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68 III. Das bürgerliche Wohnhaus des 20. Jahrhunderts Die ...

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103<br />

Fledermausgaube bestärkt diese Gestaltungsabsicht. Im Kontrast zur garten- und<br />

straßenseitig gelegenen Schauseite ist auf der rückwärtigen Eingangsseite ein Risalit<br />

mit Krüppelwalmdach, rundbogigem Küchen- und großem breitformatigem Atelierfenster<br />

angesetzt. Ein im Aufriss unterschlagener seitlicher Altan erweitert das<br />

Speisezimmer. Neben dem Altan weist auch der Grundriss mit seiner Lage von Eingangsflur,<br />

Treppe und den zu einem kleinen Saal miteinander verbundenen Wohnund<br />

Herrenzimmern einige Analogien zu Goethes Gartenhaus auf. In auffälliger<br />

Weise ist die Eingangsseite durch Lage und Format von Fenstern, Dachgaube,<br />

Kamin und korbbogiger Eingangstür frei gegliedert.<br />

3.3. Heinrich Tessenow: Häuserpaar im Heideweg<br />

Von 1910 bis 1914 baute Heinrich Tessenow neben einigen Einzelhäusern fünf<br />

Reihenhausgruppen In Hellerau. Mit ihren strengen hohen Giebeln ohne Dachüberstand<br />

bei bündig in der Wand sitzenden Fenstern ohne Klappläden sowie mit rein<br />

sachlicher Verteilung und nüchterner Achsenkonkordanz haben sie nach Meinung<br />

einer zeitgenössischen Kritik "den äußersten Grad der Einfachheit erreicht. Aber der<br />

puritanische Charakter dieser Häuser [...] findet nicht ganz den Beifall der Bewerber.<br />

<strong>Die</strong>se glauben hier einen gewissen Armeleutegeruch zu spüren und ziehen die sich<br />

freundlicher gebenden, aus guten Augen in die Welt blickenden Reihenhäuser<br />

Riemerschmids den kahlen Schöpfungen Tessenows vor" 131 .<br />

106-113 Heinrich Tessenow: Häuser<br />

am Heideweg, Hellerau<br />

Etwas unterhalb errichtete Tessenow 1910 im Landhausviertel zwei miteinander<br />

verbundene Walmdachhäuser nach unverkennbarem Vorbild. Auch bei ihnen trägt<br />

der verhaltene, doch zielgerichtete Einsatz vertikaler Proportionen zum nüchternen,<br />

beinahe unnahbaren Ausdruck <strong>des</strong> zwar breitgelagerten Wandkörpers, doch mit<br />

Dach insgesamt höheren als breiten Hauses bei. Ihre für diesen Bautyp beträchtlichen<br />

Raumhöhen tragen zum hohen Anteil an Wandflächen bei, wie am Abstand

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