So leben, dass Zukunft bleibt.
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Bericht | Text und Foto: Lena Fiebig<br />
Geld verdienen mit Youtube<br />
Wie Videos drehen zum Beruf werden kann<br />
Youtube kennen die meisten als Online-<br />
Portal für Videos aus allen Bereichen<br />
des Lebens. In der amerikanischen Umgangssprache<br />
bedeutet „Tube“ Fernseher<br />
und macht die eingestellten Videos<br />
so zu kleinen Fernsehproduktionen.<br />
Aber selbst Videos drehen? Ob das lukrativ<br />
ist? Es könnte sich durchaus lohnen,<br />
es mal auszuprobieren, denn damit lässt<br />
sich je nach Erfolg der eigenen Videos<br />
tatsächlich Geld verdienen.<br />
Mittlerweile haben Youtube viele<br />
als Nachschlagewerk Nummer eins auf<br />
die Favoritenliste gesetzt. In Schritt<br />
für Schritt Anleitungen werden einem<br />
Word-Einstellungen anschaulich erklärt,<br />
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<strong>So</strong> <strong>leben</strong>,<br />
<strong>dass</strong><br />
<strong>Zukunft</strong><br />
<strong>bleibt</strong>.<br />
Mehr Informationen und Hintergründe zur ödp in Münster | www.oedp-muenster.de<br />
die Funktionsweisen eines Computerspiels<br />
nähergebracht, vorgemacht, wie<br />
man sich am besten für das erste Date<br />
schminkt oder gezeigt, wie man den<br />
perfekten Geburtstagskuchen backt.<br />
Doch wer dreht diese Videos und macht<br />
sich die Mühe, beim Backen die Kamera<br />
laufen zu lassen und alles step by step<br />
zu erklären? Ganz einfach: Jeder Otto<br />
Normalverbraucher, der eine Filmkamera<br />
besitzt und Spaß daran hat, Videos zu<br />
drehen. Spaß ist natürlich ein wichtiger<br />
Faktor, Geld wiederum der vermutlich<br />
motivierendere Aspekt an der ganzen Sache.<br />
Mit selbst gedrehten Videos lässt sich<br />
nämlich Geld verdienen. Je nach Erfolg<br />
des eigenen Kanals lässt sich sogar der<br />
vierstellige Bereich an<br />
Monatseinnahmen<br />
überschreiten. Doch das<br />
ist eher ein Einzelfall,<br />
schätzt Doktorand und<br />
<strong>So</strong>cial-Media-Experte<br />
Anil Kunnel von der<br />
Universität Münster die<br />
Lage ein: „ Es ist zwar<br />
möglich, Geld als YouTube-Partner<br />
mit eigenem<br />
Kanal zu verdienen. In<br />
den meisten Fällen wird<br />
es sich jedoch nur um<br />
ein paar Cent handeln.“<br />
Es kommt vor allem<br />
auf die Wahl der richtigen<br />
Themensparte<br />
an. „Einen eigenen<br />
YouTube-Kanal als<br />
professioneller Content-<br />
Produzent zu eröffnen,<br />
macht dann Sinn, wenn<br />
man ein bestimmtes<br />
Thema oder ein Ziel hat<br />
und eine bestimmte<br />
Zielgruppe ansprechen<br />
will“, erklärt Kunnel.<br />
Auf Youtube ist im<br />
Prinzip alles möglich,<br />
und jeder kann seine<br />
persönlichen Interessen der breiten Masse<br />
in Form von Videos präsentieren. Viele<br />
probieren es einfach aus und versuchen<br />
auf dem Online-Weg, ein bisschen Geld<br />
dazu zu verdienen.<br />
Martin Mißfeldt zum Beispiel betreibt<br />
einen Blog, auf dem er Themen wie google<br />
und Youtube erklärt und sein Wissen an<br />
seine Blogger-Leser weitergibt. Sein Spezialgebiet<br />
sind die „googledoodles“, die<br />
er auf seinem Blog mit eigens gedrehten<br />
Videos auf Youtube verlinkt. Die sogenannten<br />
doodles , übersetzt „schnelle<br />
Skizze“, sind die meist animierten Bilder<br />
auf der Startseite der berühmten Suchmaschine<br />
um das Google-Logo herum.<br />
Häufig erinnern sie an eine berühmte<br />
Persönlichkeit oder unterstützen bestimmte<br />
Tage im Jahr auf eine kreative<br />
Art und Weise. Mit 2000 Abonnenten und<br />
fast fünf Millionen Videoaufrufen ist Martin<br />
ganz gut dabei im Youtube- Geschäft.<br />
Martin hat ein Verfahren entwickelt,<br />
das es erlaubt, die „googledoodles“ zu<br />
kommentieren. Er dreht die Videos, kommentiert<br />
sie währenddessen und lädt sie<br />
anschließend auf seinem Youtube-Kanal<br />
hoch. Er zeigt dabei nie sein Gesicht in<br />
die Kamera, denn bei ihm stehen die<br />
„googledoodles“ im Vordergrund und<br />
nicht er als Person.<br />
Ganz anders sieht es bei den sogenannten<br />
„Beauty-Gurus“ aus. Sie <strong>leben</strong><br />
davon, <strong>dass</strong> sie vor der Kamera sitzen<br />
und ganz „nah“ bei ihren Zuschauern<br />
sind. Sie werden sozusagen zu ihrer<br />
