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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba et Flores Convallariae. Rhizoma Chilme. Radix Sarsaparillac. 47<br />

Stiel vcrsehmälerte, parallelnervige, ganzrandige Spreite, <strong>der</strong> Blütenschaft ist halbstielrund<br />

und tragt die Blüten in den Achseln, kleiner, weißlicher, lineal-Ianzettlicher<br />

Deckblätter an überhängenden Stielchen in meist einseitswendiger Traube. Die Blüten<br />

haben ein weißes, glockcnfönnigcs Perigon mit 6 auswärts gebogenen Zipfeln, 6 am<br />

Perigongrund angpwachscnp Staubgefäße un~ pinen ob~rständige~, aus 3 Carpellen<br />

gebildeten, dreifächerigen Fruchtknoten mIt zentralwmkelstandiger Plazenta und<br />

vielen Samenanlagen und einem kurzen Griffel.<br />

Die Blätter haben ein homogenes, von zahlreichen kollateralen Bündeln längs<br />

durchzogenes Mesophyll und Spaltöffnungen in beiden aus rechteckigen ~ellen gebildeten<br />

Epi<strong>der</strong>men. Zahlreiche Zellen des Mesophylls enthalten Oxalatraplllden o<strong>der</strong><br />

Prismen. Im Mesophyll des Perigons finde.n sich :benfalls Raphiden. .<br />

Die Droge ist geruchlos und schmeckt sußhch bItter und etwas scharf. SIe enthält<br />

die Glycoside Convallarin und Convallar~min, Spu~'en ätheri~chen OIs u~w. ~ie wurde<br />

früher zu Niespulvern gebraucht und WIrd nellerdmgs als WIrksames Dl1lretlCum und<br />

als Ersatz für Digitalis empfohlen.<br />

Flores Convallariac. Maiblumen.<br />

Die Blüten <strong>der</strong> Con vallaria maj alis L. s. den<br />

vorigen Artikel.<br />

Unterfamilie Smilacoideae.<br />

Rhizoma Chinae o<strong>der</strong> Tuber Chinac.<br />

Chinaknollen.<br />

Die Droge besteht aus den knoUenartigen Seitensprossen<br />

des Wurzelstockes <strong>der</strong> in Südostasien heimischen<br />

Smilax china L.; diese kommen, teilweise geschält,<br />

aus Canton in den Handel. Sie stellen große,<br />

Iangliche, gerundete, unregelmäßig knollige und höckerige,<br />

schwere und harte, stärkehaltigc Körper (Abb. 50)<br />

dar mit rotbrauner, glatter o<strong>der</strong> etwas gerunzelter<br />

Oberfläche. Wirksame Bestandteile sind in dieser als<br />

Blutreinigungsmittel dienenden Droge nicht gefunden<br />

worden.<br />

Abb. 50. J1hizoma Clnl1,w.<br />

Querschnitt.<br />

Uadix Sarsaparillac. Sarsa parill wurzel. Hond uras- Sarsa parille.<br />

Abstammung. Die offizinelle Droge besteht aus den oft meterlangen<br />

W"urzeln einer o<strong>der</strong> einiger mittelamerikanischer Smilax-Arten. .Mit<br />

absoluter Sicherheit ist nur Smilax u tilis Hemsley als Stammpflanzc <strong>der</strong><br />

Honduras-Sarsaparille bekannt, doch ist wahrscheinlich, daß auch noch<br />

an<strong>der</strong>e, verwandte Arten hierfür in Betracht kommen. Mexiko-Sarsaparille<br />

stammt von Sm i I a x me d i c a Schlechtd. Doch besitzen auch an<strong>der</strong>e<br />

mexikanisehe Arten gleichen Wurzelaufbau, so daß auch ihre 'Vurzeln wohl<br />

gesammelt werden. Die bis über 2 m langen ·Wurzeln, welche zahlreich an<br />

mächtigen, knollig-zylindrischen Rhizomen sitzen, werden an ihren Standorten,<br />

an Flußufern und in Sümpfen Mexikos, Zentralamerikas und <strong>der</strong><br />

nördlichen Staaten Südamerikas, von wildwachsenden Pflanzen ausgegraben,<br />

gew-aschcn und teils an <strong>der</strong> Sonne, teils am Feuer getrocknet.<br />

Handel. Die beste und zu pharmazeutischer Anwendung in Deutschland<br />

allein vorgeschriebene Sorte ist Honduras- Sarsaparille, welche<br />

in den zentralamerikanischen Staaten Honduras, Guatemala und Niearagua<br />

gesammelt und meist über Belize, die Hauptstadt von Britisch­<br />

Honduras, nach Europa ausgeführt wird. Diese Droge kommt, dureh<br />

Umlmicken <strong>der</strong> Wurzeln zu Bündeln geformt, samt den Rhizomen in den<br />

Großhandel, wird aber an den Stapelplätzen durch die Händler von dem<br />

unwirksamen Rhizom befreit; die ·Wurzeln werden für sich zu sog. Puppen<br />

verpaekt. Diese bilden bis 1 m lange und bis 10 Kilo schwere Bündel

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