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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

24 Angiospermae. Monocotyleaoneae. Glumiflorae. Gramineae.<br />

nehmen. An den Enden <strong>der</strong> Zweige finden sich (an <strong>der</strong>selben Pflanze!) männliche<br />

und weibliche Blüten, auch die grünen, unreifen o<strong>der</strong> blauen, bläulich bereiften,<br />

reifen Früchte, die an gebogenen Stielehen hängen, sind <strong>der</strong> Droge öfters beigemengt.<br />

Die Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Blattoberseite trägt 8 Reihen von Spaltöffnungen, die <strong>der</strong><br />

Unterseite ist spaltenfrei. Die Spaltöffnungen sind von meist 5-7 kleinen, wenig o<strong>der</strong><br />

gar nicht getüpfelten Zellen umgeben, die übrigen Epi<strong>der</strong>miszellen sind schwach längsgestreckt,<br />

<strong>der</strong>bwandig, mit infolge reichlicher Tüpfelung perlsehnurartigen Seitenwänden<br />

versehen. Auf die Epi<strong>der</strong>mis folgt ein einschichtiges Hypo<strong>der</strong>m aus sehr<br />

dickwandigen, längsverlaufenden Fasern, darunter liegt auf <strong>der</strong> Blattunterseite ein<br />

zweischichtiges Palisadengewebe, im übrigen Schwammparenchym. Im Mesophyll<br />

finden sich in <strong>der</strong> Nahe des Gefäßbündels Gruppen von "Querbalkenzellen ", d. h.<br />

Parenchym mit eigenartigen balken- o<strong>der</strong> zapfenförmig in das Zellumen vorspringenden<br />

Membranverdickungen. Der auf <strong>der</strong> Blattunterseite im Mesophyll liegende schizogene<br />

Ölraum reicht bis an die Epi<strong>der</strong>mis heran, über ihm fehlt also das Hypo<strong>der</strong>m.<br />

Der Geruch ist eigenartig aromatisch, <strong>der</strong> Geschmack wi<strong>der</strong>lich. Sie enthalten<br />

bis 4% ätherisches, sich leicht verflüchtigendes Öl von brennendem Geschmack und<br />

starker Giftwirkung (01. Sabinae).<br />

ltIerkmale des Pulvers. Das Pulver ist braungrün und charakterisiert durch die<br />

perlschnurartig verdickten Epi<strong>der</strong>miszellen, die elliptischen Spaltöffnungen, die Fasern<br />

des Hypo<strong>der</strong>ms, die Querbalkenzcllen <strong>der</strong> Blätter und die Tracheiden <strong>der</strong> Zweige.<br />

Prüfung. Verwechselungen <strong>der</strong> Sabina sind: Juniperus virginiana L., phocnicea<br />

L., thurifera L., ev. communis L., Cupressus sempervirens und<br />

Thuja occidentalis. ,Juniperus virginiana ist durch spitzere, weiter auseinan<strong>der</strong><br />

stehende Blatter und an aufrechten Stielen stehende schwarze Beeren unterschieden,<br />

im ganzen jedoch <strong>der</strong> Sabina sehr ähnlich. J. phocnicea und thurifera haben Steinzellen<br />

im Mesophyll und sind daher auch im Pulver auffindbar. J. phocnicea unterscheidet<br />

sich außerdem durch 6zeilig gestellte Blätter, in denen die Ölraume vom Hypo<strong>der</strong>m<br />

überzogen werden. J. eommunis hat öldrüsenlose, zu 3 gestellte, pfriemJichc,<br />

lange Blätter, Cupressus hat vierzcilig angeordnete, stumpfe Blätter mit linearen,<br />

eingedrückten Ölräumen und holzige Fruchtzapfen, und Thuja (s. diese) hat flachgedrückte<br />

Zweige mit vierzeilig angeordneten Blättern (je 1 Zeile auf Ober- und Unterseite,<br />

je 1 auf beiden Zweigkanten) von denen nur die auf Obe1'- und Unterseite ()Iräume<br />

führen. Die Früchte sind auch bei ihr Zapfen.<br />

Unterabteilung Angiospermae.<br />

1. Klasse l\'Iollocotyledoneae.<br />

Reihe Glumiflorae.<br />

Familie Gralllineae.<br />

Stigmata lVIaydis. lVIaisgriffel.<br />

Die vor dcr Bestäubung abgeschnittenen und getrockneten Griffel des vielfach<br />

kultivierten Maises, Zea Mays L. Sie sind bis über 20 cm lang, sehr dünn, fadenförmig,<br />

flach; mit eingesunkenen Breit- und gerundeten Schmalseiten, und sie bestehen<br />

aus dünnwandigem, axial gestrecktem Parenchym mit ebensolcher Epi<strong>der</strong>mis, in dem<br />

zwei den Schmalseiten genäherte, kleine Gefaßbündel verlaufen. Am oberen Ende<br />

sitzen <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis vierzellige, schief nach aufwarts gerichtete Zotten auf. Die Droge<br />

besitzt einen schwachen, aber charakteristischen Geruch, ist ohne beson<strong>der</strong>en Geschmack<br />

und enthält wasserlösliche Bestandteile, die mit wasscrigem Bleiacetat (1: 10)<br />

einen bräunlichen Nie<strong>der</strong>schlag, mit Eisenchlorid eine Trübung geben. Malzkeime,<br />

mit denen sie in geschnittenem Zustande verwechselt werden könnte, sind (als Würzelchen<br />

<strong>der</strong> keimenden Gerste) durch ein zentrales Gefaßbündel und durch die z. T. zwar<br />

nur kurz papillenförmigen, z. T. aber recht langen, stets einzelligen Wurzelhaare<br />

unterschieden.<br />

Amylum Oryzae. Reisstärke.<br />

Abstammung und Gewinnung. Reisstärke wird aus den Früchten <strong>der</strong><br />

in den Tropen und Subtropengebieten <strong>der</strong> Erde überall angebauten Oryza

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