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68 III. Das bürgerliche Wohnhaus des 20. Jahrhunderts Die ...

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einen fünfachsigen Walmdachtyp, als habe er einfach einen barocken Bauplan übernommen.<br />

120 Eckquaderung, Fenstergewände und ein nur an der Straßenseite verlaufen<strong>des</strong><br />

Gesims bestehen aus Werkstein, das Sockelgeschoss aus Bruchstein.<br />

<strong>Die</strong> Fensterachsen folgen dem Rhythmus 2-1-2 an den Längsseiten, während der<br />

Nebeneingang an der Schmalseite in eine eng zusammengezogene und von der<br />

Mitte abgerückte Drei-Achsen-Gruppe einbezogen ist. Dabei markiert die äußere<br />

rechte Achse dennoch die Mitte, und ein Rankgerüst umfängt exakt den befensterten<br />

Wandabschnitt. Ungewöhnlich führt die Eingangstreppe in ein offenes, in den<br />

Hauskörper eingeschnittenes Vestibül empor. <strong>Die</strong>ses wird durch ein dorisches<br />

Säulenpaar gerahmt, das lediglich den verputzten Sturz trägt. Eigentümliche Fledermausgauben,<br />

nach oben hin abgeflacht, überaus breit und niedrig, dienen der spärlichen<br />

Belichtung <strong>des</strong> Dachstuhls.<br />

85-86 Paul Schultze-Naumburg: Haus Albrecht, Swinemünde 86 Erdgeschoss<br />

<strong>Die</strong> im selben Jahr gebauten Häuser Albrecht in Swinemünde, Morgenroth in Wernigerode<br />

und Kapf in Aachen variieren den Typ, wobei das letztere mit Schieferdach,<br />

Schieferverschindelung am Obergeschoss und applizierten Festons auf spätklassizistisch-biedermeierliche<br />

Vorbilder zurückgreift. Beachtenswert ist der Grundriss <strong>des</strong><br />

Hauses Albrecht, da er auf die Bedürfnisse einer drei Generationen umfassenden<br />

Großfamilie eingeht. Neben einer der englischen "Hall" vergleichbaren Wohn-Ess-<br />

<strong>Die</strong>le mit seitlicher Erschließung, bietet das Erdgeschoss zwei separate Appartements,<br />

während weitere Wohn- und die Schlafzimmer der Familie <strong>des</strong> Bauherrn im<br />

Obergeschoss liegen. Dennoch basiert die Innenwandführung auf dem traditionellen<br />

Schema von einer Längs- und zwei Querwänden. Schultze-Naumburg führte den<br />

Typus in zahlreichen späteren Bauten parallel zu leicht klassizisierenden und barockisierenden<br />

Tendenzen weiter. Erst in einer 1926 erschienenen Beispielsammlung<br />

<strong>bürgerliche</strong>r <strong>Wohnhaus</strong>entwürfe stellte Schultze-Naumburg eine bis zu Grund-

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