28.02.2014 Aufrufe

Herzensangelegenheit Interdisziplinärer Ansatz ...

Herzensangelegenheit Interdisziplinärer Ansatz ...

Herzensangelegenheit Interdisziplinärer Ansatz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

leben<br />

Das Mitteilungsblatt der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V.<br />

Jahrgang 13, Ausgabe 03/2013, ISSN 1864-7804<br />

<strong>Interdisziplinärer</strong> <strong>Ansatz</strong><br />

Therapie von Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

Ansprüche von Krebserkrankten<br />

<strong>Herzensangelegenheit</strong><br />

Herzkissenbotschafter der SAKG


Fachklinik für kardio-pulmonale und onkologische<br />

Rehabilitation<br />

Klinik für Anschlussrehabilitation (AHB)<br />

Indikationen:<br />

• Erkrankungen des Herzens und<br />

des Kreislaufs<br />

• Bösartige Geschwulsterkrankungen und<br />

maligne Systemerkrankungen<br />

• Erkrankungen der Atemwege<br />

• Diabetes mellitus<br />

(von der Deutschen Diabetesgesellschaft<br />

(DDG) akkreditierte Einrichtung)<br />

• Entzündliche gutartige Erkrankungen<br />

des Verdauungstraktes nach Operation<br />

Kostenträger:<br />

• Deutsche Rentenversicherungen<br />

• gesetzliche und private Krankenkassen<br />

• Berufsgenossenschaften<br />

• Sozialleistungsträger<br />

• Beihilfestellen<br />

Weitere Angebote:<br />

• Aufnahme von Begleitpersonen<br />

• Privatkuren<br />

• Ambulante Kuren<br />

• Ambulante Physio- und Ergotherapie<br />

gegen Rezept oder als Privatzahler<br />

• Gesundheitswochen<br />

• Schnupperkuren<br />

Auszug aus unserem Therapieangebot:<br />

• Herz-/Kreislauf-Funktionstraining<br />

• Physio- und Sporttherapie<br />

• Medizinische Trainingstherapie<br />

• Manuelle Therapie<br />

• Wassergymnastik<br />

• Ergotherapie<br />

• Schmerz- und Entspannungstherapie<br />

• Psychologische Betreuung<br />

• Sozialberatung<br />

• Ernährungsberatung<br />

• Stomatherapie<br />

• Chemotherapie<br />

• Medi-Taping<br />

Auszug aus unserem Diagnostikangebot:<br />

• EKG / Belastungs-EKG<br />

• Spiroergometrie<br />

• Langzeit-Blutdruck<br />

• Langzeit-EKG einschl. Telemetrie,<br />

• Sonographie (Abdomen, Schilddrüse)<br />

• Echokardiographie<br />

• Stressechokardiographie<br />

• Doppleruntersuchung der peripheren und<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

• Lungenfunktionsprüfung<br />

• Klinisch - psychologische<br />

Diagnostik<br />

Paracelsus-Harz-Klinik<br />

OT Bad Suderode<br />

Paracelsusstraße 1 06485 Quedlinburg T 039485 99-0<br />

www.paracelsus-kliniken.de/bad_suderode Email: bad_suderode@paracelsus-kliniken.de


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Mitglieder der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft<br />

Inhalt<br />

Forum Onkologie<br />

seitdem der bekannte amerikanische<br />

Schauspieler Michael Douglas an einem<br />

Zungengrundkarzinom erkrankt war,<br />

hat das kleine Gebiet der Kopf-Hals-Tumortherapie<br />

mehr Aufmerksamkeit erhalten.<br />

Zu Recht, denn die Karzinome<br />

im Mund- und Rachenraum nehmen<br />

weltweit stetig zu. In Deutschland erkranken<br />

nach Angaben der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft jährlich mehr als<br />

18.000 Menschen an Kopf-Hals-Tumoren.<br />

Diese führen bei den männlich dominierten<br />

Krebserkrankungen bereits<br />

heute die Krebsstatistik mit an. Nach<br />

wie vor gelten Alkohol, Nikotin und<br />

schlechte Mundhygiene als Hauptursachen<br />

für die extrem gefährliche Erkrankung.<br />

Krebsauslösende Viren, die<br />

sogenannten humanen Papillomaviren<br />

(HPV), überwiegend vom HPV-Typ 16,<br />

sind neuerdings als Mitverursacher ausgemacht.<br />

Ein Kopf-Hals-Tumor ist grundsätzlich<br />

heilbar, wenn dieser frühzeitig erkannt<br />

und adäquat behandelt wird. Daher:<br />

Lassen Sie von Ihrem Zahnarzt regelmäßig<br />

ihre Mundschleimhäute untersuchen<br />

und Ihre Lymphknoten abtasten!<br />

Achten Sie auf Frühsymptome, wie anhaltende<br />

Heiserkeit (länger als 6 Wochen),<br />

Räusperzwang und/oder Veränderung<br />

der Stimme, Schluckbeschwerden,<br />

ein „Kloßgefühl“ im Hals bzw. im<br />

Bereich des Mundbodens oder der Zunge,<br />

andauernde Schmerzen, eventuell<br />

ausstrahlend in Ohren oder Kopf, Kieferschwellungen<br />

und Schwierigkeiten<br />

beim Atmen, behinderte Nasenatmung<br />

in Verbindung mit Nasenbluten. Scheuen<br />

Sie nicht den Weg zu Ihrem Hausarzt<br />

(weitere Informationen auf den Seiten<br />

4 bis 7).<br />

Aber noch einmal zu den humanen Papillomaviren<br />

(HPV). Diese können Auslöser<br />

für unterschiedliche Krebserkrankungen<br />

sein. In erster Linie werden die<br />

Viren sexuell übertragen. In der Öffentlichkeit<br />

ist nur bekannt, dass ein Kontext<br />

zwischen den HP-Viren und Gebärmutterhalskrebs<br />

bei Frauen besteht. Neue<br />

Untersuchungen zeigen, dass die Viren<br />

auch für Krebs im Kopf-Hals-Bereich verantwortlich<br />

sein können.<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir<br />

Sie noch einmal darauf hinweisen, dass<br />

gegen die verschiedenen Papillomaviren-Varianten<br />

seit einigen Jahren eine<br />

Schutzimpfung existiert, die auch den<br />

Hochrisikotyp 16 mit abdeckt. Die Kosten<br />

der Impfung werden bei Mädchen<br />

zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr<br />

durch die gesetzlichen Krankenkassen<br />

übernommen. Wir als SAKG fordern seit<br />

Jahren auch für Jungen eine schützende<br />

Impfung.<br />

Ihr Team der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft<br />

Krebserkrankungen im Kopf-Hals- 4<br />

Bereich<br />

SAKG Aktiv<br />

Neue Außenberatungsstellen in Hal- 7<br />

densleben, Wittenberg und Stendal<br />

Lesecafé „ONKO-logisch“ 8<br />

Prof. Dr. habil. Albrecht Gläser – ein 10<br />

Nachruf<br />

Krebsaktionstag 11<br />

Eine <strong>Herzensangelegenheit</strong> – die 14<br />

Herzkissenbotschafter der SAKG<br />

Info-Treffs 15<br />

Was ein Ehrenamt ausmacht 20<br />

Bitte vormerken 21<br />

2. Halbjahresprogramm 2013 22<br />

Kunst hallescher Mediziner 23<br />

Rückblick Sachsen-Anhalt-Tag 2013 25<br />

Aktuelles<br />

Schwerbehindertenrecht und Krebs 12<br />

+++ Kurz gemeldet +++ 26<br />

Selbsthilfe<br />

Von Bescheidenheit bis Lebensfreude 16<br />

Kooperationspartner<br />

Hilfe für die Seele – Psychologische 19<br />

Krebsberatungsstelle Magdeburg<br />

Wirkung einer Klang-Massage 24<br />

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Sven Weise<br />

Geschäftsführer<br />

Sonstiges<br />

Impressum 17<br />

Mitgliedsantrag 22<br />

Termine 28<br />

leben 03/2013<br />

3


Interdisziplinäre Therapie<br />

Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich<br />

Maligne Tumorerkrankungen stellen<br />

nach Auskunft des Zentrums für Krebsregisterdaten<br />

des Robert-Koch-Instituts<br />

nach den Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems<br />

die zweithäufigste Todesursache<br />

in Deutschland dar. Im Kopf-<br />

Hals-Bereich kommt es am häufigsten<br />

zu Plattenepithelkarzinomen, die 95 %<br />

aller bösartigen Tumore dieser Körperregion<br />

ausmachen, insbesondere der<br />

Mundhöhle und des Rachens mit ca.<br />

13.500 Neuerkrankungen pro Jahr.<br />

Weltweit stellen sie bei Männern die<br />

fünfthäufigste Tumorerkrankung dar.<br />

Männliche Patienten erkranken zweibis<br />

sechsmal häufiger als Frauen, wobei<br />

Patienten im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt<br />

besonders davon betroffen<br />

sind. In den letzten Jahren ist es in<br />

Europa zu einer steigenden Rate von Tumorerkrankungen<br />

des Rachens als auch<br />

zu einer deutlichen Zunahme dieser Erkrankungen<br />

bei Frauen gekommen.<br />

Zahlreiche exogene und genetische Faktoren<br />

fördern die Entstehung von Krebs.<br />

Zu den vermeidbaren Hauptrisikofaktoren<br />

zählt intensiver Tabakkonsum, bei<br />

den ernährungsabhängigen Faktoren<br />

spielt übermäßiger Alkoholkonsum eine<br />

wichtige Rolle. Insbesondere die Kombination<br />

dieser beiden schädlichen Ein-<br />

wirkungen gilt als kanzerogen. Auch<br />

unzureichende Mundhygiene (Abb. 1),<br />

Ernährungsgewohnheiten und berufsbedingte<br />

Exposition mit kanzerogenen<br />

Stoffen (z. B. Asbest, Benzol) haben ihren<br />

Anteil an der Krebsentstehung. Raucher<br />

erkranken im Vergleich zu Nichtrauchern<br />

sechsmal häufiger an einem<br />

Rachenkrebs. Allgemein können 30 %<br />

aller Krebsfälle in den Industriestaaten<br />

auf Tabakrauchen als Ursache zurückgeführt<br />

werden.<br />

Abb. 1: Zungen- und Mundbodenkarzinom bei Nikotinabusus<br />

und schlechter Mundhygiene.<br />

Doch nicht nur Alkohol und Nikotin sind<br />

als Ursachen der Krebsentstehung bekannt.<br />

Aktuelle Studien konnten zeigen,<br />

dass 20 bis 30 % der Rachenkarzinome<br />

durch eine Virusinfektion mit humanem<br />

Papillomvirus (HPV) hervorgerufen<br />

werden. Eine Infektion mit dem Epstein-<br />

Barr-Virus kann zur Entwicklung eines<br />

Nasenrachenkarzinoms beitragen.<br />

Trotz intensiver Forschung, verbesserter<br />

Diagnostik und Etablierung neuer<br />

Therapiekonzepte konnten die Überlebenszeiten<br />

unserer Tumorpatienten in<br />

den letzten 20 Jahren nicht wesentlich<br />

verbessert werden. In vielen Fällen (ca.<br />

60 %) kann die Diagnose erst in einem<br />

weit fortgeschrittenen Tumorstadium<br />

bzw. bei Vorliegen von Fernmetastasen<br />

gestellt werden. Auch nach intensiver<br />

multimodaler Therapie kommt es in<br />

ca. 60 % der Fälle in den darauf folgenden<br />

fünf Jahren zu einem Rezidiv. Die<br />

Überlebensrate liegt nach drei Jahren<br />

für diese Erkrankungsstadien (Rezidivtumor)<br />

bei ca. 30 %.<br />

Bei Verdacht auf eine bösartige Neubildung<br />

im Kopf-Hals-Bereich erfolgt eine<br />

halsnasenohren-ärztliche Untersuchung<br />

mit Endoskopie (Abb. 2) und histologischer<br />

Sicherung in Narkose (Panendoskopie).<br />

Zur Stadienbestimmung (Staging) und<br />

zum Ausschluss von Fernabsiedlungen,<br />

Knochenmetastasen oder zur Suche<br />

eines unbekannten Primärtumors kom-<br />

4<br />

leben 03/2013 · Forum Onkologie


men bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen,<br />

die Computertomographie<br />

(CT), die Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) bzw. die Positronen-Emissionstomographie<br />

(PET) zum<br />

Einsatz.<br />

Abb. 2: Inspektion der Mundhöhle im Rahmen der Panendoskopie:<br />

Plattenepithelkarzinom der Tonsille rechts.<br />

In Abhängigkeit von vielen verschiedenen<br />

Faktoren wie Tumorstadium, Allgemein-<br />

und Ernährungszustand und<br />

Begleiterkrankungen des Patienten (Karnofsky-Performancestatus),<br />

dem Alter<br />

und dem sozialen Umfeld kann eine kurative<br />

Therapie (Behandlung mit Heilungsaussicht)<br />

oder eine palliative Therapie<br />

(Verbesserung der Lebensqualität)<br />

eingeleitet werden.<br />

Vor einer definitiven Therapie gehört<br />

es heute zum etablierten Standard, im<br />

Rahmen einer gemeinsamen Fallkonferenz<br />

(interdisziplinäres Tumorboard)<br />

die optimale Behandlungsmodalität für<br />

den Patienten festzulegen.<br />

Für die Behandlung in kurativer Absicht<br />

stehen chirurgische Verfahren, die definitive<br />

Strahlen- und die kombinierte Radiochemotherapie<br />

zur Verfügung.<br />

Der Patient ist immer über alternative<br />

Behandlungsoptionen aufzuklären.<br />

Operation<br />

In vielen Fällen kann bei Karzinomen<br />

im Kopf-Hals-Bereich durch einen operativen<br />

Eingriff eine komplette Tumorentfernung<br />

erreicht werden. Meistens<br />

werden dabei auch die miterkrankten<br />

Halslymphknoten entfernt (Neckdissection).<br />

Gelegentlich sind zur Defektdeckung<br />

wiederherstellende Maßnahmen<br />

notwendig. So können Nahlappenplastiken,<br />

aber auch aufwendige Fernlappenplastiken,<br />

wie zum Beispiel eine Verpflanzung<br />

von einem Unterarm-Lappen<br />

in den Kopf-Hals-Bereich durchgeführt<br />

werden (Abb. 3). Bei ausgedehnten Operationen<br />

ist jedoch immer die postoperative<br />

Funktionsfähigkeit des entsprechenden<br />

Organs oder der Körperregion<br />

zu beachten. In der Rezidivsituation<br />

steht die Operation bei einem kurativen<br />

Behandlungsziel an erster Stelle. Insbesondere<br />

im Rahmen von Studien wird<br />

heute die so genannte „organerhaltende<br />

Behandlung“ durch Radiochemotherapie<br />

als Alternative zur operativen Entfernung<br />

des Kehlkopfes (Laryngektomie)<br />

angewendet.<br />

Radiochemotherapie (RCT)<br />

Als Alternative zur Operation kann die<br />

definitive Radiochemotherapie mit dosisadaptierter<br />

Bestrahlung des Tumors inklusive<br />

des Lymphabstromgebietes eingesetzt<br />

werden. Dabei führt die hyperfraktioniert-akzelerierte<br />

Radiotherapie<br />

mit simultaner plantinhaltiger Chemotherapie<br />

zu einer höheren Überlebensrate<br />

als die alleinige Bestrahlung. Zu<br />

den entsprechenden Vorbereitungen gehören<br />

die Zahnsanierung, die Anlage einer<br />

Ernährungssonde (PEG) und ggf. die<br />

Einlage einer Infusionskammer für die<br />

Chemotherapie (PORT-System). Die simultan<br />

gegebene Chemotherapie verstärkt<br />

die Wirkung der Strahlentherapie.<br />

Zu den häufigsten Nebenwirkungen<br />

der Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich<br />

gehören eine Schädigung der<br />

Haut und Schleimhaut, die auch zu einem<br />

späteren Zeitpunkt auftreten kann.<br />

Auf Grund der zahlreichen Studien zum<br />

Thema RCT können die Behandlungsergebnisse<br />

momentan besser untereinander<br />

verglichen werden.<br />

Abb. 3: Gaumenrekonstruktion nach Oropharynxkarzinom<br />

mit Ober- und Unterkieferbeteiligung und nun freier Kieferöffnung.<br />

Abb. 4: Einlage von Brachytherapiesonden bei Mundbodenkarzinom.<br />

Radiotherapie (RT)<br />

Eine Bestrahlungsbehandlung kann in<br />

frühen Tumorstadien als alleinige Primärtherapie<br />

eingesetzt werden. Bei lokoregionär<br />

fortgeschrittenen Tumoren<br />

kann eine neoadjuvante Radiotherapie<br />

zur Tumorvolumenverkleinerung oder<br />

eine adjuvante RT nach Operation zur<br />

Reduktion des Rezidivrisikos durchgeführt<br />

werden. Auch die Brachytherapie<br />

kann als moderne RT-Modalität im Kopfbereich<br />

angewendet werden (Abb. 4).<br />

Hierbei werden Sonden direkt in das zu<br />

bestrahlende Gebiet eingebracht, um<br />

die Wirkung im umgebenden Gewebe<br />

niedrig zu halten.<br />

Chemotherapie (CT)<br />

Die Chemotherapie wird alleinig nur in<br />

der palliativen Behandlungssituation<br />

eingesetzt. Ansonsten kann die CT neoadjuvant<br />

vor definitiver RCT oder einer<br />

Operation beim Larynx-, Hypopharynxund<br />

Zungengrundkarzinom eingesetzt<br />

werden. Für die erfolgreiche und vertretbare<br />

Anwendung müssen sich die<br />

Patienten in einem entsprechend guten<br />

Allgemeinzustand befinden.<br />

Gezielte Krebstherapie<br />

(„targeted therapy“)<br />

Die gezielte Krebstherapie hat unterdessen<br />

in der Tumorbehandlung einen festen<br />

Stellenwert. Hierbei werden durch<br />

den Einsatz von Antikörpern Krebszellstrukturen<br />

beeinflusst und somit das<br />

Zellwachstum und die Vermehrung dieser<br />

Zellen verhindert. Im Kopf-Hals-Bereich<br />

werden hauptsächlich Antikörper<br />

gegen epidermalen Wachstumsfaktor<br />

1 (EGRF 1) mit Erfolg angewendet. Zur<br />

initialen Behandlung werden Kombinationen<br />

von RT und Antikörpertherapie<br />

leben 03/2013 · Forum Onkologie<br />

5


Akut. Reha. Pflege.<br />

WZ_12/04-050<br />

Mehr als gut versorgt<br />

Wann immer Menschen uns brauchen, sind wir für sie da.<br />

Ganz behutsam helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren, wieder Mut zu fassen und neue<br />

