2. Waferbonden
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<strong>2.</strong> <strong>Waferbonden</strong><br />
die Wafer eine oberflächenspezifische Reinigungsprozedur durchlaufen haben, werden sie in<br />
Kontakt gebracht. Durch Adhäsionskräfte zusammengehalten, ist für eine Trennung des so<br />
gebondeten Waferpaares eine Energie von bis zu 0,2 J/m ¾ nötig [16]. In einer nachfolgenden<br />
Wärmebehandlung unter definierten Bedingungen kommt es zu einer Umbildung der<br />
Bondgrenzfläche, bei der sich kovalente Bindungen ausbilden. Entsprechend der Dauer<br />
der Wärmebehandlung und der Höhe der Temperatur werden dabei Bindungsenergien<br />
von bis zu 2,5 J/m ¾ erreicht [16]. Die orientierungsabhängige Bindungsenergie des reinen<br />
Siliziumkristalls beträgt vergleichsweise etwa 2,5 J/m ¾ (maximal in 100-Richtung) [17].<br />
Schließlich erhält man, abhängig von den ursprünglichen Oberflächeneigenschaften und den<br />
Randbedingungen während der Wärmebehandlung, ein Waferpaar mit einer spezifischen<br />
Grenzschicht, das auf Grund seiner hohen Bondenergie einer weiteren mechanischen<br />
Präparation zugeführt werden kann.<br />
Die Verbindung zweier extrem glatter und sauberer Siliziumwafer beruht auf den<br />
Adhäsionskräften, hervorgerufen durch atomare Wechselwirkungen der an der Oberfläche<br />
befindlichen Spezies sowie den oberflächennahen Atomlagen des Festkörperkristalls.<br />
Dabei setzen sich die Adhäsionskräfte, je nach den Eigenschaften der Oberfläche und den<br />
Umgebungsbedingungen, zu einem unterschiedlichen Grad aus Van der Waals-Wechselwirkungskräften,<br />
elektrostatischen Coulomb-Wechselwirkungskräften und kapillaren<br />
Wechselwirkungskräften zusammen [2]. Beim <strong>Waferbonden</strong> wird im allgemeinen davon<br />
ausgegangen, daß die Van der Waals-Wechselwirkung die treibende Kraft ist.<br />
Van der Waals-Wechselwirkungen beschreiben die Kräfte, welche von polarisierten<br />
bzw. polarisierbaren Atomen oder Molekülen auf ihre nächste Umgebung ausgeübt werden.<br />
Der Ursprung dieser Wechselwirkungskräfte liegt in den elektrischen Dipolen der Atome<br />
bzw. Moleküle, die je nach ihrer Anordnung anziehend oder abstoßend wirken können.<br />
Zwischen folgenden Wechselwirkungen muß dabei unterschieden werden:<br />
¯ Dipol-Dipol-Wechselwirkungen zwischen zwei polaren Atomen bzw. Molekülen,<br />
¯ Dipol-induzierten Wechselwirkungen zwischen einem polaren und einem nichtpolaren<br />
Atom bzw. Molekül und<br />
¯ dispersen Wechselwirkungen zwischen zwei nicht-polaren Atomen bzw. Molekülen.<br />
In allen drei Fällen nehmen die Wechselwirkungskräfte Ï mit dem Abstand der beteiligten<br />
Partner entsprechend Ö ab. Betrachtet man jedoch die Van der Waals-Wechselwirkungen<br />
zwischen zwei Oberflächen, so müssen die Einflüsse der umgebenden Atome bzw. Moleküle<br />
mit berücksichtigt werden, wodurch sich die Reichweite der Kräfte wesentlich erhöht. Die<br />
Proportionalität zum Abstand beträgt nunmehr Ï » Ö ¿ [2].<br />
Eine spezielle Form der Van der Waals-Wechselwirkung stellt die vergleichsweise starke<br />
Wasserstoffbrückenbindung“ dar, bei der ein Wasserstoffatom eines polaren Moleküls mit<br />
”<br />
einem elektronegativen Atom eines benachbarten oder desselben Moleküls wechselwirkt.<br />
Das wohl bekannteste Beispiel für die Wasserstoffbrückenbindung ist im Wasser selbst realisiert.<br />
Infolge des stark negativ polarisierten Sauerstoffatoms erhalten die Wasserstoffatome<br />
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