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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Vorwort.<br />

v<br />

Verwertbarkeit <strong>der</strong>selben gesichert. Der Pharmakognost hat das Recht,<br />

mitzuarbeiten und mitzureden, mag es sich um eine bisher noch nicht<br />

pharmazeutisch gebrauchte, aber vielleicht brauchbare tropische Pflanze<br />

o<strong>der</strong> um ein vom Aberglauben <strong>der</strong> Altvor<strong>der</strong>en umwobenes, angebliches<br />

Heilmittel <strong>der</strong> heimischen Flur handeln. Er hat die Freiheit <strong>der</strong><br />

Forschung wie<strong>der</strong>gefundel!'<br />

Nun ist Forschung aber etwas an<strong>der</strong>es als Anwendung des Erforschten.<br />

Sehr mit Recht hat Tschirch daher darauf aufmerksam gemacht, daß<br />

es in <strong>der</strong> <strong>Pharmakognosie</strong> nicht an<strong>der</strong>s ist, als in den sog. "reinen" Wissenschaften.<br />

So wie wir "reine" und "angewandte" Botanik haben, so haben<br />

wir auch "reine" und "angewandte" <strong>Pharmakognosie</strong>. Wie die reine<br />

Botanik, wird auch die reine <strong>Pharmakognosie</strong> vorwiegend in den Universitätslaboratorien<br />

und ähnlichen Instituten getrieben; und so wie die<br />

angewandte Botanik in <strong>der</strong> Hand des Forstmannes, des Gartenbauers<br />

usw. liegt, so wird die angewandte <strong>Pharmakognosie</strong> vom praktischen<br />

Apotheker gepflegt. Darüber müssen sich vor allem die Bücherschreiber<br />

klar sein. Ein Buch für Forscher wird notwendig an<strong>der</strong>s aussehen müssen,<br />

als eines für Praktiker, ganz beson<strong>der</strong>s für angehende Praktiker, ein<br />

<strong>Lehrbuch</strong>. Mit an<strong>der</strong>en Worten, <strong>der</strong> Autor muß sich über den Zweck<br />

seines Buches klar sein und die Auswahl des Stoffes und die Art <strong>der</strong> Darstellung<br />

diesem Zwecke anpassen.<br />

Uns lag daran ein Buch zu schreiben, das nicht nur als Grundlage für<br />

die Vorlesung dienen, son<strong>der</strong>n auch später im Leben bei <strong>der</strong> praktischen<br />

Tätigkeit vom Pharmazeuten mit Nutzen zu Rate gezogen werden kann. Es<br />

soll ein <strong>Lehrbuch</strong> <strong>der</strong> angewandten <strong>Pharmakognosie</strong>, ein Buch <strong>der</strong> Praxis<br />

sein, und wir waren daher genötigt bei <strong>der</strong> Auswahl des Stoffes das praktisch<br />

Wichtige zu berücksichtigen und diejenige Art <strong>der</strong> Darstellung zu wählen,<br />

welche dem Gesichtskreis und dem Wissen des Anfängers angepaßt ist.<br />

Was ist aber das praktisch Wichtige? Bezüglich <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> zu<br />

behandelnden Drogen scheint die Antwort leicht: es scheint zu genügen,<br />

wenn man die wichtigsten, d. h. meist gebrauchten Drogen erörtern würde.<br />

Aber es scheint nur so. Denn die Tätigkeit des Apothekers erschöpft<br />

sich keineswegs in <strong>der</strong> Verarbeitung und Abgabe <strong>der</strong> sog. wichtigen o<strong>der</strong><br />

gar nur <strong>der</strong> ins gerade geltende Arzneibuch aufgenommenen Drogen<br />

o<strong>der</strong> in ihrer oberflächlichen Beurteilung auf Grund <strong>der</strong> Angaben, die die<br />

pharmakognostischen Lehrbücher über sie zu machen pflegen, son<strong>der</strong>n,<br />

soweit <strong>der</strong> Apotheker Pharmakognost ist, besteht seine Arbeit geradezu<br />

ausschließlich in <strong>der</strong> Prüfung aller in seinem Betriebe gebrauchten Drogen,<br />

die ihm vom Staate zur Pflicht gemacht ist, einerlei, ob sie oft o<strong>der</strong> selten<br />

gebraucht werden. Daraus folgt, daß für ihn in dieser Hinsicht alle Drogen<br />

gleich wichtig sind, und deshalb gehören in ein für das deutsche Gebiet<br />

geschriebenes <strong>Lehrbuch</strong> <strong>der</strong> praktischen <strong>Pharmakognosie</strong> Beschreibungen<br />

aller in deutschen Apotheken vorrätig gehaltenen Drogen hinein. Wir<br />

haben diese For<strong>der</strong>ung nicht ganz zu erfüllen vermocht. Die Drogen des<br />

Arzneibuches und des Ergänzungsbandes des Deutschen Apotheker-Vereins<br />

sind vollzählig aufgenommen worden, doch konnten, da Raum nicht mehr<br />

vorhanden war, einige beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Volksheilkunde gebräuchliche<br />

Drogen nicht berücksichtigt werden. Wir bedauern das lebhaft, haben<br />

aber das Vertrauen, daß <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> in Wesen und Methode praktischpharmakognostischer<br />

Arbeit genügend eingedrungen ist, auch in den Fallen

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