Perspektiven zu sehen. Dabei legen wir großen Wert auf eine individuelle Behandlung, denn jede Patientin,<br />

jeder Patient bringt eine eigene Geschichte mit.<br />

Die Besonderheit unserer Klinik ist die enge Vernetzung der Abteilungen Onkologie, Pneumologie und<br />

Orthopädie. Im Mittelpunkt steht Ihre Anschlussheilbehandlung, die ein qualifiziertes und hoch motiviertes<br />

Team aus rehabilitationserfahrenen Fachärzten und Therapeuten übernimmt bei:<br />

• Mammakarzinom und andere gynäkologische Tumore<br />

• Gastrointestinale Tumore<br />

• Bronchialkarzinom<br />

• Tumore von Niere, Blase und Prostata<br />

• Leukämien und Lymphome<br />

• bösartige Knochen- und Weichteiltumore<br />

• Melanome und andere Tumore<br />

Wir arbeiten eng mit dem Universitätsklinikum Magdeburg sowie dem Städtischen Klinikum Magdeburg<br />

mit seinen Brust-, Darm- und Tumorzentren zusammen.<br />

Und wir wollen mehr sein als Ihr medizinischer Partner. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen.<br />

Fast wie zu Hause.<br />

Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen<br />

39218 Schönebeck/Elbe<br />

Telefon +49 (0) 3928 718-0<br />

www.rehaklinik-bad-salzelmen.de<br />

www.wz-kliniken.de<br />

Individuell behandelt


oder bei Rezidiv, Fernmetastasierung<br />

und palliativer Situation eine Kombination<br />

von platinbasierter CT mit gezielter<br />

Krebstherapie eingesetzt.<br />

Palliative Therapiemaßnahmen dienen<br />

der Verbesserung der Lebensqualität.<br />

Bei weit fortgeschrittener Tumorerkrankung<br />

kann durch Strahlentherapie und/<br />

oder Chemotherapie eine Beschwerdelinderung<br />

inklusive Behandlung der<br />

Schmerzen für die verbleibende Lebenszeit<br />

erreicht werden.<br />

Für jeden Patienten mit einer bösartigen<br />

Tumorerkrankung im Kopf-Hals-Bereich<br />

sollte eine individuelle Therapieentscheidung<br />

im Rahmen eines interdisziplinären<br />

Tumorboards mit allen initial<br />

beteiligten Fachdisziplinen (Onkologie,<br />

Strahlentherapie, HNO, MKG, Pathologie,<br />

Radiologie) getroffen werden.<br />

Wenn möglich, sollte sich die Therapie<br />

an den verfügbaren Leitlinien bzw. Ergebnissen<br />

großer klinischer Studien<br />

orientieren. Die Beachtung der Organfunktion<br />

ist für die Wahl der Behandlungsmodalität<br />

wesentlich entscheidend.<br />

Um Therapieziele wie Tumorfreiheit,<br />

Schmerzfreiheit sowie die Wiederherstellung<br />

bzw. den Erhalt der Lebensqualität<br />

zu realisieren, sollte die<br />

multimodale Gesamttherapie in einem<br />

angemessenen Zeitraum (elf Wochen)<br />

abgeschlossen werden.<br />

Trotz immenser Anstrengungen der Forschung<br />

und nach Abschluss zahlreicher<br />

klinischer Studien gibt es für die malignen<br />

Kopf-Hals-Tumore auch heute<br />

noch kein einheitlich angewendetes<br />

Therapieschema. Für zukünftige Therapiestrategien<br />

wird nach neuen biologischen<br />

Markern und Faktoren gesucht,<br />

die eine sinnvolle Stratifizierung in die<br />

entsprechende Therapieform wie Operation,<br />

Induktionschemotherapie oder<br />

Radiosystemtherapie ermöglicht.<br />

Gemäß dem Motto des amerikanischen<br />

Krebskongresses 2012 (ASCO Chicago)<br />

sehen auch wir in der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit die einzige Möglichkeit,<br />

Krebs bezwingen zu können.<br />

/Prof. Dr. med. habil. Stephan Knipping<br />

Kontakt<br />

Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und<br />

Halschirurgie, Plastische Operationen<br />

Städtisches Klinikum Dessau<br />

Auenweg 38 · 06847 Dessau-Roßlau<br />

Telefon: 0340 5014710<br />

E-Mail: stephan.knipping@klinikum-dessau.de<br />

Eröffnung und Erweiterung unserer Außenberatungsstellen<br />

Haldensleben, Wittenberg und Stendal<br />

1.433 Beratungsgespräche in ganz<br />

Sachsen-Anhalt im letzten Jahr<br />

sind eine Menge, doch leider nicht<br />

ausreichend für alle Betroffenen<br />

im Land. Die Wege waren zu weit,<br />

der Fragen viel, die Probleme groß.<br />

Doch das soll sich jetzt ändern.<br />

Am 7. August 2013 hat die Sachsen-Anhaltische<br />

Krebsgesellschaft (SAKG) in<br />

ihre neue Außenberatungsstelle in Haldensleben<br />

eingeladen. Sie gehört zum<br />

Modellprojekt „AMBERA“ und ist nunmehr<br />

die zehnte Außenberatungsstelle<br />

der SAKG in ganz Sachsen-Anhalt.<br />

In einem Seminarraum des Schulungsvereins<br />

Ohrekreis e. V. in der Gerikestraße<br />

4 in Haldensleben können sich<br />

jetzt immer am letzten Donnerstag des<br />

Monats von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr<br />

Krebserkrankte und ihre Angehörigen<br />

kostenfrei beraten lassen.<br />

Zusätzlich wurden die Beratungszeiten<br />

zweier Außenberatungsstellen von einem<br />

halben auf einen ganzen Tag verdoppelt:<br />

Wittenberg und Stendal. Beide<br />

Außenstellen gehören zum Modellprojekt<br />

AMBERA.NETz, welches die Etablierung<br />

schon bestehender Außenberatungsstellen<br />

beinhaltet. Nicht nur die<br />

Beratungszeit sondern auch das Beratungsangebot<br />

ist erweitert worden:<br />

psychoonkologische Beratung, Hausbesuche,<br />

Veranstaltungen usw.<br />

Wittenberg und Stendal sind zwei Beratungsstellen,<br />

neben Wernigerode, Dessau-Roßlau<br />

und Sangerhausen, die diese<br />

erweiterte Beratungszeit anbieten.<br />

Seit dem 8. August 2013 können sich jeden<br />

zweiten Donnerstag des Monats in<br />

beiden Städten Krebserkrankte und ihre<br />

Angehörigen kostenfrei beraten lassen.<br />

• In Wittenberg: von 8:30 Uhr bis 11:30<br />

Uhr beim AWO Kreisverband in der<br />

Marstallstraße 13 a und jetzt zusätzlich<br />

von 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr im<br />

Ambulanten-Onkologischen Zentrum<br />

des Paul Gerhardt Stifts, Paul-Gerhardt-Straße<br />

42 – 45.<br />

• In Stendal: von 9 Uhr bis 12 Uhr und<br />

jetzt zusätzlich von 12:30 Uhr bis<br />

15:30 Uhr in der Bibliothek (Eingang<br />

Ambulanz) des Johanniter-Krankenhauses<br />

Genthin-Stendal, Klinik für<br />

Frauenheilkunde/Geburtshilfe, Bahnhofstraße<br />

24 – 25, 39576 Stendal<br />

Speziell ausgebildete Mitarbeiter der<br />

Krebsgesellschaft helfen Ratsuchenden<br />

nicht nur bei sozialrechtlichen und psychologischen<br />

Problemen sondern auch<br />

bei allgemeinen Fragen, wie zum Beispiel<br />

der Vermittlung zu Selbsthilfegruppen<br />

oder bestimmten Kursangeboten.<br />

Das Projekt „AMBERA“, der Aufbau von<br />

Außenberatungsstellen, wird durch die<br />

Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland<br />

und den AWO Landesverband<br />

Sachsen-Anhalt e. V. unterstützt.<br />

In diesem sind derzeit die Außenstellen<br />

Bernburg, Bitterfeld, Haldensleben, Kalbe<br />

(Milde) und Merseburg vereint.<br />

Die Etablierung und Weiterentwicklung<br />

der Außenberatungsstellen erfolgt über<br />

das Projekt „AMBERA.NETz“. Deutsche<br />

Rentenversicherung Mitteldeutschland<br />

und die GlücksSpirale (www.gluecksspirale.de)<br />

unterstützen hierbei. Zu den erweiterten<br />

Außenstellen zählen Dessau-<br />

Roßlau, Sangerhausen, Stendal, Wernigerode<br />

und Wittenberg.<br />

/Jana Krupik-Anacker SAKG<br />

leben 03/2013 · Forum Onkologie · SAKG Aktiv<br />

7


www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

foto: © Gina Sanders – www.fotolia.com<br />

unterhaltsam<br />

informativ<br />

ermunternd<br />

Lesecafé<br />

Fenster zum Leben<br />

Gedichte von Ulrike Hübner<br />

Verlag: Deutscher Lyrik Verlag (2013)<br />

ISBN: 978-3842241435<br />

Abschied braucht Zeit – Palliativmedizin<br />

und Ethik des Sterbens<br />

Hans Christof Müller-Busch<br />

Verlag: Suhrkamp (2012)<br />

ISBN: 978-3518463680<br />

ONKO-logisch<br />

Unsere Angebote<br />

• Onkologische Fachliteratur<br />

• Erfahrungsberichte<br />

• Bücher zur Krankheitsbewältigung<br />

• Themenordner<br />

Bücher, Zeitschriften, DVD, Videokassetten,<br />

CD-ROM sind zur kostenfreien<br />

Ausleihe · Internetzugang ist<br />

möglich<br />

Alle hier vorgestellten Titel können<br />

Sie ausleihen oder vor Ort lesen. Die<br />

Bücher wurden uns von verschiedenen<br />

Verlagen, Firmen oder Privatpersonen<br />

kostenfrei zur Verfügung gestellt.<br />

Lesecafé „ONKO-logisch“ · Geschäftsstelle<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

e. V., Paracelsusstraße 23<br />

06114 Halle (Saale)<br />

Mo bis Do: 10 bis 15 Uhr<br />

Fr: 10 bis 14 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

„Das Leben ist kein gerader Pfad, es wird<br />

sich winden Tag für Tag, macht Schleifen,<br />

fängt oftmals neu an, bis man´s<br />

begreift dann irgendwann. Zum Leben<br />

gehören Vertrauen, Mut, Egoismus und<br />

Zuversicht, ohne diese schafft man´s<br />

nicht.“ Die gebürtige Hallenserin Ulrike<br />

Hübner öffnet dem Leser ihr Fenster und<br />

gewährt einen Einblick in ihre Gedankenwelt.<br />

Die Gedichte – geprägt von tiefen<br />

Empfindungen, Ängsten, Träumen,<br />

seelischen Schmerzen sowie Hoffnungen<br />

– spiegeln ihren Gemütszustand<br />

im Kampf gegen den Krebs wider. „Wie<br />

schafft man es in schweren Zeiten, den<br />

Blick auf seinem Ziel zu halten?“ Sie<br />

nutzt die Welt der Poesie, um die eigene<br />

zu vergessen, einmal loszulassen und so<br />

vieles zu reflektieren, was weh und alles,<br />

was gut tut. In jeder neuen Zeile liegt die<br />

Chance zum Aufbruch. Es entspringen<br />

Gedanken, die Mut machen und den Leser<br />

daran erinnern, wie kostbar jede Minute<br />

mit Familie und Freunden ist. „Zum<br />

Glücklichsein braucht man Momente,<br />

auch wirklich liebevolle Hände, die halten<br />

einen, wenn´s mal schwer, zum<br />

Glücklichsein, da braucht´s nicht mehr.“<br />

Gedichte als Anleitung seine Kraft mit<br />

dem Willen, glücklich zu sein, verbinden<br />

zu können. Jeden Tag. Gedichte, welche<br />

den Leser nachdenklich zurück lassen.<br />

/Katrin Rietscher SAKG<br />

„Warten ist geschenkte Zeit“, sagt Herr<br />

F., ein Patient mit einer aggressiven Erkrankung<br />

des blutbildenden Knochenmarks.<br />

Wie kommt man zu so einer Aussage?<br />

Wie sollen Betroffene und Angehörige<br />

die Heftigkeit einer schweren Erkrankung<br />

in all seinen, oft derben Ausmaßen,<br />

aushalten, begleiten und zu einem<br />

barmherzigen Ende führen? Gibt<br />

es Anhaltspunkte, Richtlinien? Was machen<br />

Leid und Tod mit den Menschen?<br />

Kommt die Ethik zu kurz?<br />

Hans Christof Müller-Busch, Experte<br />

für Schmerztherapie und Palliativmedizin,<br />

beschreibt in diesem Buch Abläufe<br />

bzw. Erlebnisse von schwerkranken<br />

Menschen. Die Medizin für Linderung,<br />

Bewältigung und Beruhigung, was palliativ<br />

weitgehend bedeutet, hat es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, die Lebensqualität<br />

in der letzten Zeit zu fördern und<br />

in Würde zu sterben. Als Sprecher des<br />

Arbeitskreises Ethik und Präsident der<br />

Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin<br />

ist er bestens qualifiziert.<br />

Ethik und Sterben sind zu einem öffentlichen<br />

Thema geworden. Es braucht eine<br />

besondere Zuwendung und Respekt<br />

vor der Würde des Menschen. Wie wird<br />

mit dem Respekt vor der Selbstbestimmung<br />

umgegangen, der Differenz zwischen<br />

dem Recht des Schwächeren und<br />

der Dominanz des Stärkeren? Kann man<br />

in Würde sterben? Der Autor ist überzeugt:<br />

Man kann! /Sven Hunold SAKG<br />

8<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv


FILM-TIPP<br />

Hypnose als Chance bei Krebs<br />

Vier Tranceanleitungen auf Audio-CD<br />

Dr. Irina Berthold<br />

Verlag: Carl-Auer 2013<br />

ISBN: 978-3896708809<br />

Wie kann Hypnose bei einem Krebsleiden<br />

helfen? Durch Hypnose werden Patienten<br />

in einen veränderten Bewusstseinszustand<br />

geführt, wobei der Patient<br />

sich entspannen und beruhigen kann.<br />

Die Behandlungsmethode verhilft ihm,<br />

sein Unterbewusstsein zu entdecken<br />

und Gedanken durch positive Eingebungen<br />

während der Hypnose gezielt zu<br />

leiten. Die medizinische Hypnose, auch<br />

Hypnotherapie genannt, umfasst vielfältige<br />

Anwendungsbereiche und unterstützt<br />

beispielsweise die Therapie von<br />

Ängsten, Depressionen und Zwängen.<br />

Nicht selten ist eine Krebsdiagnose Auslöser<br />

für eine tiefe seelische Krise, welche<br />

sich negativ auf den Heilungsprozess<br />

auswirken kann. Die mentale Heilung<br />

bei Krebs stellt somit eine Schlüsselrolle<br />

während der kräftezehrenden<br />

Krebstherapie dar. Die CD „Hypnose als<br />

Chance bei Krebs“ von Dr. Irina Berthold<br />

stellt ein gutes Hilfsmittel dar, um den<br />

eigenen individuellen Weg zur Unterstützung<br />

der Heilung zu suchen.<br />

In vier Tranceanleitungen nimmt sich<br />

die Psychologin in einfühlsamen Worten<br />

und beruhigender Atmosphäre der<br />

Themen Aktivierung der Selbstheilungskräfte<br />

und Stärkung des Immunsystems<br />

an. Im dritten Teil wird der Hörer mental<br />

auf die präoperative Phase vorbereitet<br />

und abschließend zur Entwicklung<br />

einer positiven Einstellung gestärkt.<br />

/Katrin Rietscher SAKG<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv<br />

