68 III. Das bürgerliche Wohnhaus des 20. Jahrhunderts Die ...

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Jahrhunderts und werden folglich dort kaum erwähnt. Norman Shaws Stadthaus
White in London (1887) zählt ebenso dazu, wie Philip Webbs Smeaton Manor in
Yorkshire (1878). Die so gar nicht zur organisch gruppierten Gesamtanlage passenden
Hauptfassade von Smeaton Manor mit ihren unschematisch kombinierten drei
Doppelfenstern und fünf Einzelfenstern formt eine eigenwillige bildhafte Komposition
im Zusammenspiel mit drei Doppelfenstergauben und drei mächtigen Kaminen.
64 Philip Webb: Smeaton Manor
(Yorkshire)
1.4. Frank Lloyd Wright: Haus Winslow
Eine ähnliche Situation ergibt sich für die zunächst stark durch viktorianische Architektur
und Arts & Crafts-Bewegung beeinflusste Wohnhausarchitektur in den USA.
Die als zentral eingeschätzte Bedeutung Frank Lloyd Wrights für die Entwicklung der
Moderne mag für die strukturelle Öffnung des Grundrisses durch ineinander übergehende
Raumzonen gelten. Die äußerliche Gestalt seiner raumgreifenden "Präriehäuser"
mit ihrer komplex verschränkten Baugruppenanordnung konnte in Europa
jedoch keine direkte Nachfolge finden.
Als Phänomen und für Wrights Werk singuläre Ausnahme erscheint mit seinem
ersten eigenständig ausgeführten Bau ein Walmdachhaustyp: das Haus Winslow in
River Forest/Illinois von 1899. Die Straßenfassade des dreiachsigen, ungewöhnlich
breit angelegten geschlossen-monumentalen Baukörpers maskiert die rückwärtige,
für Wrights folgendes Werk typische winkelförmige Aufgliederung mit Erkerausbildung,
Fensterbändern und zurückgetrepptem Obergeschoss. Eigentümlich wirken
die breitgelagerten Schiebefenster mit ihrer einfachen horizontalen Teilung. Während
sie im Erdgeschoss herkömmlich als "Löcher in der Wand" angeordnet sind,