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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

44 Monocotyledoneae. Liliiflorae. Liliaceae.<br />

<strong>der</strong> Algoa- und <strong>der</strong> Mossel-Bay und von da über Kapstadt in den Handel<br />

gelangt, ferner ostafrikanische : Socotra-, Zanzibar- und Madagaskar-Aloe,<br />

westindische: Cura9ao-, Barbados- und Jamaica-Aloe, und ostindische:<br />

Jafarabad-Aloe.<br />

Beschaffenheit. Gute Kap-Aloe, wie sie das Arzneibuch für das Deutsche<br />

Reich vorschreibt, soll glasglänzend, von dunkelbrauner bis schwarzer<br />

Farbe, von eigentümlichem Geruch und bitterem Geschmack sein, beim<br />

Zerschlagen großmuscheligen Bruch zeigen und scharfkantige, hellgelbe<br />

bis hellbraune, durchsichtige Splitter geben, welche unter dem Mikroskop<br />

keine Aloinkristalle zeigen (Abb.47). Hepatica-Sorten haben die letzt-<br />

Abb. 47. Aloö lucida, die offizinelle Aloe, in Pulverform; Vergr. 115/1 , Ns kamen besamlers deutlich<br />

kristallinische Splitterehen zur Darstellung. (Mez.)<br />

genannten Eigenschaften, wie schon erwähnt, nicht, weil die Masse <strong>der</strong>selben<br />

mit kristallinisch ausgeschiedenem Aloin durchsetzt ist.<br />

Bestandteile. Die hauptsächlichsten Bestandteile <strong>der</strong> Aloesorten sind das<br />

in Wasser unlösliche Aloeharz und ein Anthrachinonabkömmling, Aloin,<br />

ein kristallisierbarer Bitterstoff, aus dem allmählich das Aloe-Emodin<br />

hervorgeht, doch ist im Gegensatz zu den übrigen Sorten geradeaus Kap-Aloe<br />

durch einfache Alkoholbehandlung kein Aloinriickstand zu erhalten.<br />

Prüfung. Trägt man einen Splitter Kap-Aloe in Salpetersäure ein,<br />

so tritt um ihn eine schwache Grünfärbung <strong>der</strong> Flüssigkeit auf, während<br />

die meisten übrigen Sorten rötliche bis rotbraune .Färbungen zeigen. Wenn<br />

Aloe in <strong>der</strong> Wärme des Wasserbades o<strong>der</strong> schon bei längerer Aufbewahrung<br />

unter gewöhnlicher Temperatur zusammenfließt, so ist sie zu wasserhaltig<br />

o<strong>der</strong> in betrügerischer Absicht mit Pech versetzt. Auch würde das Pulver<br />

einer solchen verwerflichen Sorte nicht rein grüngelb sein und bei 100 0<br />

zusammenbacken. Desgleichen kann man durch die Löslichkeit in Äther<br />

o<strong>der</strong> Chloroform betrügerische Beimengungen von Pech o<strong>der</strong> Harz erkennen:<br />

reine Kap-Aloe färbt siedenden Äther nur schwach gelblich, und <strong>der</strong> durch<br />

Aloe gefärbte Äther hinterläßt nach dem Abdünsten nur einen sehr geringen,<br />

gelben, zähen Rückstand. Auch müssen 5 Teile Aloe mit 60 Teilen siedendem<br />

Wasser eine fast klare Lösung geben, aus welcher sich beim Erkalten ungefähr<br />

3 Teile wie<strong>der</strong> abscheiden. Zusätze an<strong>der</strong>er min<strong>der</strong>wertiger Körper von<br />

gummiartiger Beschaffenheit, wie etwa Dextrin o<strong>der</strong> Extrakte an<strong>der</strong>er<br />

Pflanzen, lassen sich, ebenso wiemineralische Beimengungen, dadurch er-

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