Männersache – Kontinenz- und<br />

Repotenztraining<br />

Prof. Dr. med. habil. D. Zermann<br />

Deutsche Akademie Bad Elster e. V.<br />

Vogtland-Klinik Bad Elster<br />

Tausende Männer mit Kontinenz- und<br />

Potenzproblemen, besonders nach operativer<br />

und strahlentherapeutischer Behandlung<br />

des Prostatakarzinoms, sind<br />

in den letzten Jahren in der Vogtland-<br />

Klinik Bad Elster behandelt worden.<br />

Der hohe Grad an Erfahrung der spezialisierten<br />

Physiotherapeuten, die praktische<br />

Weiterentwicklung der Trainingsmodule<br />

sowie neueste medizinsche und<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse sind wesentlicher<br />

Bestandteil der Arbeit in der<br />

Vogtland-Klinik. Die daraus resultierenden<br />

Ergebnisse und Praxisbeispiele werden<br />

im vorliegenden Buch „Männersache“<br />

sehr übersichtlich abgebildet.<br />

Chefarzt Prof. Dr. Zermann und seine<br />

Koautoren Katja Bär und Ralf Schneider,<br />

selbst als Therapeutin und Sportwissenschaftler<br />

im Patienten-Tagesgeschehen<br />

aktiv, geben in diesem Buch ein gut strukturiertes<br />

und illustriertes Bild der Behandlungsmöglichkeiten<br />

und Trainingsbeispiele<br />

bei Kontinenz- und Potenzproblemen<br />

ab. Ein Gesamtüberblick über<br />

alle medizinischen Leistungen der Vogtland-Klinik<br />

ergänzt diesen Ratgeber.<br />

/Sven Hunold SAKG<br />

Sam (Robbie Kay) ist offenbar ein<br />

ganz normaler, neugieriger 12-<br />

jähriger Junge: UFOs, Flugzeuge,<br />

Horrorfime, Geister – alles ganz<br />

alltägliche Interessen für einen<br />

Jungen seines Alters.<br />

Aber da gibt es noch etwas, was<br />

ihn brennend interessiert: Wie<br />

fühlt es sich an, ein Mädchen zu<br />

küssen? Auch das ist kein unnatürlicher<br />

Wunsch für einen heranwachsenden<br />

Jungen – aber<br />

Sam hat Leukämie und schon ist<br />

alles nicht mehr ganz normal.<br />

Mit dem wissenschaftlichen Vorsatz,<br />

das Sterben für die Nach-<br />

welt zu dokumentieren, halten<br />

er und sein ebenfalls krebskranker<br />

Freund Felix (Alex Etel) ihre<br />

Gedanken und Beobachtungen<br />

in einem Tagebuch fest. Doch bevor<br />

es so weit ist, wollen sie ihr<br />

Leben in vollen Zügen genießen.<br />

Sie erstellen eine Liste mit Dingen,<br />

die sie unbedingt noch erleben<br />

wollen: einen Weltrekord<br />

aufstellen, einen Horrorfilm anschauen,<br />

mit einem Luftschiff<br />

fliegen, ein Mächen küssen und<br />

ein Teenager werden. Tatsächlich<br />

gelingt es beiden, die Liste auf<br />

originelle Weise abzuarbeiten.<br />

Gedreht wurde der Film nach<br />

dem gleichnamigen Roman von<br />

Sally Nicholls aus dem Jahre<br />

2008. Die damals 23jährige wurde<br />

für ihren Debütroman wiederholt<br />

ausgezeichnet.<br />

9<br />

/Jana Krupik-Anacker SAKG


Prof. Dr. med. habil. Albrecht Gläser (1928 – 2013)<br />

Ein Nachruf<br />

Prof. Dr. med. habil. Albrecht Gläser (1928 – 2013)<br />

Der Mitbegründer und Ehrenvorsitzende<br />

der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft e. V. Prof. Dr. med.<br />

habil. Albrecht Gläser verstarb am<br />

7. Juni 2013 in seiner langjährigen<br />

Wahlheimat Leipzig.<br />

Am 27. Juli 1928 wurde Albrecht Gläser<br />

in Chemnitz geboren. Er verlebte seine<br />

Kindheit und Jugend in Westsachsen.<br />

Trotz Unterbrechung seiner Gymnasialausbildung<br />

durch einen Lufthelfereinsatz<br />

am Kriegsende wuchs er in einem<br />

Elternhaus auf, das ihm eine umfassende<br />

humanistsche Bildung vermittelte.<br />

Diese hat ihn tief geprägt.<br />

Nach dem Abitur studierte er von 1947<br />

bis 1953 in Leipzig Medizin und promovierte<br />

sich an der alma mater lipsiensis<br />

im April 1953. Nach anschließendem<br />

Pflichtjahr absolvierte er ein Jahr Innere<br />

Medizin sowie 1,5 Jahre Pathologie.<br />

Danach trat er unter dem Direktor Prof.<br />

Dr. Dr. h. c. Herbert Uebermuth in die<br />

Chirurgische Universitätsklinik ein. In<br />

Herbert Uebermuth, dem jüngsten und<br />

letzten Schüler des großen Payr, fand<br />

er seinen wichtigsten Lehrer und Förderer.<br />

Er erhielt unter Uebermuth eine<br />

breit gefächerte und fundierte chirurgische<br />

Ausbildung, die damals noch<br />

die Traumatologie und die Urologie einschloss.<br />

Die Chirurgische Universitätsklinik<br />

verfügte über ein eigenes histologisches<br />

Labor, in dem alle Operationspräparate<br />

einschließlich der intraoperativen<br />

Schnellschnitte befundet wurden.<br />

Albrecht Gläser stand diesem Labor<br />

von 1958 bis 1968 vor und hat es wesentlich<br />

weiterentwickelt. Das begründete<br />

sein lebenslang anhaltendes Interesse<br />

und Engagement für die Onkologie<br />

und die onkologische Chirurgie.<br />

Die Kombination aus klinischer Pathologie<br />

und onkologischer Chirurgie bildete<br />

das Fundament seiner wissenschaftlichen<br />

Arbeit. Die Beschäftigung<br />

mit der klinischen Pathologie der Geschwülste<br />

fand ihren Niederschlag unter<br />

anderem in fünf Monographien.<br />

Nach seiner Facharztanerkennung für<br />

Chirurgie avancierte Albrecht Gläser bereits<br />

1960 zum Oberarzt, habilitierte<br />

sich 1961 und wurde im gleichen Jahr<br />

Dozent. Von 1962 bis zum Ausscheiden<br />

aus der Leipziger Chirurgischen Universitätsklinik<br />

1983 war er erster Oberarzt<br />

und einziger Chefstellvertreter. Seine<br />

Berufung zum Professor mit Lehrauftrag<br />

erfolgte 1966, zum ordentlichen Professor<br />

für Chirurgie 1969. Mehrere Berufungen<br />

als Chef an andere Universitätskliniken<br />

scheiterten, da der hierfür zur Bedingung<br />

gemachte Parteieintritt von<br />

Gläser abgelehnt wurde. Trotz Parteilosigkeit<br />

erfolgte 1983 endlich die Berufung<br />

zum Direktor der Chirurgischen<br />

Klinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

einer Klinik, die noch alle<br />

Subdisziplinen als Abteilungen unter einem<br />

Dach vereinigte. Hier erlebte er die<br />

Wende und seine Neuberufung nach<br />

neuem Recht. Ende 1994 schied Albrecht<br />

Gläser altersbedingt durch Emeritierung<br />

aus dem Chirurgiedienst aus. Sein<br />

letzter Arbeitstag als Ordinarius, an den<br />

sich wohl seinerzeit Anwesende noch<br />

erinnern werden, war zugleich auch der<br />

letzte Tag des leidenschaftlichen Chirurgen<br />

in einem Operationssaal.<br />

Der Onkologie blieb er aber auch nach<br />

seiner Emeritierung treu. So brachte er<br />

sein Wissen und seine Erfahrung von<br />

1994 bis 1998 in die onkologische Rehabilitation<br />

ein. Außerdem hat sich<br />

Prof. Gläser seit der Wende um die Förderung<br />

einer psychosozialen Krebsberatung<br />

stark, und um die Entwicklung<br />

einer Krebsgesellschaft in Sachsen-Anhalt<br />

in besonderem Maße verdient gemacht.<br />

Mit Gründung der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft e. V. im<br />

Jahr 2000 wurde Prof. Gläser von den<br />

Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden ernannt.<br />

Bis zuletzt nahm er regelmäßig<br />

an Vorstandssitzungen teil und wirkte<br />

motivierend und konstruktiv an der Entwicklung<br />

der Krebsgesellschaft mit.<br />

Albrecht Gläser war ein überaus kreativer<br />

und erfolgreicher Operateur. Unter<br />

genauer Beachtung anatomischer Strukturen<br />

und strenger Berücksichtigung<br />

des pathologisch-anatomischen Befundes<br />

führte er die Operationen – für seine<br />

Assistenten und Mitarbeiter gleichzeitig<br />

Lehroperationen – durch. Basierend<br />

auf seiner breit gefächerten operativ-technischen<br />

Ausbildung führte er<br />

Anfang der 60er Jahre mit der Wippleschen<br />

Operation die moderne Pankreaschirurgie<br />

erfolgreich in das Repertoire<br />

der Leipziger Klinik ein. Etwas später<br />

folgten die Hemipelvektomie und die<br />

erste Eviszeration des kleinen Beckens<br />

mit Neoblase und Anus praeter. Er arbeitete<br />

ständig an der Vervollständigung<br />

der Krebsoperationen im Kopf-Hals-Bereich,<br />

im und am Thorax, an der Mamma,<br />

der Schilddrüse, am oberen und unteren<br />

Gastrointestinaltrakt und an den<br />

Weichteilen.<br />

Die Interdisziplinarität der Tumordiagnostik<br />

und -behandlung frühzeitig klar<br />

erkennend, gründete er Ende der 60er<br />

Jahre in Leipzig die interdisziplinäre „Arbeitsgemeinschaft<br />

klinischer Onkologie“.<br />

Ziel war die Standardisierung der<br />

Diagnostik und Therapie von Patienten<br />

10<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv


www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

mit Geschwulsterkrankungen. Für elf<br />

Tumorerkrankungen wurden damals<br />

unter seiner Federführung Diagnostikund<br />

Therapiestandards formuliert und<br />

auf wöchentlichen Veranstaltungen der<br />

Akademie für ärztliche Fortbildungen<br />

diskutiert und verbreitet. Er nahm mit<br />

der Entwicklung dieser Standards die<br />

uns heute selbstverständliche Etablierung<br />

von Leitlinien vorweg. Die Chirurgische<br />

Klinik in Leipzig wurde so unter<br />

seinem Einfluss zu einem überregionalen<br />

Zentrum für Onkologie. Mit<br />

gleichgroßem Elan entwickelte er nach<br />

Übernahme des Direktorates der Chirurgischen<br />

Klinik der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg auch diese<br />

Klinik zu solch einem Zentrum.<br />

Trotz der hohen zeitlichen Absorption<br />

durch administrative Aufgaben und der<br />

umfangreichen klinischen Arbeit umfasste<br />

das wissenschaftliche Werk Gläsers<br />

112 Publikationen und 312 Vorträge,<br />

fünf allein von ihm verfasste Monographien<br />

(vier Bände „Klinische Pathologie<br />

der Geschwülste“ und „Krebsoperationen“)<br />

und weitere zahlreiche Beiträge<br />

in Lehrbüchern und Monographien<br />

sowie Arztbiographien, die, seinem bescheidenen<br />

Charakter entsprechend,<br />

hier nicht aufgelistet werden sollen. Er<br />

betreute weit über 100 Doktoranden<br />

und Diplomanden, acht Mitarbeiter habilitierten<br />

sich unter seiner Leitung. Er<br />

war Mitherausgeber mehrerer medizinischer<br />

Fachzeitschriften und gehörte<br />

deren Beiräten an. Albrecht Gläser war<br />

Mitglied zahlreicher chirurgischer und<br />

onkologischer Fachgesellschaften, so<br />

unter anderem seit 1958 der Deutschen<br />

Gesellschaft für Chirurgie. Seit Gründung<br />

der Gesellschaft für Geschwulstbekämpfung<br />

der DDR im Jahr 1968 war<br />

Albrecht Gläser in deren Vorstand sowie<br />

von 1981 bis 1987 als Vorstandsvorsitzender<br />

tätig. Außerdem gehörte<br />

er der European Association for Cancer<br />

Research an. Mehrere regionale Chirurgen-<br />

und Krebsgesellschaften wählten<br />

ihn nach langjähriger Tätigkeit als Vorsitzenden<br />

zum Ehrenmitglied. 1984 erhob<br />

ihn die „Sächsische Akademie der<br />

Wissenschaften“ in Würdigung seiner<br />

Leistungen auf dem Gebiet der Krebstherapie<br />

zu ihrem Mitglied.<br />

Albrecht Gläser war als einziger Professor<br />

niemals im Vorstand der Gesellschaft<br />

für Chirurgie der DDR. So brachte<br />

die politische Wende in Deutschland<br />

die späte, aber verdiente Würdigung für<br />

Albrecht Gläser. Er wurde als einziger<br />

Ostdeutscher von 1990 bis 1993 in das<br />

Präsidium der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chirurgie sowie von 1990 bis 1994<br />

in den Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

gewählt.<br />

Albrecht Gläser war nicht nur ein unbeugsamer<br />

Mensch, mitfühlender Arzt<br />

und hervorragender Chirurg. Er war im<br />

Besonderen auch ein akademischer Lehrer<br />

mit menschlicher Wärme und seltener<br />

Großzügigkeit, die viele von uns<br />

bewegte und prägte. Diejenigen, denen<br />

er direkt und unmittelbar ohne Aufheben<br />

und unter Inkaufnahme möglicher<br />

eigener Nachteile nicht selten aus existenzbedrohenden<br />

Schwierigkeiten heraushalf,<br />

werden sich mit Hochachtung<br />

und Dankbarkeit daran erinnern. Er hat<br />

damit sehr viele seiner Mitarbeiter und<br />

Schüler beeindruckt und auch geprägt.<br />

Wir Schüler, Mitarbeiter und Kollegen<br />

trauern um unseren alten Lehrer und<br />

Chef, zu dem wir ein von tiefer Hochachtung<br />

und großem Respekt bestimmtes<br />

Verhältnis hatten.<br />

Prof. Dr. med. Manfred Schönfelder, Leipzig<br />

Prof. Dr. med. Peter Würl, Diakoniekrankenhaus<br />

Halle (Saale)<br />

Sven Weise, Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.,<br />

Halle (Saale)<br />

foto: © Jürgen W/PHOTOCASE.com<br />

Durch Wissen zum Leben<br />

Krebsaktionstag<br />

Eintritt ist frei.<br />

2013<br />

Krebs – Krankheit,<br />

Krise, Neubeginn<br />

12. Oktober 2013<br />

9:30 – 16:30 Uhr<br />

Stadthaus am Marktplatz<br />

Halle (Saale)<br />

• Vorträge und Diskussionen zu:<br />

neuen Therapien, Krankheitsbewältigung<br />

und inneres Wachstum, Krebs und Beruf,<br />

Rehabilitation, Umgang mit Nebenwirkungen,<br />

Sport und Bewegung bei Krebs<br />

• Expertenrunden<br />

• Informations- und Beratungsstände<br />

Das komplette Programm finden<br />

Sie unter www.krebsgesellschaftsachsenanhalt.de<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv<br />

