3 REM-KL Untersuchungen an Halbleitern
3 REM-KL Untersuchungen an Halbleitern
3 REM-KL Untersuchungen an Halbleitern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>REM</strong>-<strong>KL</strong> <strong>Untersuchungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Halbleitern</strong> 23<br />
Rekombination entstehende Lumineszenz wird zum Teil von der Probe reabsorbiert oder<br />
verlässt die Probe durch die Oberfläche und wird für das Messsystem detektierbar sein.<br />
3.2.1.1 Generation<br />
Zur Generation von Überschussladungsträgern sind Anregungsenergien größer als die<br />
B<strong>an</strong>dlücke in der Halbleiterprobe notwendig. Elektronen im keV-Bereich werden vor allem<br />
durch inelastische Streuung Energie <strong>an</strong> den Probenkristall abgeben. Eine vorh<strong>an</strong>dene<br />
Exzessenergie wird durch die Emission optischer und akustischer Phononen abgebaut.<br />
Erzeugte heiße Ladungsträger relaxieren zunächst in den Bändern, bevor sie als thermalisierte<br />
Überschussladungsträger betrachtet werden können. Erfahrungsgemäss beträgt die Ionisationsenergie<br />
E i , der zur Generation eines Elektronen-Loch Paares aufzubringende Anteil der<br />
Primärenergie, etwa das Dreifache der B<strong>an</strong>dlücke des Halbleiters [kle68, dru70].<br />
Folgende Betrachtungen gelten unter der Annahme der Niederinjektionsbedingung. Hier<br />
ist die Konzentration der Überschussladungsträger viel kleiner als die der Majoritätsträger des<br />
(dotierten) Halbleiters.<br />
Für eine stationäre, also zeitunabhängige Trägergeneration wurde in der Literatur im<br />
einfachsten Generationsmodell eine Punktquelle g( r) = G0 ⋅δ ( r−rg<br />
) am Ort r g innerhalb<br />
des Halbleiters <strong>an</strong>genommen. Ein realistischeres Modell folgt der Annahme einer innerhalb<br />
eines Kugelvolumens t<strong>an</strong>gential zur Oberfläche konst<strong>an</strong>ten Generationsrate. Der Kugelradius<br />
R p steigt hier mit wachsender Strahlsp<strong>an</strong>nung U b [her84].<br />
Zur Bestimmung einer realistischen Generationsverteilung sind in der Literatur Monte-<br />
Carlo-Rechnungen durchgeführt worden [oel83, oel84, koc87, wer88]. In diesen Rechnungen<br />
wird eine stochastische Verteilung der Elektronenausbreitung aufgrund von Streu- und<br />
Energieverlustprozessen simuliert. Die Ergebnisse stehen in guter Übereinstimmung mit<br />
experimentellen Daten. Im Ergebnis dieser Rechnungen wurde den Monte-Carlo Daten ein<br />
aus drei Gaußfunktionen bestehender <strong>an</strong>alytischer Ausdruck <strong>an</strong>gepasst [oel84, koc87,wer88]:<br />
a f<br />
g r<br />
= G ⋅<br />
3<br />
∑<br />
2<br />
c z z<br />
i<br />
r − i<br />
⋅exp − −<br />
(3.2)<br />
/ 2<br />
2<br />
2π ⋅σ ⋅η 2σ 2η<br />
a f<br />
L<br />
NM<br />
0 32 2<br />
i=<br />
1<br />
i i i<br />
Dabei werden Strahlaufweitung und Thermalisierung (i), diffusionsartige Ausbreitung (ii)<br />
und Rückstreuung der Elektronen (iii) berücksichtigt. Parameter der realistischen Generationsverteilungen<br />
für GaAs und CdTe sind in [koc87] bzw. [rei95] zu finden.<br />
b<br />
i<br />
g<br />
2<br />
O<br />
QP<br />
3.2.1.2 Drift und Diffusion<br />
Unter dem Einfluss eines Konzentrationsgradienten werden die Ladungsträger im Kristall<br />
diffundieren. Der Trägertr<strong>an</strong>sport unter Einwirkung eines elektrischen Feldes F wird als Drift<br />
bezeichnet. Für die Trägerdiffusion gilt die Einstein-Relation:<br />
µ eh ,<br />
D eh ,<br />
e<br />
= . (3.3)<br />
kT<br />
D e,h sind die Diffusionskoeffizienten der jeweiligen Minoritätsladungsträger; µ e,h die temperaturabhängigen<br />
Beweglichkeiten. Diese werden durch Streuprozesse der Ladungsträger <strong>an</strong><br />
Dotieratomen und dem thermisch <strong>an</strong>geregten Gitter begrenzt.