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PLAN DER VORLESUNG (1) - Sammelpunkt bei philo.at

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46 Handouts zur Vorlesung: STATIONEN <strong>DER</strong> ANTIKEN PHILOSOPHIE: Buchheim: WS 2000/1<br />

wäre, sondern eine jede als Vollendung ihrer Wirklichkeit (entelecheia) und eine bestimmte N<strong>at</strong>ur<br />

(physis).“<br />

Met. VII 17. 1041a32 - b5:<br />

„Die gesuchte [zum Behuf einer Wahrheitserkenntnis notwendige Ursache von etwas] bleibt allzuleicht<br />

unentdeckt in Dingen, die nicht in Prädik<strong>at</strong>ionen voneinander ausgesagt werden; so bspw. wenn man<br />

untersucht: der Mensch - durch was ist er? Und zwar deswegen, weil man das Ding einfach so aussagt,<br />

nicht aber bestimmt, daß dieses ein das-und-das sei. Jedoch muß man die Dinge in einer Gegliedertheit<br />

untersuchen, sonst wird nichts erforschen und etwas erforschen gleich. Da es aber möglich und das<br />

betreffende Sein irgendwie st<strong>at</strong>tfinden muß, ist klar, daß man die M<strong>at</strong>erialursache daraufhin untersucht,<br />

durch was sie es [das betreffende Sein] ist.“<br />

Met. VIII 6. 1045b 19 f.:<br />

„Das Gleiche ist es, die Ursache von Einem zu suchen und die für sein Einssein“.<br />

Met. VII 3. 1029b 3-12:<br />

„Erkenntniserwerb gibt sich für alle durch das seiner N<strong>at</strong>ur nach weniger Erkenntnishafte hindurch auf<br />

das mehr Erkenntnishafte zu. Dies ist dieselbe Funktion, wie man auch im Feld der Handlungen aus<br />

dem für den jeweiligen Menschen Guten heraus das überhaupt Gute für diesen gut macht: so auch<br />

macht man aus dem für diesen Menschen Erkennbaren das der N<strong>at</strong>ur der Sache nach Erkennbare für<br />

ihn erkennbar. Das jedem Erkennbare aber ist zunächst wenig erkenntnisabwerfend und h<strong>at</strong> kaum<br />

etwas oder gar nichts vom Seienden. Dennoch muß man versuchen, aus dem unzureichend Erkannten,<br />

aber doch für ihn Erkannten das überhaupt Erkannte zu erkennen, indem man so, wie erklärt, immer<br />

weiter durch diese Positionen voranschreitet.“<br />

Einige Definitionen:<br />

De gener<strong>at</strong>ione et corruptione I 4. 319b33 - 320a3 (Definition der M<strong>at</strong>erie und des Werdens):<br />

„Wenn nichts bestehen bleibt, wovon das andere [was als Effekt zustandekommt] ein Zustand oder<br />

überhaupt ein Akzidenz ist, handelt es sich um Werden, bzw. Vergehen. M<strong>at</strong>erie aber, im eigentlichen<br />

und hauptsächlichen Sinn, ist das Zugrundeliegende, das Werden und Vergehen aufnehmen kann,<br />

während nur in eingeschränkter Weise auch das Zugrundeliegende für die übrigen Formen des<br />

Wandels M<strong>at</strong>erie ist, weil jedes Zugrundeliegende aufnahmefähig für eine gewisse Gegensätzlichkeit<br />

ist.“<br />

Physik II 1. 192b 20-23 (Definition der »N<strong>at</strong>ur«):<br />

„Physis ist ein Prinzip und eine Ursache der Bewegung und Ruhe desjenigen, worin es in primärer<br />

Weise an sich und nicht <strong>bei</strong>läufig vorhanden ist.“<br />

Physik III 1. 201a 10 f. (Definition der Bewegung):<br />

„Bewegung ist die volle Wirklichkeit (entelecheia) des möglich Seienden (tou dynamei ontos),<br />

insofern es solches Mögliches ist.“<br />

Met. VII 4. 1029b 19-21; 1030a 7-13; 29 f. (Definition des als primäre Substanz Definierbaren):<br />

„Die Darlegung, durch die die Sache selbst expliziert wird, ohne daß sie darin vorkommt, ist die<br />

Darlegung des wesentlichen Seins für ein jedes Ding.“ [...] „Eine Definition aber liegt nicht schon dann<br />

vor, wenn eine Darlegung dasselbe wie eine Bezeichnung besagt; sonst wären alle Darlegungen<br />

Definitionen, weil immer eine Bezeichnung für irgendeine Darlegung steht, so daß die Ilias eine<br />

Definition wäre. Vielmehr gilt dies nur dann, wenn sie Darlegung eines primären Gegenstandes ist.<br />

Dergleichen aber sind Dinge, die nicht dadurch expliziert werden, daß etwas von etwas anderem<br />

ausgesagt wird. Folglich gibt es für nichts außer den Arten einer G<strong>at</strong>tung das wesentliche Sein,

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