11


Manchmal gefühltes Unrecht<br />

Schwerbehindertenrecht und Krebs<br />

Klar ist, gemäß Art. 3 Abs. 3 S. 2 Grundgesetz<br />

(GG) darf niemand wegen seiner<br />

Behinderung benachteiligt werden.<br />

Mit dem SGB IX hat der Gesetzgeber bewusst<br />

auch die Rehabilitation mit dem<br />

Schwerbehindertenrecht verbunden,<br />

um die Selbstbestimmung und gleichberechtigte<br />

Teilhabe behinderter Menschen<br />

am Leben in der Gesellschaft zu<br />

fördern, Benachteiligungen zu vermeiden<br />

und ihnen entgegenzuwirken.<br />

Mit der derzeitigen Umsetzung der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention wird jetzt<br />

verdeutlicht, dass Politik und Recht das<br />

Ziel verfolgen muss, behinderte Menschen<br />

gleichberechtigt in die Gesellschaft<br />

einzubeziehen und hierzu gleiche<br />

Teilhabe in allen Lebensbereichen<br />

zu ermöglichen.<br />

Krebskranke können einen Schwerbehindertenausweis<br />

beantragen. Dieser<br />

soll einen – wenigstens teilweisen –<br />

Ausgleich für die Nachteile bringen, die<br />

durch die Krankheit entstanden sind.<br />

Die Beantragung sollte immer nach einer<br />

ausführlichen Beratung stattfinden,<br />

die in der Regel von den Krebsberatungsstellen<br />

der Landeskrebsgesellschaften<br />

angeboten werden. Denn problematisch<br />

ist unter Umständen eine Antragstellung<br />

Betroffener im Erwerbsleben<br />

und diskussionswürdig ist das Erleben<br />

des Absenkens des Grades der Behinderung<br />

nach der so genannten „Heilungsbewährung“.<br />

Als behindert gelten Menschen, deren<br />

körperliche Funktion, geistige Fähigkeit<br />

oder seelische Gesundheit mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit länger als sechs<br />

Monate von dem für das Lebensalter<br />

typischen Zustand abweichen. Ihre Teilhabe<br />

am Leben in der Gesellschaft ist<br />

dadurch beeinträchtigt (vgl. SGB IX, §<br />

2, Abs. 1). Verursacht eine Krebserkrankung<br />

eine langfristige Behinderung mit<br />

den oben genannten Kriterien, ergibt<br />

sich ein Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis.<br />

Der „Grad der Behinderung“<br />

(GdB) bezieht sich auf die Beeinträchtigung<br />

der Teilhabe am Leben<br />

in der Gesellschaft. Beeinträchtigungen,<br />

die alterstypisch sind, können allerdings<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Der Schwerbehindertenausweis kann<br />

beim zuständigen Versorgungsamt beantragt<br />

werden. Der Ausweis wird in<br />

der Regel für längstens fünf Jahre ausgestellt.<br />

Im Antrag muss die Erkrankung<br />

genau erläutert und die behandelnden<br />

Ärzte, Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken<br />

angegeben werden. Weiterhin<br />

erklären Betroffene auf dem Antragsformular,<br />

dass die genannten Arzte<br />

und Kliniken von der ärztlichen Schweigepflicht<br />

entbunden sind. Befundunterlagen<br />

oder Dokumente müssen nicht<br />

hinzugefügt werden. Das Versorgungsamt<br />

wird diese bei den behandelnden<br />

Ärzten anfordern und den Antrag sorgfältig<br />

prüfen.<br />

Wie gesagt, ein Schwerbehindertenausweis<br />

soll wenigstens teilweise einen<br />

Ausgleich für die Nachteile bringen,<br />

die durch die Krankheit entstanden<br />

sind. Wie stark Sie beeinträchtigt sind,<br />

gibt der Schwerbehindertenausweis<br />

im „Grad der Behinderung“ (GdB) wieder.<br />

Bei einem Grad der Behinderung ab<br />

50 stehen Arbeitnehmern jährlich mehr<br />

Urlaubstage zu, und sie haben einen<br />

erhöhten Kündigungsschutz am Arbeitsplatz.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

gibt es weitere Hilfen wie<br />

Steuerermäßigungen und beispielsweise<br />

Preisnachlasse im öffentlichen Personenverkehr.<br />

Als Grundlage für die Festsetzung des<br />

Grades der Behinderung dienen dem<br />

Versorgungsamt die „Versorgungsmedizinischen<br />

Grundsätze“ herausgegeben<br />

vom BMAS – Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales (www.bmas.de)<br />

Der Schwerbehindertenausweis sollte<br />

so schnell wie möglich im Rahmen des<br />

Therapiebeginns beantragt werden, allerdings<br />

ist hierfür eine umfangreiche<br />

Beratung sinnvoll. Denn der Schwerbehindertenausweis<br />

kann sowohl einen<br />

Schutz als auch eine Hürde darstellen,<br />

insbesondere für Krebsbetroffene im<br />

Erwerbsleben.<br />

So ist für den einen krebsbetroffenen<br />

Arbeitsnehmer der Schutz vor Kündigung<br />

oder aber die zusätzlichen Urlaubstage<br />

ein guter Grund, den Grad der<br />

Behinderung feststellen zu lassen. Der<br />

Betroffene muss, will er von Nachteilsausgleichen<br />

profitieren, seinen Arbeitgeber<br />

allerdings informieren.<br />

Für einen anderen Betroffenen, der sich<br />

auf Arbeitssuche befindet, kann die<br />

Feststellung zu einer unüberwindlichen<br />

12<br />

leben 03/2013 · Aktuelles


Hürde zum Einstieg in das Erwerbsleben<br />

führen. Einige Arbeitgeber scheuen aufgrund<br />

der umfangreichen Nachteilsausgleiche<br />

und der subjektiven Einschätzung,<br />

einen kranken bzw. einen nicht<br />

so leistungsfähigen Mitarbeiter zu bekommen,<br />

eine Einstellung. In vielen Fällen<br />

kann das Integrationsamt aber den<br />

Betroffenen durch Einstellungshilfen<br />

und Arbeitsplatzanpassungen helfen,<br />

diese Hürden zu überwinden.<br />

Unter besonderen Umständen ist in einigen<br />

Bundesländern auf Antrag die<br />

taggleiche Bescheid-Erteilung möglich.<br />

Dies ist ein erheblich verkürztes Bearbeitungsverfahren<br />

bei Anträgen auf<br />

Feststellung von Behinderungen nach<br />

Schwerbehindertenrecht und macht es<br />

möglich, den entsprechenden Bescheid<br />

und ggf. den Schwerbehindertenausweis<br />

am Tag der Ausstellung in Empfang<br />

zu nehmen.<br />

Folgende Punkte sollten bei der<br />

Antragstellung beachtet werden:<br />

Der Grad der Behinderung ist nicht nur<br />

abhängig von der Grunderkrankung,<br />

sondern auch von allen weiteren Beeinträchtigungen<br />

und Begleiterscheinungen.<br />

Daher sollten diese im Detail<br />

angegeben werden, z. B. Folgen nach<br />

Operationen, Funktionseinschränkungen<br />

der Gliedmaßen, Verlust von Organen<br />

und Gliedmaßen, Folgen von Bestrahlung<br />

und Chemotherapie, wie z. B.<br />

Lymphödem, Nervenläsionen u. a.<br />

Der Antrag sollte mit dem behandelnden<br />

Arzt abgesprochen werden, damit dieser<br />

alle Auswirkungen der Erkrankung<br />

detailliert darstellen kann. Ergänzt werden<br />

sollten weitere Kliniken und Ärzte,<br />

die über die Beeinträchtigungen gut informiert<br />

sind.<br />

Alle ärztlichen Unterlagen, die zum Zeitpunkt<br />

der Antragstellung bereits vorliegen,<br />

sollten für eine schnellere Bearbeitung<br />

in Kopie mit eingereicht werden.<br />

Hierzu gehören z. B. Berichte über Krankenhausbehandlungen,<br />

Rehabilitationskliniken,<br />

Entlassungen und Gutachten.<br />

Die dem Antrag beiliegenden Schweigepflichtentbindungen<br />

und Einverständniserklärungen<br />

sollten unterschrieben<br />

werden. Die mitgeschickten Unterlagen<br />

reichen unter Umständen nicht aus, so<br />

dass die Behörde weitere Unterlagen<br />

von den behandelnden Ärzten, Kranken-<br />

häusern und Rentenversicherungsträgern<br />

anfordert.<br />

Die Antragsteller sollten die Möglichkeit<br />

nutzen, ihre Beeinträchtigungen<br />

auch selbst darzustellen. Hilfreich ist<br />

die Darstellung der Selbstbeobachtung<br />

oder auch eine Fremdbeobachtung über<br />

einen bestimmten Zeitraum. Körperliche<br />

Beeinträchtigungen sollten festgehalten<br />

werden, die Ursachen für Schmerzen<br />

oder auch Risiken<br />

Antragsteller, die einen Feststellungsbescheid<br />

von einem GdB von 30 erhalten,<br />

können sich auf Antrag und mit Zustimmung<br />

des Arbeitsgebers bei der zuständigen<br />

Agentur für Arbeit gleichstellen<br />

lassen. Gleichgestellte genießen wie<br />

Schwerbehinderte einen besonderen<br />

Kündigungsschutz, haben jedoch keinen<br />

Anspruch auf Zusatzurlaub.<br />

Merkzeichen<br />

Im Schwerbehindertenausweis können<br />

je nach Beeinträchtigung sogenannte<br />

Merkzeichen eingetragen sein. Diese<br />

Merkzeichen berechtigen zu weitergehenden<br />

Hilfen, die behinderungsbedingte<br />

Nachteile ausgleichen sollen.<br />

Es gibt folgende Merkzeichen:<br />

Merkzeichen G: erhebliche Beeinträchtigung<br />

der Bewegungsfähigkeit im Strassenverkehr<br />

sowie der Geh- und/oder<br />

Stehfähigkeit<br />

Merkzeichen aG: außergewöhnliche<br />

Gehbehinderung<br />

Merkzeichen Bl: blind oder hochgradig<br />

sehbehindert<br />

Merkzeichen RF: Befreiung von Rundfunk-<br />

u. Fernsehgebühren<br />

Merkzeichen Gl: gehörlos und an Taubheit<br />

grenzende Schwerhörigkeit mit<br />

schwerer Sprachstörung<br />

Merkzeichen B: ständige Begleitung bei<br />

Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />

notwendig<br />

Merkzeichen H: hilflos<br />

Nachteilsausgleiche für schwerbehinderte<br />

Menschen<br />

Mit der Anerkennung einer Schwerbehinderung<br />

sind je nach Schweregrad bestimmte<br />

Ansprüche und Vergünstigungen<br />

verbunden. Diese sollen helfen, die<br />

durch die Behinderung entstehenden<br />

Nachteile auszugleichen. Diese Ausgleiche<br />

sind abhängig von der Höhe des GdB<br />

und von den jeweiligen Merkzeichen.<br />

Hierzu gehören z. B.:<br />

• ein unter bestimmten Voraussetzungen<br />

erweiterter Kündigungsschutz in<br />

Betrieben<br />

• Zusatzurlaub, im Regelfall werden bei<br />

einer Vollzeitbeschäftigung fünf Arbeitstage<br />

im Jahr zusätzlich als Urlaub<br />

gewährt<br />

• Hilfen zur behindertengerechten Einrichtung<br />

eines Arbeitsplatzes durch<br />

die Integrationsämter<br />

• Steuererleichterungen/Steuerfreibetrag<br />

in Abhängigkeit vom Grad der<br />

Behinderung und/oder Merkzeichen:<br />

• auf freiwilliger Basis z. B. ermäßigter<br />

Eintritt (Kultur- und Sportveranstaltungen,<br />

Museen und Schwimmbäder)<br />

• Beitragsermäßigungen bei Mitgliedschaften<br />

in Vereinen oder Verbänden,<br />

• bevorzugte Abfertigung bei Ämtern<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

