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68 III. Das bürgerliche Wohnhaus des 20. Jahrhunderts Die ...

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161<br />

Interessanterweise findet der Bautyp in England in den 20er und 30er Jahren<br />

ebenfalls große Verbreitung als <strong>Wohnhaus</strong>, wohlgemerkt ohne eine vergleichbare<br />

Polarisierung der Architekten oder politisch-ideologische Förderung wie in<br />

Deutschland. 198<br />

224-225 Hennel & James: <strong>Wohnhaus</strong> in England 225 Erdgeschoss<br />

6. Nachkriegszeit<br />

<strong>Das</strong> Jahr 1945 läutete einen Bruch der Weiterentwicklung der traditionalistischen<br />

Moderne ein, das Kriegsende an sich setzte ihn jedoch noch nicht um. Denn bis<br />

Mitte der 50er Jahre bestanden beide Strömungen der Moderne erneut nebenei-nander.<br />

199 <strong>Die</strong> konstruktiven Merkmale und der Bauausdruck der traditionalistischen<br />

Architektur bedienten die Materialknappheit und psychologischen Bedürfnisse eines<br />

Großteils der deutschen Bevölkerung nach unauffälligem Rückzug in die private Geborgenheit<br />

auf ideale Weise. Teilweise ist sogar ein konservativerer Zug und eine<br />

Tendenz zum repräsentationstrachtenden Neobarock gerade bei neureichen Bauherren<br />

zu beobachten, der die ursprüngliche Zielsetzung der Reformarchitekten<br />

konterkariert. <strong>Die</strong> Entscheidung über Art und Weise <strong>des</strong> Wiederaufbaus brachte den<br />

argumentativ nach wie vor unentschiedenen Kardinalkonflikt der beiden Modernen<br />

wieder zutage und fiel von Stadt zu Stadt unterschiedlich aus. So wurde München<br />

unter traditionalistischen Vorzeichen wiederaufgebaut, Hannover jedoch nach den<br />

Grundsätzen der Charta von Athen, und anlässlich Schmitthenners unrealisierter<br />

Aufbauplanung für Mainz trafen wieder beide Lager in altgewohnter Opposition<br />

aufeinander. 200<br />

Entscheidend für die Entwicklung der modernen Architektur der Nachkriegszeit war<br />

die Reorganisation der Hochschulen und die damit einhergehende Rehabilitation der

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