eigenen Marke. <strong>So</strong> auch „daaruum“. Sie<br />
beschäftigt sich mit den Themen Lifestyle,<br />
Mode und Make-up und richtet sich mit<br />
ihren Videos vor allem an ein jüngeres<br />
Publikum. Mit über 250.000 Abonnenten<br />
gehört sie zu den erfolgreichsten Youtubern<br />
aus Deutschland. Das Besondere<br />
an ihrem Kanal: Sie lädt fast täglich ein<br />
Video hoch und gewinnt so regelmäßig<br />
die Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer.<br />
Von der Vorstellung aktueller Produkte<br />
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aus Drogeriemärkten bis hin zu motivierenden<br />
Sportvideos wird sie immer<br />
von ihrer eigenen Kamera begleitet. In<br />
einem sogenannten „Follow me around“<br />
nimmt sie ihre Zuschauer bei ihrem Tag<br />
mit und filmt jeden Programmpunkt ihres<br />
Alltags. Die Zuschauerzahlen zeigen, <strong>dass</strong><br />
ihre Themen den Leuten gefallen. Im<br />
Schnitt hat sie über 100.000 Aufrufe pro<br />
hochgeladenes Video. Wie sie in einem<br />
ihrer zahlreichen Videos erzählt, ist das<br />
Drehen von den kleinen Clips nicht mehr<br />
nur Hobby, sondern mittlerweile ihr<br />
Beruf geworden. Sie scheint also davon<br />
<strong>leben</strong> zu können.<br />
Wie kommt jetzt das Geld ins Spiel? Adsense-Werbung<br />
ist die Antwort! Ad sense<br />
heißt wörtlich übersetzt „zu platzieren“<br />
und ist ein Anbieter von Werbung, der<br />
dem Google-Unternehmen innewohnt.<br />
Neben dem Youtube-Kanal braucht man<br />
als Nutzer auch einen Adsense-Account,<br />
den man aktivieren kann. <strong>So</strong>bald ein<br />
selbst gedrehtes Video mehrere tausend<br />
Mal angeklickt wurde, bietet Youtube einem<br />
automatisch an, mit den Videos Geld<br />
zu verdienen. Der Schlüssel hierzu sind<br />
die Schaltungen von Werbung vor und<br />
während eines Videos. Je nach eigenem<br />
Geschmack wählt man die passende Werbeform<br />
aus und bekommt anteilig Geld<br />
für die eingeblendete Werbung in den<br />
Videos. Wichtig zu beachten ist, <strong>dass</strong> man<br />
die Rechte an dem Video besitzt. Youtube<br />
überprüft jedes Video auf Musik- und<br />
Filmsequenzen, löscht gegebenenfalls<br />
Inhalte oder gibt das Video gar nicht erst<br />
zum Hochladen frei. Kunnel gibt auch<br />
zu bedenken, <strong>dass</strong> es vor allem gilt, die<br />
eigene sowie die Privatsphäre anderer zu<br />
schützen: „Falls es sich um persönliche<br />
Videos handelt, und z.B. Freunde oder<br />
Familienangehörige gezeigt werden,<br />
sollte man vorher klären, ob man die<br />
Erlaubnis der gezeigten Personen hat.“<br />
Ob man mit Youtube-Einnahmen<br />
nun reich wird oder nicht, hängt von<br />
den Abonnenten und den angeklickten<br />
Videos des eigenen Kanals ab. Zusätzlich<br />
ist es immer auch Ansichtssache,<br />
wie viel Aufwand ein mit sich bringt<br />
Video in Bezug zu den Einnahmen,<br />
die dabei entstehen. „Das Vorhaben,<br />
publikumswirksame YouTube-Videos<br />
zu veröffentlichen, die so beliebt sind,<br />
<strong>dass</strong> sie auch Geld einspielen, kann<br />
schnell zum Full-Time-Job werden“,<br />
meint Kunnel. Man sollte das Vorhaben,<br />
eigene Videos zu drehen, nicht<br />
unterschätzen. Von der Idee bis zur<br />
Fertigstellung ist es ein zeitaufwendiger<br />
Weg, der vor allem durch das<br />
Schneiden des Videos bestimmt ist.<br />
Youtube kommt einem bei dem Hochladen<br />
der Videos auf die Plattform<br />
allerdings sehr entgegen, wie Kunnel<br />
festgestellt hat: „Wenn es um das<br />
Veröffentlichen eigener privater Videos<br />
geht, bietet YouTube eine bequeme<br />
Art, diese hochzuladen und zu teilen.<br />
Inzwischen ist die Plattform so benutzerfreundlich,<br />
<strong>dass</strong> jeder seine Videos<br />
mit ein paar Klicks verwalten und wieder<br />
löschen kann. Für spezielleren Content<br />
gibt es auch alternative Plattformen; so<br />
hat sich Vimeo als gute Alternative für<br />
künstlerisch anspruchsvolle und hochwertig<br />
produziertere Inhalte etabliert.“<br />
Von heute auf morgen wird bei Youtube<br />
also keiner Millionär! Es muss Geduld<br />
und vor allem viel Ausdauer mitgebracht<br />
werden, um langfristig gesehen Geld mit<br />
eigenen Videos verdienen zu können. #<br />
<br />
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