eine Altersrente wegen Schwerbehinderung<br />

• ggf. Sonderregelung Wohngeld<br />

Gültigkeit des Schwerbehindertenausweises<br />

Die Gültigkeit besteht in der Regel vom<br />

Tag der Antragstellung an. Unter bestimmten<br />

Voraussetzungen kann ein<br />

früherer Zeitpunkt in den Ausweis eingetragen<br />

werden. Dies kann bei steueroder<br />

rentenrechtlichen Nachteilsausgleichen<br />

eine Rolle spielen.<br />

Die Ausstellung erfolgt in der Regel für<br />

längstens fünf Jahre, die als „Heilungsbewährung“<br />

gelten. Nach Ablauf dieser<br />

Befristung kann zunächst zweimal eine<br />

Verlängerung beantragt werden. Diese<br />

erfolgt formlos durch einen schriftlichen<br />

oder persönlichen Antrag bei der<br />

Feststellungsbehörde. Die Antragstellung<br />

sollte rechtzeitig drei Monate vor<br />

Ablauf der Gültigkeitsdauer erfolgen.<br />

Treten nach Ablauf dieser keine Rezidive,<br />

Neu- oder Wiedererkrankungen auf,<br />

wird der Behinderunggrad herabgesetzt.<br />

An dieser Stelle entsteht für Krebsbetroffene<br />

ein gefühltes Unrecht. Nach<br />

der gesetzlich festgelegten Heilsbewährung<br />

scheint es vollkommen egal zu sein,<br />

wie beeinträchtigt ein Krebsbetroffener<br />

ist. Welche Ängste er hat, wie oft Arztbesuche<br />

nötig sind, welche Schmerzen<br />

weiterhin das Leben bestimmen und<br />

welche Auswirkungen Lymphödem und<br />

leben 03/2013 · Aktuelles<br />

13


Neuropathie auf das gesellschaftliche<br />

Umfeld und die Leistungsfähigkeit des<br />

Betroffenen haben.<br />

In diesen Fällen wird nur noch der Organverlust<br />

bewertet. Damit es nicht zu<br />

einer ungerechtfertigten Rückstufung<br />

kommt, sollten Rezidive, Neu- oder Wiedererkrankungen,<br />

die in der Zwischenzeit<br />

auftreten, dem Versorgungsamt<br />

mit den entsprechenden Arztberichten<br />

unbedingt mitgeteilt werden.<br />

Vergleichen wird sich der Krebsbetroffene,<br />

wenn er die Möglichkeit hat, mit<br />

einem an der Wirbelsäule erkrankten<br />

orthopädischen Fall, ggf. seinem Nachbarn,<br />

der gerade, trotz 100 Grad der Behinderung<br />

seinen Rasen mäht.<br />

Nach dem Widerspruchsverfahren zur<br />

Verlängerung des Ausweises wird häufig<br />

schnell vor dem Sozialgericht geklagt.<br />

Dies überlastet nicht nur die Sozialgerichtsbarkeit<br />

sondern wird nach einer<br />

10-minütigen Verhandlung – auf die der<br />

Betroffene bis zu drei Jahren warten<br />

muss – zur Farce, wenn entschieden<br />

wird, dass laut Katalog der Versorgungsämter<br />

den Betroffene kein höherer Grad<br />

der Behinderung zusteht.<br />

Wie gesagt, das Ende der Heilungsbewährung<br />

sowie Bewertungsrichtlinien<br />

für die Festsetzung des Grades der Behinderung<br />

(GdB) könnten eigentlich wegen<br />

Verstoßes gegen ein höherrangiges<br />

Recht im Grundgesetz nicht Grundlage<br />

für den Entzug der Schwerbehinderteneigenschaft<br />

sein, so die Argumentation.<br />

Der Frust bleibt. Bei Verschlechterung<br />

des gesundheitlichen Zustandes oder<br />

weiterer, dauerhafter Einschränkungen<br />

sollte ein Antrag auf Erhöhung des GdB<br />

bzw. auf Anerkennung eines Merkzeichens<br />

gestellt werden. /Sven Weise SAKG<br />

Merke:<br />

Nicht jeder der Krebsbetroffenen<br />

braucht einen Schwerbehindertenausweis<br />

bzw. kann davon profitieren.<br />

Über Möglichkeiten des Schwerbehindertenrechts<br />

informieren die<br />

Beratungsstellen der Landekrebsgesellschaften<br />

im gesamten Bundesgebiet,<br />

die auch die Ansprechpartner<br />

in den einzelnen Versorgungsämtern<br />

kennen. Grundsätzlich gilt,<br />

dass gegen Bescheide des Amtes innerhalb<br />

eines Monats Widerspruch<br />

eingelegt werden kann. Zur Fristwahrung<br />

reicht zunächst ein formloser<br />

Widerspruch mit der Ankündigung<br />

einer schriftlichen Begründung<br />

aus.<br />

Die Herzkissenbotschafter der SAKG<br />

Eine <strong>Herzensangelegenheit</strong><br />

Herzkissenbotschafter Jörg von Malottki, Halle (Saale)<br />

Ein Herzkissen für jede Brustkrebspatientin<br />

in Sachsen-Anhalt, das ist<br />

das Ziel der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft.<br />

Durch seine besondere Form mit den<br />

„langgezogenen Ohren“ kann es nach<br />

der Operation unter den Achseln getragen<br />

werden und verschafft so Linderung<br />

von Druck- und Wundschmerzen. Doch<br />

auch der psychische Nutzen ist enorm.<br />

Das handgenähte Utensil, das die Betroffenen<br />

immer bei sich tragen können,<br />

spendet Trost und gibt Hoffnung.<br />

„Es zeigte mir, dass ich damit nicht alleine<br />

bin“ berichtet eine Patientin.<br />

Die dänische Krankenschwester Nancy<br />

Friis-Jensen hat diese Idee aus Amerika<br />

nach Europa getragen. Am Anfang hat<br />

sie selbst Schnittmuster erarbeitet und<br />

Kissen genäht; bis heute ist aus der Herzkissenaktion<br />

ein internationales Projekt<br />

geworden, an dem sich auch die SAKG<br />

beteiligt.<br />

„Es ist für mich eine <strong>Herzensangelegenheit</strong><br />

geworden. Das Projekt, hat etwas in<br />

mir ausgelöst,“ sagt Jörg von Malottki,<br />

Versicherungsvertreter bei der ÖSA. Der<br />

Hallenser ist ehrenamtlicher Herzkissenbotschafter<br />

in Sachsen-Anhalt. Jörg<br />

von Malottki hatte geschäftlich mit der<br />

SAKG zu tun, als er im April 2012 von<br />

dem Projekt erfuhr: „Das war die Zeit,<br />

als meine Schwester unter dem Verdacht<br />

stand, an Brustkrebs erkrankt zu<br />

sein. Das war dann der Ausgangspunkt,<br />

wo ich sagte: „Alles klar. Ich mache das<br />

und ich unterstütze Sie.“ Ihm gefalle bei<br />

dieser Tätigkeit besonders, dass man<br />

völlig neue Leute trifft und von ihnen<br />

eine positive Resonanz erfährt.<br />

Sven Weise, Geschäftsführer der SAKG,<br />

weiß um die große Notwendigkeit der<br />

Arbeit der Herzkissenbotschafter: „Ihre<br />

14<br />

leben 03/2013 · Aktuelles · SAKG Aktiv


Aufgabe ist es, die Idee des Herzkissens<br />

und die Botschaft, die dahinter steckt,<br />

in die Öffentlichkeit zu bringen.“ Das<br />

tun unsere Herzkissenbotschafter mit<br />

großem Engagement: Jörg von Malottki<br />

hat im vergangenem Jahr mit Hilfe von<br />

Freunden und Familie einen Kuchenbasar<br />

mit 60 Kuchen organisiert. Zusammen<br />

mit finanziellen Spenden von ihm<br />

und seiner Familie kamen 1.400 Euro<br />

für die Herzkissenaktionen zusammen.<br />

Ein weiteres Event, das im Zeichen der<br />

herzförmigen Kissen stand, waren die<br />

Meisterschaften im Bankdrücken in Tangermünde.<br />

Ins Leben gerufen wurden sie<br />

vom zweiten Herzkissenbotschafter in<br />

Sachsen-Anhalt, Oliver Beck. Die Zusammenarbeit<br />

mit der SAKG kam über sein<br />

persönliches Schicksal zustande: Im Dezember<br />

2011 wurde bei seiner Mutter<br />

Krebs diagnostiziert, später verstarb sie<br />

an der Krankheit. „Ich hatte das Gefühl,<br />

etwas machen zu wollen und zu müssen.<br />

Auch um alles selbst zu verarbeiten.“<br />

Über eine Internetrecherche ist er<br />

auf die SAKG aufmerksam geworden,<br />

und hat eine Anfrage für eine Benefizveranstaltung<br />

gestartet. Im Oktober des<br />

letzten Jahres kamen über 50 starke<br />

Männer aus ganz Deutschland zu dem<br />

Wettbewerb im Gewichtestemmen, der<br />

vor der Kulisse der Burg Tangermünde<br />

ausgetragen wurde. Dabei ging es Oliver<br />

Beck auch um die Beseitigung eines<br />

Klischees: „Ich wollte zeigen, dass<br />

auch sogenannte „Muskelmänner“, die<br />

oft unter den Vorurteilen Anderer leiden,<br />

völlig normale Menschen mit großem<br />

Herzen sind.“ Der Erfolg der Veranstaltung<br />

gibt ihm Recht, denn jeweils<br />

750 EUR konnte Oliver Beck dem Hospiz,<br />

das seine Mutter pflegte, sowie der<br />

SAKG für das Herzkissenprojekt spenden.<br />

Noch im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

wurde er zum Botschafter für diese<br />

Aktion benannt.<br />

Die große Schwierigkeit bei der Herzkissenaktion<br />

ist es, dass man auf Geld- oder<br />

Materialspenden angewiesen ist, so<br />

Sven Weise. Ein Kissen kostet zwischen<br />

ca. acht Euro, die Herstellungskosten<br />

nicht mitgerechnet. Es gibt bestimmte<br />

Ansprüche an die Materialien. Der<br />

benötigte Baumwollstoff muss antiallergen,<br />

schweißaufsaugend und vorgewaschen<br />

sein, das Füllmaterial sollte<br />

weich sein, darf aber nicht zusammen<br />

fallen.<br />

Die beiden Herzkissenbotschafter sehen<br />

ihre Aufgabe jedoch nicht nur im<br />

Spendensammeln. Jörg von Malottki<br />

hat auch seine Mutter, eine Lehrerin<br />

in Reußen, mit einbezogen. Sie hat bereits<br />

zum zweiten Mal einen Projekttag<br />

an der Sekundarschule Roitzsch organisiert,<br />

an dem sie zusammen mit Schülerinnen<br />

die von Herrn von Malottki gespendeten<br />

Materialien zu Herzkissen<br />

verarbeitet. Ungefähr 45 Exemplare sind<br />

in diesem Rahmen entstanden. „Es wäre<br />

schön, wenn man das an andere Schulen<br />

weitertragen könnte,“ findet Jörg<br />

von Malottki. Auch Oliver Beck hat seine<br />

Familie als Verstärkung an der Seite.<br />

Seine Schwiegermutter näht in Zusammenarbeit<br />

mit ihren Bekannten zahlreiche<br />

Kissen für Brustkrebspatientinnen.<br />

Die Herzkissen findet Oliver Beck übrigens<br />

eine besonders gelungene Idee:<br />

„Ich finde es ist mal etwas anderes. Ich<br />

habe mich durch den Tod meiner Mutter<br />

damit mehr auseinander gesetzt. Medizinische<br />

Utensilien sehen häufig nicht<br />

attraktiv aus. Die Kissen sind in dieser<br />

Hinsicht sehr gut, man verbindet das<br />

Herz nicht gleich mit einer Erkrankung.“<br />

Trotz der komplett positiven Resonanz,<br />

sieht Oliver Beck eine Hürde in seiner<br />

Tätigkeit als Botschafter: „Es ist schwer,<br />

Menschen für dieses Thema zu begeistern.<br />

Es steckt viel bürokratischer Aufwand<br />

dahinter. Nicht jeder Geschäftsmann<br />

handelt bei solchen Projekten uneigennützig.<br />

Ich hatte einige die sagten:<br />

Warum kommen Sie zu mir? Doch nur,<br />

weil ich Geld habe. Ich hatte drei Mal<br />

bei einem regionalen Supermarkt angefragt,<br />

jedoch ohne Erfolg.“<br />

Sich auf ihren bisherigen Lorbeeren ausruhen,<br />

wollen die Herzkissenbotschafter<br />

keineswegs. Neben seiner Beteiligung<br />

an weiteren Projekten der SAKG, knüpft<br />

Jörg von Malottki neue Kontakte zum Eigenbaukombinat<br />

Halle (Saale) und Kissenherstellern,<br />

um die Bereitstellung<br />

von professionell genähten Kissen zu sichern.<br />

Oliver Beck steckt in den Planungen<br />

für die 2. Meisterschaften im Bankdrücken,<br />

die am 10. November 2013<br />

auf der Burg in Tangermünde stattfinden<br />

werden. Er hat sich für dieses Event<br />

noch höhere Ziele gesteckt, auch wenn<br />

seine Zeit dieses Jahr sehr begrenzt wurde:<br />

Bis jetzt hatte er sich um die Organisation<br />

von Hilfe für Hochwasserbetroffene<br />

in Sachsen-Anhalt gekümmert.<br />

Rund 3.000 Euro sind dabei zusammengekommen.<br />

Es werden übrigens immer noch Herzkissenbotschafter<br />

in Sachsen-Anhalt gesucht.<br />

„Man muss sich um das Projekt<br />

zuvor aber sehr verdient gemacht haben,“<br />

fügt Sven Weise noch hinzu.<br />

/Julia Thiemann SAKG<br />

Koordination Herzkissenbotschafter<br />

Sven Weise<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 4788110<br />

info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Info-Treffs<br />

• 19. September 2013 (Do) 17 Uhr<br />

Pathologie, Zytologie, Histologie –<br />

Was sagt der Befund?<br />

• 20. November 2013 (Mi) 17 Uhr<br />

Rund um das Schwerbehindetenrecht<br />

• 18. Dezember 2013 (Mi) 17 Uhr<br />

Seltene gynäkologische Krebserkrankungen<br />

Diese Vorträge, Diskussionen und<br />

Expertengespräche finden in den<br />

Räumen der Geschäftsstelle der<br />

Sachsen Anhaltischen Krebsgesellschaft<br />

e. V., Paracelsusstraße 23,<br />

06114 Halle (Saale) statt.<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv<br />

15


Interview mit Brigitte Bruns, Vorsitzende der Krebsselbsthilfegemeinschaft Halle e. V.<br />

Von Bescheidenheit bis Lebensfreude<br />

Brigitte Bruns von der Krebsselbsthilfegemeinschaft<br />

Halle lud mich<br />

zum diejährigen Sommerfest in die<br />

Cafeteria „Zur Fähre“ ein, eine Begegnungsstätte<br />

der Volkssolidarität<br />

Halle (Saale). Die Räumlichkeiten<br />

wurden freundlicherweise zur<br />

Verfügung gestellt. Ich musste zweimal<br />

hinschauen, weil ich für den<br />

ersten Moment dachte, ich bin in<br />

ein Casting geplatzt. Frau Bruns erklärte<br />

mir aber dann sehr schnell,<br />

dass die Frauen das Programm mit<br />

ihrer Tanztherapeutin penibel einstudiert<br />

haben.<br />

Die Frauen haben ja alle die gleichen<br />

T-Shirts an und wer hat sich das Synchrontanzen<br />

ausgedacht – zu »Simply<br />

the Best« von Tina Turner?<br />

Kurzes Lächeln. „Sie machen sich keine<br />

Vorstellung, wie oft wir geprobt haben.<br />

Aber schließlich sind wir die Besten, Sie<br />

haben`s doch gesehen.“<br />

Ist das nur für das Sommerfest einstudiert<br />

worden oder steckt mehr dahinter,<br />

Frau Bruns?<br />

„Naja, das ist quasi ein Bestandteil aus<br />

unserem recht großen Programm. Wir<br />

werden seit Jahren von einer ganz tollen<br />

Tanz- und Bewegungstherapeutin unterstützt,<br />

damit sich alle, die es wollen und<br />

können, bewegen und dabei Spaß haben.<br />

Aber für heute haben wir es auf die Spitze<br />

getrieben, genau wie die lustigen Lieder,<br />

die Sie gehört haben, »Humor ist der<br />

Regenschirm der Weisen«, wie Erich Kästner<br />

schon sagte.“<br />

Sie sagen »alle«. Aus dem Namen kann<br />

man das schon heraushören »Gemeinschaft«<br />

und »e. V.«. Ein Verein ist doch<br />

eher ungewöhnlich, wie ist das zu verstehen<br />

und wie lange ist Brigitte Bruns<br />

schon die Vorsitzende?<br />

„Also zunächst gibt es unsere Gemeinschaft<br />

schon seit 21 Jahren, ich bin seit gut<br />

sechs Jahren Vorsitzende. Das ist einfach<br />

so gewachsen und die Vereinsform hat<br />

unsere Gründungsvorsitzende damals gewählt.<br />

Bei uns vereinen sich eigentlich<br />

alle Krebsbeschwerden, aber hauptsächlich<br />

Brustkrebsbetroffene und Stomaträger.<br />

Die große Gruppe, immerhin 46 Mitglieder,<br />

setzt sich aus unterschiedlichen<br />

Erkrankungen zusammen. Vor 20 Jahren<br />

waren die speziellen Selbsthilfegruppen<br />

noch nicht so verbreitet und nun sind wir<br />

zufrieden so wie es ist. Obwohl die Organisation<br />

manchmal schon eine Herausforderung<br />

werden kann. Da sind Vorträge<br />

von Ärzten z. B. schwierig, wegen der<br />

differenzierten Themen. Unsere Hauptaktivitäten<br />

oder Hauptanliegen haben<br />

aber eher weniger mit Gesprächen über<br />

unsere Beschwerden zu tun.“<br />

Nämlich womit?<br />

„Zusammensein, aktiv sein, sich aufgehoben,<br />

aufgefangen, wohl fühlen, Lebensfreude,<br />

Lebensqualität finden bzw.<br />

erzeugen. Sie müssen wissen, dass es<br />

Themen oder Situationen bei Krebserkrankungen<br />

gibt, die wir nicht immer mit<br />

unseren Ehepartnern oder in der Familie<br />

besprechen können und wollen. Mit einer<br />

Krankheit kann man sich sehr isolieren<br />

und das ist nicht gut. Bei Gleichgesinnten<br />

ist es häufig einfacher, sensible<br />

Sachen zu diskutieren und gemeinsam<br />

etwas zu erleben. Durch die Gemeinschaft<br />

und über die langen Jahre, entsteht<br />

oft ganz enge Bande.“<br />

Sie erscheinen energisch, engagiert und<br />

aufgeschlossen für Vorschläge aus dem<br />

sehr aktiven Vorstand und der Gruppe.<br />

Ist die Gemeinschaft ein persönliches<br />

Anliegen?<br />

„Also erst einmal geht es nicht um mich.<br />

Ich bringe mich ein, ja, aber mir ist schon<br />

wichtig, die große Mannschaft voran zu<br />

16 leben 03/2013 · Selbsthilfe


ingen, ich muss nicht im Vordergrund<br />

stehen. Zu einem großen Teil kann man<br />

als Vorsitzende eigene Erfahrungen einbringen<br />

und ein Stück weit ist das auch<br />

Krankheitsbewältigung. Ich engagiere<br />

mich aus einem hohen Verantwortungsgefühl<br />

heraus. Das erinnert mich daran,<br />

wie ich einst auf der Suche nach Hilfe war<br />

und bin so froh gewesen, dass es Menschen<br />

gab, die in der Selbsthilfe aktiv waren.<br />

Heute kann ich etwas zurückgeben.“<br />

Frau Bruns, wie ist es mit den Aktivitäten,<br />

auf was kann man sich als neues<br />

Mitglied freuen, wenn Betroffene, Angehörige<br />

und Interessenten zu Ihnen<br />

kommen würden, was sagen Sie denen?<br />

„Herzlich willkommen erst einmal. Schön,<br />

dass sie zu uns gefunden haben. Naja,<br />

aber mal im Ernst, wir würden uns schon<br />

freuen, wenn Betroffene den Weg zu uns<br />

finden. Selbstverständlich sind die Angehörigen<br />

ebenfalls bei uns willkommen,<br />

unsere Arbeit findet ja nicht im Geheimen<br />

statt. Ich bin überzeugt, es gibt eine<br />

Dunkelziffer, also Menschen die noch<br />

nicht erlebt haben, wie hilfreich es sein<br />

kann, als Gruppe interessante und vielleicht<br />

auch lustige Sachen zu machen.<br />

Auf den Punkt gebracht bieten wir Informationen<br />

und Veranstaltungen zu gesundheitlichen<br />

Themen, Gesprächsangebote,<br />

aktive Gesundheitspflege, geben Anleitungen<br />

zum kreativen Gestalten und<br />

bieten natürlich Stunden des geselligen<br />

Beisammenseins.“<br />

Können Sie unseren Lesern Beispiele zu<br />

Themen bzw. Aktivitäten nennen?<br />

„Also ganz aktuell nahm ich an einer telefonischen<br />

Expertensprechstunde bei<br />

der Mitteldeutschen Zeitung teil. Wir saßen<br />

dort an Telefonen und gaben Hinweise<br />

zur Arbeit von Selbsthilfegruppen.<br />

Die AOK Sachsen-Anhalt hat diese Veranstaltung<br />

initiiert und war mit einem<br />

Vertreter vor Ort, der zu den Strukturen<br />

von Selbsthilfe und zu Förderfragen zur<br />

Selbsthilfe in Sachsen-Anhalt Auskunft<br />

geben konnte sowie die Leiterin der Kontaktstelle<br />

für Selbsthilfegruppen in Wittenberg.<br />

Zu den praktischen Dingen gehören unsere<br />

Aktivtage. Wir gehen schwimmen<br />

oder machen spezielle Wassergymnastik,<br />

Tanztherapie, also meditative Tänze,<br />

therapeutisches Schauspiel, Thai Chi,<br />

Chigong oder wir gehen wandern, die<br />

Dölauer Heide drängt sich ja förmlich<br />

auf. Einmal im Jahr leisten wir uns einen<br />

kulturellen Höhepunkt. Halle (Saale) bietet<br />

in dieser Richtung eine ganze Menge<br />

in der Oper-, Ballett- und Theaterlandschaft.“<br />

Das klingt aber auch nach einer Menge<br />

Arbeit, werden Sie unterstützt?<br />

„Natürlich. Die Vorstandsmitglieder helfen<br />

da sehr. Darüber hinaus geht unsere<br />

Dagmar Günther noch ins Elisabethkrankenhaus<br />

und unternimmt Patientenbesuche.<br />

Sie hat ein Händchen für die Belange<br />

und Nöte der Betroffenen.“<br />

Gibt es noch etwas was Ihnen am Herzen<br />

liegt?<br />

„Also da fällt mir doch gleich unsere 20-<br />

Jahrfeier letztes Jahr im Elisabeth-Krankenhaus<br />

ein. Wir haben uns viel Mühe<br />

mit der Vorbereitung gegeben und sie<br />

gestaltete sich sehr feierlich mit Arztvorträgen<br />

und Reden von Vertretern aus Einrichtungen,<br />

die uns schon über viele Jahre<br />

unterstützen. Auch Sven Weise von der<br />

SAKG hat sogar einen Vortrag gehalten.<br />

Wir hatten viele Gäste: Ärzte, Vertreter<br />

der Krankenkassen, der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft<br />

