28.02.2014 Aufrufe

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

32 Monocotyledoneae. Spathiflorae. Araceae.<br />

palme. Es kommt in fingerdicken, mit Palmblattern umwickelten Stangen, in Backsteinform<br />

o<strong>der</strong> in formlosen Massen, auch gereinigt in Tafeln in den Handel. Die Stangen<br />

und Tafeln sind rotbraun, hart und spröde, harzglanzend, undurchsichtig, geruchund<br />

geschmacklos, beim Zerreiben ein intensiv rotes Pulver gebend; die Blöcke sind<br />

heller bestäubt. Drachenblut riecht beim Brennen stQraxartig. Außer Harz enthalt<br />

das Drachenblut Benzoesäure und Farbstoff. Amerikanisches o<strong>der</strong> westindisches<br />

Drachenblut quillt aus <strong>der</strong> verwundeten Rinde <strong>der</strong> Leguminose Pterocarpus<br />

draco L., einheimisch in Westindien, schließt sich aber mehr den Kinosorten an.<br />

Kanarisches Drachenblut stammt von Dracaena draco L. (einer Liliacee) und<br />

soll aus dem verwundeten Stamm dieses Baumes fließen. Das Drachenblut des Altertums<br />

stammte von <strong>der</strong> kleinen Insel Sokotra und wurde von Dracaena cinnabari<br />

Ball. f. gewonnen. Die Drachenblutarten sind chemisch nicht identisch.<br />

Reihe Spathiflorae.<br />

Familie Araceae.<br />

Rhizoma Calami. 11hizoma Acori. Radix Calami aromatici.<br />

Kalmus.<br />

Abstammung. Kalmus besteht aus den von ~Wurzeln, Blattscheiden<br />

und Stengeln befreiten, sympodial wachsenden Wurzelstöcken von Acorus<br />

calamus L., einer jetzt über ganz Europa verbreiteten, aber sehr wahrscheinlich<br />

erst im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t aus Indien eingewan<strong>der</strong>ten Sumpfpflanze.<br />

Die horizontal kriechenden Rhizome werden im Herbst gesammelt,<br />

von Wurzeln und Blättern befreit, dann gewöhnlich <strong>der</strong> Länge nach gespalten<br />

und bei gelin<strong>der</strong> Wärme getrocknet. Nur geschälte und meist <strong>der</strong><br />

Länge nach gespaltene Rhizomstücke sind zu arzneilicher Verwendung<br />

geeignet; für Bä<strong>der</strong> darf jedoch auch ungeschälter Kalmus abgegeben<br />

werden.<br />

Abb. 34.<br />

Rhizoma Calumi, ungeschalt. A T;nterseite, BOberseite.<br />

Beschaffenheit. Die bis 20 cm langen, fingerdicken, ungeschält außen<br />

braunen o<strong>der</strong> bräunlich-gelben und längsrunzeligen, etwas plattgedrückten,<br />

leichten Rhizomstücke tragen unterseits ungefähr in Zickzacklinien geordnete,<br />

dunkelbraune, scharf umschriebene \Vurzelnarben (Abb. 34 A).<br />

Auf <strong>der</strong> Oberseite treten die Blattnarben als dunkle, dreieckige ]'lächen<br />

hervor, welche meist mit faserigen Gefäßbündelresten versehen sind (B).<br />

Im geschälten Zustand zeigen sie eine gleichmäßig gelblich-weiße Färbung<br />

mit schwach rötlichem Scheine; stellenweise sind an ihnen noch die Wurzelnarben<br />

wahrzunehmen.<br />

Die Rhizome brechen kurz und körnig. Die Bruchfläche erscheint sehr<br />

porös. Auf dem elliptischen, durchschnittlich 1,5 cm (gelegentlich aber<br />

bis 3 cm) breiten, weißlichen bis hellbräunlichen Querschnitt (Abb. 35)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!