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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Semen Arecae. Resina o<strong>der</strong> Sanguis Draconis. 31<br />

körner). Dieses Endosperm wird unregelmäßig durchzogen von zahlreichen,<br />

dünnwandigen, schmalen Zellbän<strong>der</strong>n, welche von <strong>der</strong> Samenschale ausgehen<br />

und infolge ihrer rotbraunen Farbe sich stark von dem weißen Nährgewebe<br />

abheben (4).<br />

Merkmale des Pulvers. Das rotbraune o<strong>der</strong> hellrotbraune, feine Pulver (Sieb VI) besteht<br />

zum großen Teil aus fein zermahlenen Bruchstückchen <strong>der</strong> dicken, grob getüpfelten,<br />

farblosen Endospermzellwände, von kleineren o<strong>der</strong> größeren Fetzchen des meist dünnwandigen,<br />

deutlich spaltenförmig getüpfelten, bräunlichen bis rotbraunen]'altengewebes<br />

(Ruminationsgewebt's), meist farblosen freilit'gendenAleuronkörnern und farblosen bis<br />

bräunlichen Protoplasmakörnchen o<strong>der</strong> -klümpchen. Dazwischen finden sich reichlich<br />

kleinere o<strong>der</strong> größere Gewebefetzen mit wohlerhaltenen Zellen. Die meisten von diesen<br />

stammen aus -dem Endosperm; die Endospermzellen sind ansehnlich groß, polygonal,<br />

aber in <strong>der</strong> Gestalt sehr stark wechselnd, mit sehr dicker, farbloser, meist eigenartig glänzen<strong>der</strong>,<br />

dicht grob getüpfelter Wandung und meist dichtem, zähem, zu größeren o<strong>der</strong><br />

kleineren, unregelmäßigen Kugeln zusammengeballtem, Aleuronkörner umschließendem,<br />

farblosem bis bräunlichem Protoplasmainhalt; die Aleuronkörner sind farblos, 5-40 It<br />

groß, mehr o<strong>der</strong> weniger kugelig und umschließen mehrere Kristalloide und winzig kleine<br />

Globoide. Häufig sind auch Fetzen des Faltengewebes; sie bestehen aus ziemlich<br />

langen, unregelmäßig rechteckigen, ziemlich dünnwandigen, reichlich spaltenförmig<br />

getüpfelten, inhaltslosen, meist bräunlichen bis rotbraunen Zellen. Nicht selten trifft<br />

man ferner Stückchen <strong>der</strong> Samenschale, die meist bräunlich bis rotbraun gefärbt sind;<br />

sie bestehen aus ansehnlich großen, ziemlich starkwandigen, rundlich polygonalen<br />

o~er seltener faserartig gestreckten, größere o<strong>der</strong> kleinere Intercellularen aufweisenden,<br />

dlCht spaltenförmig getüpfelten, inhaltslosen Zellen. Nur selten werden beobachtet:<br />

gleichmäßig o<strong>der</strong> ungleichmäßig verdickte, grob getüpfelte Steinzellen, sowie kleine,<br />

q?adratische, dicht zusammenhängende, ungetüpfelte, einen einschichtigen Ring<br />

bIldende Zellen aus <strong>der</strong> Samenschale, beide von bräunlicher bis rotbrauner Farbe;<br />

endlich enge Gefäße und Tracheiden mit poröser o<strong>der</strong> ringförmiger o<strong>der</strong> spiraliger<br />

"Vand verdickung.<br />

Beson<strong>der</strong>s charaktcristisch für das Pulver sind die sehr dickwandigen, eigenartig<br />

grob getüpfelten, meist seidenartig glänzenden Zellen des Endosperms mit ihrem Inhalt<br />

von Plasmaballen und Aleuronkörnern, sowie die bräunlichen bis rotbraunen Elemente<br />

des Faltengewebes und <strong>der</strong> Samenschale.<br />

Das Pulver wird untersucht in Glycerinwasser, in Wasser nach Zusatz von etwas<br />

Jodjodkaliumlösung, sowie in Chloraihydratlösung.<br />

Bestandteile. Die Arekasamen schmecken schwach zusammenziehend<br />

und enthalten eine Anzahl Alkaloide, von denen Arekolin wirksam sein<br />

dürfte, ferner ArekaYn, ArekaYdin, Guvacin, Cholin und reiehlich Gerbstoff<br />

und Fett.<br />

Prüfung. Verwechselungen und Fälschungen sind bisher nicht beobachtet<br />

worden. Die Droge enthält aber öfters innen verschimmelte Stücke,<br />

die äußerlich noch ziemlich gut aussehen. Solche dürfen nicht verwendet<br />

werden. Im Pulver dürfen Stärke, Haare, Fasern, Kristalle und Pilzsporen<br />

nicht vorhanden sein.<br />

Geschichte. Der Arekasamen wird im ganzen indisch-malayischen Gebiet<br />

sicher schon seit Jahrtausenden beim Betelkauen gebraucht. Es geschieht<br />

dies in <strong>der</strong> ~Weise, daß in ein Blatt von Piper betle Stücke Gambir, Kalk<br />

und Arekanuß eingewickelt werden, worauf das ganze Paketehen in den<br />

Mund geschoben und langsam gekaut wird. - Daß die Arekanuß bandwurmtreibend<br />

wirkt, ist in Europa erst seit 1863 bekannt.<br />

Anwendung. Die wurmtreibende Eigenschaft <strong>der</strong> Droge wurde hauptsächlich<br />

bei Tieren beobachtet.<br />

Resina o<strong>der</strong> Sanguis Draconis. Drachenblut.<br />

Drachenblut ist allermeist das Harz dcr Früchte von Calamus draco Willdenow,<br />

(Syn. Daemonorops Draco) einer auf den indisch-malayischen Inseln heimische Rotang-

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