(DMSG) und<br />

Vertreter von anderen Selbsthilfegruppen.<br />

Am Herzen liegt mir, dass wir es<br />

schaffen, die einzelnen Gruppen stärker<br />

in Aktivitäten einzubinden bzw. die Vernetzung<br />

besser auszubauen, deshalb haben<br />

wir sie eingeladen. Wir müssen auch<br />

für „Nachkommen“ sorgen, deshalb sind<br />

neue Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />

und Interessierte herzlich willkommen.<br />

Wir werden alle nicht jünger, irgendwer<br />

muss unser Projekt auch weiterführen<br />

können und wollen. Wir haben uns eine<br />

ganze Menge aufgebaut und es wäre<br />

jammerschade, wenn die Gemeinschaft<br />

auseinander fallen würde.“<br />

Guter Schlusssatz, Frau Bruns. Der demographische<br />

Wandel geht auch an<br />

den Selbsthilfegruppen nicht vorüber.<br />

Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

wünscht Ihnen alles Gute und<br />

viele tolle Stunden in der Gemeinschaft<br />

und wir helfen gerne weiter.<br />

/Sven Hunold SAKG<br />

Kontakt:<br />

Krebsselbsthilfegemeinschaft Halle e. V.<br />

Brigitte Bruns (Vorsitzende)<br />

Harz 22, 06108 Halle (Saale)<br />

Telefon: 0345 1212841<br />

IMPRESSUM<br />

leben, Ausgabe 03/2013<br />

13. Jahrgang<br />

ISSN 1864-7804<br />

Herausgeber<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23<br />

06114 Halle (Saale)<br />

Telefon: 0345 4788110 · Fax: 0345 4788112<br />

E-Mail: info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsberatung-online.de<br />

Spendenkonto<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Saalesparkasse<br />

Konto-Nr.: 387 307 317 · BLZ: 800 537 62<br />

IBAN: DE08 8005 3762 0387 3073 17<br />

BIC: NOLADE21HAL<br />

Verantwortliche Redakteure<br />

Jana Krupik-Anacker, Sven Weise<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

redaktion@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Bildquellen<br />

Universitätsklinikum Halle (Saale) (Titel, S. 3, 10);<br />

Tobias Jeschke/www.fotoist.de (S. 3, 20); © JackF/<br />

fotolia.com (S. 4); Städtisches Klinikum Dessau<br />

(S. 4, 5); Zentrum Bayern Familie und Soziales (S.<br />

12); SAKG (S. 14, 16, 20, 23, 25, 26); Psychosoziale<br />

Krebsberatungsstelle Magdeburg (S. 18); Susanne<br />

Leibinnes (S. 24); manuela/PHOTOCASE (S.26);<br />

bobby fisher/PHOTOCASE (S. 26)<br />

Druck<br />

Druckerei & DTP-Studio H. Berthold<br />

06114 Halle (Saale) · Äußere Hordorfer Straße 1<br />

Auflage: 6.000 Exemplare<br />

Erscheinungsweise:<br />

Einmal im Quartal<br />

Redaktionsschluss 04/2013: 31. Oktober 2013<br />

Der gesamte Inhalt der Ausgabe ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben<br />

ohne Gewähr! Für namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel sind jeweilige Autorinnen und Autoren<br />

verantwortlich. Der Inhalt dieser Beiträge entspricht<br />

nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Wir begrüßen ausdrücklich die Einreichung von<br />

Manuskripten, Artikeln sowie auch Erfahrungsberichten<br />

von Patienten. Jedoch kann für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos, Disketten usw.<br />

leider keine Gewähr übernommen werden; es<br />

erfolgt kein Rückversand. Die Haftung für zugesandte<br />

Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die<br />

17<br />

Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von<br />

eingesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht<br />

zur Bearbeitung und zum Kürzen vor.


Fach- und Rehabilitationsklinik für Orthopädie, Rheumatologie und Onkologie<br />

Die Celenus Teufelsbad Fachklinik befindet sich am nordwestlichen Stadtrand von Blankenburg im Ortsteil Michaelstein in<br />

einem parkähnlichen Areal. Es bestehen Busverbindungen zur Stadt, nach Quedlinburg, Wernigerode und Thale. Die 1997<br />

eröffnete Klinik verfügt über 280 Betten und ist geeignet für Patienten, die rollstuhlversorgt sind.<br />

Indikationen für den Bereich Onkologie:<br />

Hämatologische Systemerkrankungen<br />

Lymphome (Hodgkin/Non Hodgkin)<br />

Leukämien (auch nach Stammzellentransplantation)<br />

Myeloproliferative Erkrankungen<br />

Plasmozytom<br />

Solide Tumoren<br />

Magen-Darm-Trakt einschl. Leber und Bauchspeicheldrüse<br />

Lungentumore<br />

HNO-Tumore<br />

gynäkologische Tumore einschl. Brusttumore<br />

Schilddrüsentumore<br />

Harnblasen- und Nierentumore<br />

Weichteilsarkome<br />

Hodentumore<br />

Prostata-Tumore<br />

Knochen- oder Muskeltumore<br />

Diagnostik<br />

klinisches und hämatologisches Labor<br />

EKG<br />

Langzeit-EKG<br />

Langzeit-Blutdruck, Belastungs-EKG<br />

Sonographie Bauch, Lunge, Lymphknoten, Schilddrüse<br />

Doppler-Sonographie<br />

Röntgen<br />

Lungenfunktionsprüfung<br />

Ernährungsanamnese<br />

klinisch psychologische Diagnostik der Persönlichkeit<br />

und Leistungsfähigkeit<br />

Kostenträger<br />

Gesetzliche Rentenversicherung (DRV Mitteldeutschland),<br />

DRV Knappschaft-Bahn-See, gesetzliche und private<br />

Krankenkassen. Auf Einzelantrag DRV Bund, Beihilfestellen.<br />

Therapieangebot<br />

ausführliche Krankheitsinformation<br />

Optimierung der medikamentösen Therapie<br />

Chemotherapie<br />

Schmerztherapie<br />

angepasste Krankengymnastik<br />

(auch auf neurophysiologischer Basis)<br />

Krankengymnastik im Bewegungsbad<br />

manuelle Therapie<br />

medizinische Trainingstherapie<br />

Sporttherapie (Nordic Walking, Terraintraining,<br />

Aquajogging, Ergometertraining)<br />

Ergotherapie<br />

Marnitz-Massagen<br />

manuelle Lymphdrainage<br />

klassische Massagen<br />

Thermotherapie (Kryotherapie, Frischmoortherapie)<br />

Inhalationstherapie<br />

Elektrotherapie<br />

Entspannungs training<br />

Logopädie/Schlucktherapie<br />

SHG-Kontakte<br />

psychologische Betreuung<br />

orthopädisch-rheumatologische Mitbehandlung<br />

Ernährungsberatung, Durchführung aller<br />

wissenschaftlich anerkannten Diäten<br />

Mitbetreuung durch Diabetologen DDG<br />

Hydrotherapie<br />

Angebote<br />

private und ambulante Rehabilitationsmaßnahmen<br />

Ambulante Physiotherapien<br />

Gesundheitswochen<br />

18 leben 01/2013 · Kooperationspartner<br />

Celenus Teufelsbad Fachklinik<br />

Michaelstein 18, 38889 Blankenburg, Tel. 03944 944 - 0<br />

www.teufelsbad-fachklinik.de, info@teufelsbad-fachklinik.de<br />

Ein Unternehmen der Celenus-Gruppe, Offenburg<br />

Die Klinik ist zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

DEGEMED (BAR-konform)<br />

Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V


Psychosoziale Krebsberatungsstelle Magdeburg<br />

Hilfe für die Seele<br />

Team der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Magdeburg<br />

„Sie haben Krebs!“ – diese Diagnose<br />

schockiert wie kaum eine andere. Viele<br />

Menschen erleben ein regelrechtes Gefühlschaos:<br />

Sie werden von Angst, Unsicherheit<br />

oder Wut überwältigt und befürchten,<br />

dass alles zusammenbrechen<br />

könnte. Es braucht Zeit, dieses Chaos<br />

wieder zu ordnen.<br />

Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle<br />

Magdeburg ist eine Anlaufstelle für Betroffene<br />

einer onkologischen Erkrankung<br />

und deren Angehörige. Die kostenfreie,<br />

vertrauliche psychologische und<br />

sozialrechtliche Beratung durch qualifizierte<br />

Psychoonkologinnen steht im Vordergrund.<br />

In der psychoonkologischen<br />

Beratung können sie sich entlasten, erhalten<br />

verständnisvollen Beistand und<br />

praktische Hilfestellungen. Sie bekommen<br />

Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung,<br />

der Lösung von Problemen<br />

im Alltag und der Entwicklung einer<br />

neuen Perspektive. Wir möchten mit unserem<br />

Angebot Raum für ein vertrauensvolles<br />

Gespräch geben und dadurch<br />

den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.<br />

Betroffene und Angehörige sollen<br />

Kraft und Unterstützung für die veränderte<br />

Lebenssituation in Familie und Beruf<br />

finden. Wir bieten ihnen Beistand<br />

in allen Phasen der Erkrankung sowie<br />

im Umgang mit Ämtern und Behörden<br />

an. Ein großes Netzwerk und zahlreiche<br />

Kooperationspartner verschiedener Professionen<br />

in Magdeburg und Umland<br />

ermöglichen außerdem weiterführen-<br />

de Hilfestellungen, welche über die Aufgabengebiete<br />

der Krebsberatungsstelle<br />

hinausgehen. Weiterhin beteiligt sich<br />

die Krebsberatungsstelle an Forschungsprojekten<br />

der Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg und initiiert Bewegungs-<br />

und Entspannungsangebote im<br />

ländlichen Raum. Somit setzt sich die<br />

Krebsberatungsstelle Magdeburg aktiv<br />

für die nachhaltige Erweiterung und Verbesserung<br />

von speziellen Angeboten für<br />

Krebspatienten ein.<br />

Neben Einzel- und Paarberatungen werden<br />

ab Oktober 2013 die Gruppenangebote<br />

„Entspannung“, „Achtsamkeit und<br />

Stressbewältigung bei Krebs“ und „Gesprächsrunden<br />

für Angehörige“ stattfinden.<br />

(Voranmeldungen möglich)<br />

Unsere Beratungsstelle ist im Universitätsklinikum<br />

Magdeburg A.ö.R. an die<br />

Universitätsklinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie angeschlossen<br />

und montags bis freitags geöffnet.<br />

In der Außenstelle Burg werden zweimal<br />

im Monat Beratungen in den Räumen<br />

des „Aufbruch e. V.“ angeboten.<br />

Kontakt:<br />

Psychosoziale Krebsberatungsstelle Magdeburg<br />

Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Haus 14<br />

Leipziger Straße 44 · 39120 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 6721241<br />

E-Mail: krebsberatung@med.ovgu.de<br />

www.med.uni-magdeburg.de/Psychosomatik.html<br />

Projektleitung: Prof. Dr. med. Jörg Frommer<br />

Psychologische Beratung: Dipl.-Psych. Josephine Uiffinger,<br />

Psychoonkologin (DKG-zertifiziert), M.Sc. Reha-Psych.<br />

Nadine Braumann<br />

Soziale Beratung: Jana Giera, M. A., Psychoonkologin<br />

(DKG-zertifiziert), Entspannungstrainerin<br />

Verwaltung & Terminvergabe: Claudia Busch<br />

Kunstdruckkataloge · Produktkataloge · Geschäftsdrucksachen · Postkarten<br />

Werbeflyer · Broschüren · Kalender · Zeitungen · Zeitschriften · Mailings<br />

Druckerei H. Berthold<br />

Äußere Hordorfer Straße 1 · 06114 Halle (Saale) · Telefon: (03 45) 5 30 55-0 · Telefax: (03 45) 5 30 55-45<br />

ISDN: (03 45) 5 30 55-99 · E-Mail: druckerei.berthold@t-online.de<br />

leben 03/2013 · Kooperationspartner<br />

19


Die guten Seelen der SAKG<br />

Was ein Ehrenamt ausmacht<br />

Was kann es wohl sein, dass Menschen<br />

dazu bewegt ein Ehrenamt<br />

zu begleiten!? Ist es Langeweile? Ist<br />

es Einsamkeit? Ist es Leidenschaft?<br />

Ist es Verantwortungsgefühl? Oder<br />

nimmt man womöglich anderen<br />

die Arbeit weg?<br />

Roswitha Müller und Veronika Gwiasdowski<br />

von der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft sind der Meinung, es<br />

