etwa durch einen Wasserfilm auf den zu bondenden<br />
Siliziumoberflächen, deutlich erhöht werden.<br />
Je nach den Spezifikationen der Siliziumoberfläche muß zwischen dem hydrophilen<br />
und dem hydrophoben <strong>Waferbonden</strong> unterschieden werden. Ein handelsüblicher Siliziumwafer<br />
beispielsweise hat immer eine natürliche, einige ˚ngström dicke Oxidschicht, da er<br />
den atmosphärischen Bedingungen ausgesetzt ist. An dieser Oxidschicht, welche im wesentlichen<br />
aus Siliziumdioxid (SiO ¾ ) besteht, schließen sich Silanol-Gruppen (Si OH) an,<br />
die ihrerseits wiederum durch Wasserstoffbrückenbindungskräfte Wassermoleküle aus der<br />
Atmosphäre adsorbiert haben, so daß sich ein wenige Monolagen dicker Wasserfilm auf der<br />
Oberfläche bildet. Bedingt durch den hohen Anteil an Wassermolekülen auf der Oberfläche<br />
verhält sich diese wasseranziehend bzw. hydrophil. Abbildung <strong>2.</strong>1 (a) zeigt schematisch den<br />
Aufbau einer hydrophilen Siliziumoberfläche. Der Grad der Hydrophilisierung hängt dabei<br />
stark von der Luftfeuchtigkeit, der Verunreinigung der Oberfläche, der Temperatur und dem<br />
Luftdruck ab. Berechnungen haben ergeben, daß bei einer Bedeckung der Siliziumoberfläche<br />
mit 4 - 5 Silanol-Gruppen pro nm ¾ die maximale mögliche Hydrophilizität erreicht<br />
ist [18, 19].<br />
chemisorbiertes Wasser<br />
Wasserstoffbrückenbindungen<br />
O<br />
H H<br />
H H<br />
O<br />
H H<br />
O<br />
O O<br />
H H<br />
H<br />
H<br />
H H<br />
O<br />
H<br />
H<br />
O<br />
O<br />
H H<br />
Silanol-<br />
Gruppen<br />
(chemisorbiertes<br />
Wasser)<br />
OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH<br />
natürliche<br />
Oxidschicht<br />
Siliziumwafer<br />
(a)<br />
Wasserstoff-abgesättigte Oberfläche<br />
H H H H H H H H H H H<br />
Siliziumwafer<br />
(b)<br />
Abbildung <strong>2.</strong>1.: Schematische Darstellung einer (a) hydrophilen und einer (b) hydrophoben<br />
Siliziumoberfläche [3]<br />
Wird die oben beschriebene hydrophile Siliziumoberfläche einer HF-Lösung ausgesetzt,<br />
kommt es zur vollständigen Auflösung des natürlichen Oxids. Die verbleibende reine<br />
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