ist von allem ein bisschen, abgesehen<br />

von der auf den ersten Blick kontroversen<br />

Bemerkung.<br />

Soziale Einrichtungen leben immer von<br />

und mit Ehrenamtlichen. Einerseits lässt<br />

die Finanzierung Spielräume schwer zu,<br />

andererseits handelt es sich um Aufgaben,<br />

die in wenigen Stunden abgearbeitet<br />

werden können und nichts mit<br />

fachlichen Schwerpunkten zu tun haben<br />

und zu tun haben dürfen, die also<br />

durch Experten abgedeckt werden. Aber<br />

nichts desto trotz sind es viele Nebenbaustellen,<br />

die durch die Hilfe der Ehrenamtlichen<br />

in einer sozialen Einrichtung<br />

Erleichterung bei den Arbeitsabläufen<br />

der Hauptamtlichen schaffen<br />

können. Bei der SAKG z. B. können sich<br />

die „psychoonkologischen“ Beraterinnen<br />

und alle anderen Mitarbeiter dadurch<br />

mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.<br />

Im Klartext bedeutet das,<br />

größere Aufmerksamkeit für die Belange<br />

und Probleme der Betroffenen. Insofern<br />

ist ein Ehrenamt für viele Menschen<br />

so unendlich wichtig. Man darf<br />

auch die Menschen nicht vergessen, die<br />

auf diese Weise Erfüllung finden. Es gewinnen<br />

alle.<br />

„Mir war es im Ruhestand wichtig, meine<br />

Zeit sinnvoll zu verbringen und meinem<br />

Alltag Struktur zu geben“, sagt Roswitha<br />

Müller. „Ich bin ja nicht „nur“ Oma, Mutter<br />

und Ehefrau. Ich wollte ein Mindestmaß<br />

an Stabilität als Rentnerin. In den<br />

Tag hineinleben war noch nie etwas für<br />

mich.“<br />

Im Ehrenamt – Frau Müller und Frau Gwiasdowski in der<br />

Bibliothek der Geschäftsstelle<br />

Ist das bei Ihnen ähnlich Frau Gwiasdowski,<br />

Sie sind ja das „Küken“ im Vergleich<br />

zu Ihrer Kollegin? Sind Sie eigentlich<br />

befreundet oder woher kommt das<br />

gute Verhältnis?<br />

Breites Schmunzeln. „Das Küken, Sie<br />

Frechdachs. Aber das stimmt irgendwie<br />

schon. Wir verstehen uns tatsächlich sehr<br />

gut und ich bin ja mit meinen 56 Jahren<br />

nicht mehr die Jüngste, aber im Gegensatz<br />

zu Roswitha bin ich dann sicher das<br />

‚Küken‘, wie Sie sagen, sie ist schließlich<br />

14 Jahre älter. Und, sieht man das?“<br />

Nein, ich hätte Frau Müller nie auf 70<br />

Jahre geschätzt.<br />

„Oh, vielen Dank für das Kompliment. Veronika<br />

und ich arbeiten auch schon lange<br />

zusammen, deshalb verstehen wir uns<br />

gut. Wir kommen beide sehr gern hier<br />

her und das seit vielen Jahren. Ich seit<br />

vier, Veronika kurz nach mir.“<br />

Frau Gwiasdowski, Sie sprechen von<br />

einem ganz bestimmten Klima in der<br />

SAKG, kann man das beschreiben?<br />

„Natürlich. Ich bin krankheitsbedingt berufsunfähig<br />

und genau wie meine liebe<br />

Kollegin, will ich meinen Verstand weiter<br />

gebrauchen. Ich habe mir ein Ehrenamt in<br />

einer Einrichtung gesucht, in der ich will-<br />

20<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv


kommen bin, geschätzt werde und tatsächlich<br />

etwas bewege, wenn ich schon<br />

nicht mehr in meinem Beruf arbeiten<br />

kann. Wir erledigen interessante Aufgaben.<br />

Der Wohlfühlfaktor ist sehr wichtig<br />

und der ist hier sehr hoch, genau wie<br />

die Anerkennung im gesamten Team der<br />

SAKG. Wir sind willkommen und unsere<br />

Arbeit ist wichtig, auch wenn es nur ein<br />

Tag in der Woche ist. Auf den freuen wir<br />

uns dann richtig. Das meine ich, wenn<br />

ich von dem guten Klima spreche.“<br />

Können Sie berufliche Erfahrungen nutzen<br />

Frau Müller, bei dem was Sie hier<br />

machen?<br />

„Na klar. Zu Beginn haben wir beide die<br />

Bibo, also die Bibliothek Lesecafé „ONKOlogisch“,<br />

aktualisiert. Ich war viele Jahre<br />

Sachbearbeiterin in der Stadtverwaltung<br />

und bin mit Gliederungen vertraut, das<br />

heißt, wir haben geordnet, aus- und einsortiert,<br />

beschriftet und was sonst noch<br />

notwendig war. Es wird ja auch viel verliehen,<br />

Interessenten kommen her und<br />

wir haben auch die „Bibo auf Beinen“,<br />

also Ordnung und System sind daher sehr<br />

wichtig. Wir haben hier Sach- und Fachbücher<br />

und Romane über Krebserkrankungen,<br />

Fachzeitschriften, CDs, DVDs<br />

und Broschüren. Dann darf man das Mitteilungsblatt<br />

„leben“ nicht vergessen. Wir<br />

sitzen jedes Quartal, wenn es gedruckt<br />

ist, und tüten mit anderen Ehrenamtlichen<br />

fast 6.000 Magazine ein und machen<br />

alles versandfertig. Das ist dann immer<br />

ein recht großer Aufwand.“<br />

Damit ist es doch nicht getan oder Frau<br />

Gwiasdowski?<br />

„Sie meinen unseren Aufgabenbereich?<br />

Nein, wir helfen bei Recherchen oder großen<br />

Veranstaltungen. In diesem Jahr war<br />

der Krebskongress in Halle (Saale), in unserer<br />

schönen Leopoldina oder kürzlich<br />

der Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern.<br />

Wir helfen bei den kleinen Dingen, in<br />

der Garderobe beim Krebskongress z. B.<br />

oder beim Glücksrad für die Kinder oder<br />

dem Gesundheitsquiz für die Erwachsenen<br />

beim Sachsen-Anhalt-Tag, nebenbei<br />

versorgen wir die Besucher mit Obst oder<br />

mit Sonnenschutz für das aktuelle Projekt<br />

„SunPass“ oder schaffen Ordnung.<br />

Was halt so anfällt.“<br />

Naja, es wird schon deutlich, dass es<br />

sich offenbar um eine <strong>Herzensangelegenheit</strong><br />

handelt!?<br />

„Ja, es macht Spaß, wir fühlen uns wohl<br />

und gebraucht, auch wenn wir kein Geld<br />

dafür bekommen, dafür ist die menschliche<br />

Komponente viel wichtiger. Außerdem<br />

können wir zum Gesamtkonzept beitragen<br />

und das ist ein sehr gutes Gefühl.“<br />

Wie lange werden Sie beide das noch<br />

machen und haben Sie das Gefühl, Sie<br />

nehmen jemandem die Arbeit weg?<br />

„Wir nehmen doch niemandem die Arbeit<br />

weg oder siehst du das anders Veronika?!<br />

‚Viele Hände, schnelles Ende‘, sagt<br />

der Volksmund und so sehe ich das auch.<br />

Wir kümmern uns doch nur um die Nebenbaustellen<br />

und auch nur tageweise,<br />

außerdem macht die Arbeit in größeren<br />

Gruppen doch viel mehr Spaß. Gerade<br />

beim Eintüten des Mitteilungsblattes<br />

gibt es viel zu lachen. Wir machen<br />

uns Käffchen, bringen etwas Kuchen mit<br />

oder der Chef besorgt Leckereien und<br />

dann geht’s an die Arbeit. Manchmal<br />

bleibt auch was für den Postdienst über,<br />

der dann immer eine ganze Menge zu<br />

schleppen hat, der arme Kerl.<br />

„Wir kommen so lange die Gesundheit<br />

es zulässt, nicht wahr Roswitha.“ „Genau<br />

Veronika, und so lange wir beide gebraucht<br />

werden.“<br />

Darüber werden sich die Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft sicher freuen.<br />

Ich wünsche Ihnen beiden noch viel<br />

Erfolg bei der Arbeit und alles Gute.<br />

/Sven Hunold SAKG<br />

Ehrenamt in der SAKG<br />

Die Ehrenamtsarbeit ist ein spürbarer Bestandteil in<br />

der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft und unverzichtbar.<br />

Seit vielen Jahren helfen uns Ehrenamtliche<br />

bei unseren Veranstaltungen und Projekten. Sie bringen<br />

Ideen und Energien in die tägliche Arbeit ein und<br />

entlasten die Geschäftsstelle. Wir freuen uns, dass uns<br />

die fleißigen Helfer mit ihrem unermüdlichen Einsatz<br />

immer wieder zur Seite stehen. Ihnen allen gilt unserer<br />

Dank!<br />

Sie möchten sich mit uns gemeinsam sozial engagieren?<br />

Wenn auch Sie uns ehrenamtlich unterstützen möchten,<br />

nehmen Sie bitte mit unserer Ehrenamtskoordinatorin<br />

Kontakt auf. In einem gemeinsamen Gespräch<br />

werden wir ihre Wünsche und Ideen besprechen.<br />

Ehrenamtskoordinatorin: Beate Lehrmann<br />

Telefon: 0345 4788110<br />

bibliothek@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Foto: © sergign – Fotolia.com<br />

Bitte vormerken<br />

Zukünftige Veranstaltungen die wir organisiert<br />

haben bzw. an denen wir mit einem<br />

Infostand teilnehmen:<br />

Sommerfest für unsere Ehrenamtlichen<br />

20. September 2013, ab 14:45 Uhr<br />

Treffpunkt: Bahnhof „Peißnitzexpress/<br />

Parkeisenbahn“<br />

20 Jahre Tumorzentrum Dessau-Roßlau<br />

Aktionstag<br />

27. September 2013, 13:00 bis 18:00 Uhr<br />

Festveranstaltung<br />

28. September 2013, 10:00 Uhr<br />

Radisson Blue Hotel „Fürst Leopold“,<br />

Friedensplatz 1 · 06844 Dessau-Roßlau<br />

15. Familien-Infotag „Aktiv gegen Krebs“<br />

12. Oktober 2013, 10:00 bis 16:00 Uhr<br />

Johanniskirche Magdeburg<br />

Johannisbergstraße 1 · 39104 Magdeburg<br />

22. Jahrestagung des Arbeitskreises<br />

Psychosoziale Onkologie Sachsen-Anhalt*<br />

„Psychosoziale Folgen der Krebserkrankung“<br />

16. Oktober 2013, 10:00 bis 16:00 Uhr<br />

Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode<br />

Paracelsusstraße 1 · 06485 Quedlinburg<br />

* APOSA<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv


Mitgliedsantrag<br />

Ich werde Mitglied<br />

Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der<br />

Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. als<br />

Privatperson – natürliches Mitglied<br />

(Jahresbeitrag mind. 20 EURO)<br />

Firma/Institution – juristisches Mitglied<br />

(Jahresbeitrag mind. 550 EURO)<br />

Ich verpflichte mich zur regelmäßigen Zahlung des<br />

Mitgliedsbeitrages in Höhe von<br />

EURO<br />

(bitte selbst festlegen)<br />

Name<br />

Titel<br />

Straße/PF<br />

PLZ/Ort<br />

Vorname<br />

Institution<br />

Ich ermächtige die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

e. V. zum Einzug meines Mitgliedsbeitrages:<br />

Konto<br />

Bank<br />

BLZ<br />

Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das Konto:<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Saalesparkasse Halle (Saale)<br />

Konto: 387307317<br />

BLZ: 800 537 62<br />

per Fax: 0345 4788112 oder per Post an:<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Telefon<br />

22<br />

E-Mail<br />

Fax<br />

Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten zwecks Mitgliederverwaltung<br />

gespeichert werden. Ich kann diese Zustimmung jederzeit widerrufen.<br />

Geburtsdatum<br />

Tätigkeit<br />

Datum<br />

Unterschrift


Ausstellungen in der Geschäftsstelle der SAKG<br />

Kunst hallescher Mediziner<br />

Eröffnung der Vernissage mit Dr. Wolfgang Lässig und Sven Weise, SAKG (links oben) · Dr. Dietmar Augustin, Halle St. Marien, 2012, Acryl (rechts oben)<br />

Galerie in den Geschäftsräumen der SAKG (links unten) · Dr. Petra Kaltwaßer, Ohne Titel, Assemblage (rechts unten)<br />

Die Themenpalette ist groß – neben gemalten<br />

Landschaften gibt es allerlei Blumenmotive<br />

zu sehen, dazu Abstraktes<br />

ebenso Scherenschnitte und Collagen.<br />

Geschaffen haben diese Kunstwerke<br />

Ärzte aus der Region Halle (Saale). Einige<br />

zeigen ihre Werke derzeit in den Räumen<br />

der Geschäftsstelle der Sachsen-<br />

Anhaltischen Krebsgesellschaft in Halle<br />

(Saale) – Reproduktionsmedizinerin Dr.<br />

Petra Kaltwaßer, Kinderarzt Dr. Dietmar<br />

Augustin, Orthopäde Dipl.-Med. Nils Bergunder,<br />

Angiologe und Internist Dr. Andreas<br />

Köhler sowie Kinderarzt Dr. Wolfgang<br />

Lässig. Eröffnet wurde die Ausstellung<br />

am 25. Juni 2013. Sie ist noch<br />

bis Mitte September während der Geschäftszeiten<br />

der SAKG zu sehen.<br />

Wie Dr. Lässig bei der Vernissage sagte,<br />

sei das Hobby für ihn und seine Kollegen<br />

eine Entspannung von einem Beruf,<br />

der oft an die Grenzen der physischen<br />

und psychischen Kräfte führe. Er selbst<br />

ist über Grafiken und Scherenschnitte<br />

von Märchenszenen, die er für seine Kinder<br />

anfertigte, zur Malerei gekommen.<br />

Auch im Ruhestand hat er auf Reisen<br />

stets Papier und Kreide im Rucksack. Dr.<br />

Kaltwaßer betätigt sich künstlerisch,<br />

seit ihre Kinder das Haus verlassen haben.<br />

Seitdem sammelt sie zum Beispiel<br />

Steine, Muscheln, Blüten und Blätter,<br />

aber auch leere Tuben, Kabelstücke oder<br />

Knöpfe, um daraus staunenswerte Collagen<br />

zu gestalten. Da die vielgezeigten<br />

Werke der Ärzte immer auf große Re-<br />

sonanz gestoßen sind, geben sie seit Jahren<br />

den Kalender„Ars Medicorum Halensium<br />

– Kunst hallescher Ärzte“ heraus.<br />

/Heidi Pohle SAKG<br />

Nächste Ausstellung: Ab Mitte Oktober<br />

werden Werke von betroffenen<br />

Frauen in unseren Räumen ausgestellt.<br />

Entstanden sind diese Bilder<br />

während der Maltherapie am<br />

Universitätsklinikum Halle (Saale).<br />

Zu jedem Bild gibt es eine Geschichte,<br />

die wir den Betrachtern nicht<br />

vorenthalten möchten. Eines der Bilder<br />

kann man bereits als Titelbild<br />

in diesem Heft bewundern.<br />

/Jana Krupik-Anacker SAKG<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv<br />

23


Einfach einmal nichts müssen. Wünschen Sie sich das auch?<br />

Wirkung einer Klang-Massage<br />

Klangschale mit Schlegel<br />

Als mein Vater 2008 von seiner Krebserkrankung<br />

erfuhr, brach für ihn und für<br />

uns, seine Familie, eine Welt zusammen.<br />

Die Angst vor dem was kommen wird<br />

bestimmte von nun an seinen Tagesablauf.<br />

Seine Gedanken kreisten häufig<br />

nur noch um das eine Thema. Ein Einschlafen<br />

oder Durchschlafen war kaum<br />

möglich.<br />

Das Auflehnen gegen die lebensbedrohende<br />

Erkrankung und der Überlebenskampf<br />

haben ihn sehr viel Energie und<br />

Kraft gekostet. Der Wunsch nach Ruhe,<br />

einmal nichts zu müssen, sich im erkrankten<br />

Körper wohlzufühlen und sich<br />

selbst wieder als Mensch zu spüren und<br />

wahrzunehmen, wurde immer größer.<br />

An diesem Punkt bin ich sehr dankbar<br />

dafür, dass ich ihn mit Hilfe der wohltuenden<br />

Klänge tibetischer Klang-Schalen<br />

auf seinem Weg begleiten durfte.<br />

Auch wenn ich ihn nicht heilen konnte,<br />

so konnte ich ihm doch immer ein entspannteres<br />

Lächeln auf sein Gesicht zaubern<br />

und die aufgrund der Schmerzen<br />

angespannten Muskeln lockern. Wann<br />

immer sich die Gelegenheit ergab und<br />

ich meine Eltern besuchte, hatte ich die<br />

Klang-Schalen im Gepäck. So konnte<br />

mein Vater mit den Klängen auf Sta-<br />

tion im Krankenhaus oder zu Hause entspannen.<br />

Den Klang-Erlebnissen liegen uralte Erkenntnisse<br />

über die Wirksamkeit von<br />

Klängen zugrunde, die schon vor über<br />

5.000 Jahren in der indischen Heilkunst<br />

Anwendung fanden. Eine Möglichkeit<br />

ist die Klang-Massage. Während einer<br />

Klang-Massage ensteht eine Atmosphäre<br />

von Sicherheit und Geborgenheit, in<br />

der Stress, Ängste und Sorgen losgelassen<br />

werden können. Stressbegleitende<br />

Symptome werden durch den Klang reduziert.<br />

Die Klang-Massage versteht<br />

sich als eine begleitende und unterstützende<br />

Methode zur schulmedizinischen<br />

Behandlung.<br />

Ablauf einer Klang-Massage<br />

Nachdem wir uns gegenseitig kennengelernt<br />

haben, stelle ich unterschiedliche<br />

Klang-Schalen auf den bekleideten<br />

Körper und bringe diese behutsam und<br />

sanft in Schwingung. Die Schwingungen<br />

werden bis ins Köperinnere weitergeleitet.<br />

Der Körper wird besser durchblutet,<br />

wodurch Verspannungen und<br />

Blockaden gelöst werden.<br />

Aus der Kombination meines regelmäßigen<br />

und rhythmischen Anschlegelns der<br />

Klang-Schale und der Konzentration auf<br />

den Klang, gelangt man in kürzester<br />

Zeit in einen schlafähnlichen Zustand.<br />

Dies ist nichts Außergewöhnliches, sondern<br />

ganz natürlich und kommt bei jedem<br />

Menschen mindestens einmal am<br />

Tag, kurz vor dem Einschlafen, oder auch<br />

bei Tagträumen, wenn wir Löcher in die<br />

Luft starren. Hierbei können Gedanken<br />

zur Ruhe kommen, es kann Kraft und<br />

Energie gewonnen werden. Die Klang-<br />

Massage wird je nach persönlichem Befinden<br />

im Sitzen oder im Liegen durchgeführt.<br />

Vor einer geplanten Operation kann die<br />

Klang-Massage das Immunsystem und<br />

die Selbstheilungskräfte stärken. Denn<br />

Unsicherheiten, Ängste und Sorgen sind<br />

Stress auslösende Faktoren, die den Organismus<br />

schwächen können.<br />

Nach frischen Operationen oder bestehenden<br />

Bedenken bezüglich Metastasen<br />

ist die Wirkung der Klang-Massage<br />

auch in der Aura, also ohne direkten<br />

Kontakt der Klang-Schale mit dem Körper,<br />

sehr förderlich.<br />

In der psychotherapeutischen Betreuung<br />

kann die Klang-Massage eine sinnvolle<br />

Unterstützung sein, die Krankheit<br />

zu akzeptieren und anzunehmen.<br />

Während einer Chemotherapie oder Bestrahlungsphase<br />

hilft die Klang-Massage<br />

vor und nach den Behandlungszyklen,<br />

die innere Stabilität zu stärken und<br />

aufrechtzuhalten sowie die Angst vor<br />

unangenehmen Folgen zu minimieren.<br />

Für Menschen jeden Alters und jeglicher<br />

gesundheitlicher Verfassung ist die<br />

Klang-Massage eine wunderbare Möglichkeit<br />

zu entspannen.<br />

Probieren sie es aus! Rufen sie uns an!<br />

Wir beraten sie gerne.<br />

/Susanne Leibinnes<br />

Klangmassagepraktikerin nach Peter Hess,<br />

Trainerin für Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe,<br />

Entspannungspädagogin und Gesundheitsberaterin<br />

my ODEM – Gesundheitsberatung für mehr Lebensqualität<br />

Zwintschönaer Straße 24 · 06116 Halle (Saale)<br />

Telefon und Fax: 0345 4447900<br />

E-Mail: susanne.leibinnes@my-odem.de<br />

www.my-odem.de<br />

24 leben 03/2013 · Kooperationspartner


SAKG auf dem Landesfest in Gommern<br />

Rückblick Sachsen-Anhalt-Tag 2013<br />

Unser Gesundheitsquiz erfreute sich hoher Beliebtheit.<br />

Am letzten Juniwochenende lud die<br />

Kleinstadt Gommern zum diesjährigen<br />

Sachsen-Anhalt-Tag ein. Gemäß<br />

dem Motto „kunterbunt und<br />

einfallsreich“ hatte sich die knapp<br />

11.000 Einwohner zählende Gemeinde<br />

mit Kunstwerken herausgeputzt<br />

und war Schauplatz von<br />

Shows und Ständen zahlreicher<br />

Vereine, Institute und Firmen aus<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

Das Erlebniswochenende bot viel zum<br />

Sehen, Staunen und Entdecken: Ob<br />

Frank Schöbel, Middle of the Road oder<br />

Peter Schilling, ob Märchenhof, Regionaldörfer,<br />

Mittelalterstände oder der<br />

große Festumzug – es war für jeden<br />

etwas dabei. Auch das mit Sonnenblumen<br />

verzierte Haus der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft (SAKG) konnte<br />

bei diesem vielseitigen Programm<br />

gut mithalten.<br />

Das Angebot der SAKG war vor allem der<br />

Hautkrebsprävention gewidmet. Auf<br />

Grund der Schäden in der Ozonschicht<br />

hat die UV-Belastung für unsere Haut in<br />

den letzten Jahrzehnten zugenommen,<br />

in Teilen Deutschlands ist sie um 15 Prozent<br />

gestiegen. Alle 10 Jahre verdoppelt<br />

sich die Zahl der Hautkrebspatienten, so<br />

die Einschätzung der Experten. Zudem<br />

kann UV-Strahlung erhebliche Schäden<br />

der Augen hervorrufen.<br />

Am Stand der SAKG konnte man nicht<br />

nur wichtige Informationen zum Thema<br />

Hautkrebs und Sonnenschutz erhalten,<br />

sondern auch sein Wissen bei einem<br />

Gesundheitsquiz überprüfe. Viele<br />

Teilnehmer haben dabei erst gelernt,<br />

wofür das Kürzel UV überhaupt steht,<br />

dass unsere Haut täglich zehn Minuten<br />

lang Tageslicht für die Produktion von<br />

Vitamin D benötigt, und die Nase zu den<br />

Sonnenterrassen unseres Körpers gehört.<br />

Die Irrtümer, wie Babyöl reiche als<br />

Sonnenschutz oder Karottensaft schütze<br />

vor einem Sonnenbrand, konnten im<br />

Gespräch mit unseren Mitarbeitern aufdeckt<br />

werden.<br />

Die erfolgreiche Teilnahme am Rätsel<br />

wurde mit leckeren Äpfeln und Sonnenschutz-Cremes<br />

belohnt. Angetan<br />

von den nützlichen Preisen hörte man<br />

nicht selten jemanden im Weggehen zu<br />

seinem Begleiter sagen: „Was für eine<br />

schöne Aktion“.<br />

Alle, die das richtige Lösungswort herausgefunden<br />

hatten, erhielten zudem<br />

die Chance auf einen der fünf Hauptgewinne:<br />

drei Wellnesswochenenden sowie<br />

zwei Massagegutscheine.<br />

Doch auch die Kleinen kamen am „Sonnenblumenhäuschen“<br />

der SAKG nicht<br />

zu kurz: Jeder junge Besucher konnte<br />

an unserem Apfel-Glücksrad sein Glück<br />

versuchen. Zu gewinnen gab es neben<br />

Äpfeln, auch Kindersonnencreme, schützende<br />

Sonnenbrillen und Sommerspielsachen.<br />

„Den Apfel ess‘ ich gleich auf“,<br />

verkündete einer der kleinen Teilnehmer<br />

gleich nach Erhalt seines Preises.<br />

/Julia Thiemann SAKG<br />

<br />

<br />

Wünschen Sie sich, einmal NICHTS zu MÜSSEN?<br />

Wünschen Sie sich eine wohltuende und sanfte Entlastung?<br />

Wünschen Sie sich, zur Ruhe zu kommen?<br />

Dann rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.<br />

Zwintschönaer Straße 24 | 06116 Halle (Saale) | 0345 4447900 | www.my-odem.de<br />

leben 03/2013 · SAKG Aktiv<br />

25


+++ Kurz gemeldet +++<br />

Schwarzer Hautkrebs bei jungen<br />

Frauen häufigste Krebsart<br />

Der schwarze Hautkrebs ist inzwischen<br />

die häufigste Krebsart bei jungen Frauen.<br />

Darauf machte der Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen Krebshilfe, Gerd<br />

Nettekoven, im Interview mit der „Neuen<br />

Osnabrücker Zeitung“ aufmerksam.<br />

Bei Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren<br />

stehe das sogenannte maligne Melanom<br />

mit 281 Fällen pro Jahr an der<br />

Spitze, erläuterte der erste Vorsitzende<br />

der Gesellschaft der epidemiologischen<br />

Krebsregister in Deutschland, Prof. Alexander<br />

Katalinic, mit Blick auf die Zahlen<br />

von 2010. Als einen Grund dafür sehen<br />

Experten häufige Besuche in Solarien.<br />

Bei Frauen im Alter von 30 bis 49 liegt<br />

der schwarze Hautkrebs nach Brustkrebs<br />

immer noch an zweiter Stelle. /dpa<br />

Aktion Lucia – ca. 50 Kerzen erleuchten in Gedenken an<br />

alle Frauen, die täglich an Brustkrebs sterben.<br />

Licht gegen Brustkrebs<br />

Wie mittlerweile jedes Jahr werden wieder<br />

zu Beginn des Brustkrebsmonats Oktober<br />

in vielen Städten Kerzen angezündet.<br />

Sie leuchten für all die Frauen, die<br />

täglich an Brustkrebs gestorben sind.<br />

Sie leuchten, um die Prävention und Lebensbedingungen<br />

der Erkrankten zu<br />

verbessern und um allen Betroffenen<br />

zu zeigen, dass sie nicht allein sind.<br />

Gemeinsam mit dem Gesunde Städte<br />

Projekt Halle (Saale), dem Brustzentrum<br />

am Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

sowie dem Brustzentrum am Krankenhaus<br />

St. Elisabeth und St. Barbara wird<br />

die Sachsen Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

e. V. am Dienstag den 1. Oktober<br />

2012, ab 17 Uhr die Aktion Lucia veranstalten.<br />

Dann werden in der Kapelle<br />

des Krankenhauses St. Elisabeth und St.<br />

Barbara symbolisch ungefähr 50 Kerzen<br />

leuchten – in Gedenken an die Frauen,<br />

die täglich in Deutschland an Brustkrebs<br />

sterben. Die Lesepatin C. Richter<br />

wird aus dem Buch „Teufelchen in der<br />

Brust“ lesen und die musikalische Umrahmung<br />

der Veranstaltung übernimmt<br />

„drum@phone“ mit Simone Juppe (Percussion)<br />

und Gerlinde Poldrack (Saxophon).<br />

Eine Kerze auf dieser Veranstaltung<br />

brennt wie immer für Dr. Regine Hildebrandt,<br />

die Schirmherrin und Initiatorin<br />

der „Aktion Lucia“. Leider verlor sie kurz<br />

nach der Gründung im Jahr 2001 ihren<br />

Kampf gegen den Brustkrebs.<br />

/Jana Krupik-Anacker SAKG<br />

Sachsen erweitert Impfempfehlung:<br />

HPV-Impfung auch für Jungen<br />

Als erstes Bundesland in Deutschland<br />

empfiehlt Sachsen die Impfung gegen<br />

humane Papillomviren (HPV) auch für<br />

Jungen und Männer. Die Umsetzung orientiert<br />

sich an der europäischen Zulassung<br />

eines Impfstoffes, die eine Impfung<br />

von Jungen grundsätzlich erlaubt.<br />

Damit geht die Sächsische Impfkommission<br />

(SIKO) über die bundesweit geltenden<br />

Impfempfehlungen hinaus.<br />

Die HPV-Typen 16 und 18 sind zusammen<br />

für etwa 70 Prozent der Krebserkrankungen<br />

am Gebärmutterhals verantwortlich.<br />

Als Erreger von Genitalwarzen<br />

sind die HPV-Typen 6 und 11 für<br />

etwa 90 Prozent der Fälle verantwortlich.<br />

Abgesehen davon können HP-Viren<br />

auch Krebserkrankungen in der männlichen<br />

und weiblichen Intimzone verursachen.<br />

Auch bei Erkrankungen im Kopfund<br />

Hals-Rachen-Bereich spielen bestimmte<br />

HPV-Typen eine Rolle: Jährlich<br />

erkranken etwa 15.000 Frauen und Männer<br />

in Europa an Kopf- und Halstumoren,<br />

die einen Zusammenhang mit HPV-<br />

Infektionen vermuten lassen.<br />

/Sächsisches Ärzteblatt<br />

26<br />

leben 03/2013 · Aktuelles


Den Krebs zu besiegen ist unser Ziel.<br />

Mit vereinten Kräften.<br />

Wir von der Roche Pharma Onkologie arbeiten mit Leidenschaft an der Zukunft der Krebsmedizin, um den Patienten den<br />

Schrecken der Krankheit zu nehmen. Unsere jahrzehntelange Erfahrung und innovativen Forschungstechnologien sind die Basis<br />

für neue, richtungsweisende Therapien in der Onkologie. Symptome nicht nur behandeln, sondern langfristig Krebs besiegen:<br />

Das ist für uns kein Traum, es ist das Ziel.<br />

www.roche-onkologie.de<br />

Roche Onkologie<br />

Die treibende Kraft


Termine 2013<br />

Ausgewählte Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit.<br />

Aktuelle Informationen sowie Angaben zu entsprechenden Selbsthilfegruppen finden Sie<br />

unter www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Außenberatungsstellen<br />

Aschersleben<br />

25.09.2013 jeden vierten Mittwoch im Monat<br />

23.10.2013 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, AMEOS Klinikum Aschersleben<br />

27.11.2013 Eislebener Straße 7 a, 06449 Aschersleben<br />

Bernburg<br />

25.09.2013 jeden vierten Mittwoch im Monat<br />

23.10.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Tages- und Kurzzeitpflege<br />

27.11.2013 Andreasstraße 1 – 3, 06406 Bernburg<br />

Bitterfeld-Wolfen<br />

11.09.2013 jeden zweiten Mittwoch im Monat<br />

09.10.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Kreisverband Bitterfeld e. V.<br />

13.11.2013 Friedensstraße 2, 06749 Bitterfeld<br />

Dessau-Roßlau<br />

26.09.2013 jeden vierten Donnerstag im Monat<br />

24.10.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr,<br />

28.11.2013 MDK Sachsen-Anhalt, Regionaldienst Dessau,<br />

Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau<br />

Haldensleben<br />

26.09.2013 jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

24.10.2013 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Schulungsverein Ohrekreis e. V.,<br />

28.11.2013 Seminarraum im Medicenter, Eingang B<br />

Gerikestraße 4, 39340 Haldensleben<br />

Kalbe/Milde<br />

26.09.2013 jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

24.10.2013 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr, AWO Kreisverband Altmark e. V.<br />

28.11.2013 Bahnhofsstraße 27, 39624 Kalbe/Milde<br />

Merseburg<br />

05.09.2013 jeden ersten Donnerstag im Monat<br />

07.11.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Stadtverband Merseburg e. V.,<br />

05.12.2013 Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg<br />

03.10.2013 entfällt<br />

Sangerhausen<br />

04.09.2013 jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

02.10.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr,<br />

06.11.2013 AWO Kreisverband Mansfeld-Südharz e. V.<br />

04.12.2013 Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen<br />

Stendal<br />

12.09.2013 jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />

10.10.2013 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr,<br />

14.11.2013 Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal gGmbH, Klinik für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang Ambulanz, 1. Etage)<br />

Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal<br />

Wernigerode<br />

11.09.2013 jeden zweiten Mittwoch im Monat<br />

09.10.2013 von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr,<br />

13.11.2013 Praxis für Hämatologie & Onkologie, MVZ Harz, Harzklinikum<br />

Dorothea Christiane Erxleben GmbH<br />

Ilsenburger Straße 15, 38855 Wernigerode<br />

Wittenberg I und II<br />

12.09.2013 jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />

10.10.2013 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt<br />

14.11.2013 Kreisverband Wittenberg e. V.<br />

Marstallstraße 13, 06886 Wittenberg<br />

12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Büro SAPV-Team, Ambulantes Onkologisches<br />

Zentrum, Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift,<br />

Paul-Gerhardt-Straße 42 – 45, 06886 Wittenberg<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

September<br />

06.09.2013 Tanz und freie Bewegung – Schupperstunde für Krebsbetroffene<br />

in Wittenberg, Klinik Bosse Wittenberg, Hans-Lufft-Straße 5,<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg, 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr<br />

07.09.2013 Parkfest in der Südstadt von Halle (Saale)<br />

Stand der SAKG mit Tombola, Pestalozzipark, 06128 Halle (Saale)<br />

10:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Termine Telefonische Expertensprechstunde<br />

10.09.2013 „Nebenwirkungen in der Krebsbehandlung“<br />

15.10.2013 „Zurück in den Beruf nach einer Krebserkrankung“<br />

9:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Telefon: 0345 4788110 oder E-Mail:<br />

beratung@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

11.09.2013 Tanzkurs: Tanzschule Mirjam Trepte im Tangostudio<br />

13.11.2013 Große Ulrichstraße 9, 06108 Halle (Saale)<br />

Kurs A: 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr, Kurs B: 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

12.09.2013 Tanz und freie Bewegung – Schupperstunde für Krebsbetroffene<br />

in Bitterfeld, AWO Kreisverband Bitterfeld e. V.,<br />

Friedensstraße 2, 06749 Bitterfeld, 16 Uhr bis 17:30 Uhr<br />

14.09.2013 Kuchen- und Bücherbasar der SAKG zum 9. Freiwilligentag<br />

Beginn 9:30 Uhr auf dem Marktplatz Halle (Saale) bis 17:00 Uhr<br />

19.09.2013 Info-Treff: Pathologie, Zytologie, Histologie – Was sagt der Befund?<br />

SAKG, 17:00 Uhr<br />

25.09.2013 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

11.11.2013 Micheel – Das Küchenstudio, Hansering 15, 06108 Halle (Saale)<br />

16:30 Uhr bis 19:00 Uhr<br />

27. bis Wochenendseminar für Krebsbetroffene und Angehörige<br />

29.09.2013 Pferde- und Freizeitparadies, Dorfstraße 49 g, 39619 Ziemendorf<br />

Oktober<br />

01.10.2013 Aktion LUCIA<br />

Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Kleine Kapelle<br />

Mauerstraße 5, 06110 Halle (Saale), 17:00 Uhr<br />

10.10.2013 Tanz und freie Bewegung – Schnupperstunde für Krebsbetroffene<br />

in Dessau-Roßlau, Mehrgenerationenhaus, Raum E.24, Erdmannsdorfstr.<br />

3, 06844 Dessau-Roßlau, 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

12.10.2013 Krebsaktionstag der SAKG<br />

Stadthaus Halle, Marktplatz, 06108 Halle (Saale)<br />

9:00 Uhr bis 16:30 Uhr<br />

16.10.2013 22. APOSA-Jahrestagung<br />

Paracelsus-Harz Klinik Bad Suderode, Paracelsusstraße 1,<br />

06485 Bad Suderode, 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr<br />

16.10.2013 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

AWO Seniorenzentrum, Zepziger Weg gGmbH,<br />

Stauffenbergstraße 18, 06406 Bernburg, 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

November<br />

20.11.2013 Info-Treff: Rund um das Schwerbehindertenrecht<br />

SAKG, 17:00 Uhr<br />

Regelmäßige Termine:<br />

16.09.2013 Gesprächskreis für Angehörige u. Nahestehende Krebsbetroffener<br />

21.10.2013 jeden dritten Montag im Monat<br />

18.11.2013 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr in der SAKG<br />

05.09.2013 Gesprächsrunde für Krebsbetroffene<br />

07.11.2013 jeden ersten Donnerstag im Monat, 14:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr<br />

05.12.2013 AWO Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungsstätte im Innenhof,<br />

Marstallstraße 13, 06886 Lutherstadt Wittenberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!