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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Balsamum Canadense. Sandaraca. Summitates Thujae. Fructus Juniperi. 19<br />

Balsamum Canadcnsc o<strong>der</strong> Terebinthina Canadensis.<br />

Kanadabalsam, Kanadischer Terpentin wird hauptsächlich aus <strong>der</strong> in den<br />

nordöstlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Kanada heimischen Balsamtanne<br />

Abies balsamea Miller gewonnen. Er bildet eine blaßgelbe o<strong>der</strong> grünlichgelbe,<br />

schwach fluoreszierende Flüssigkeit von Honigkonsistenz und angenehmem<br />

Geruch und findet unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> mikroskopischen Technik als Einschlußmittel<br />

Anwendung.<br />

Gruppe Cupressineae.<br />

Sandaraca. Resina Sandaraca. Sandarak.<br />

Sandarak ist das freiwillig o<strong>der</strong> aus JiJinschnitten <strong>der</strong> Rinde von Callitris quadrivalvis<br />

Ventenat, einer in den nordwestafrikanischen Gebirgen einheimischen Konifere,<br />

au~tretende Harz; es gelangt vorwiegend aus Mogador zur Ausfuhr. Es bildet tropfstemartige,<br />

birnförmige o<strong>der</strong> zylindrische, seltener rundliche, durchsichtige, meist<br />

weißlich bestäubte Körner von blaß-zitronengelber Farbe und glasglänzendem Bruche,<br />

beim Kauen zu Pulver zerfallend und bitterlich schmeckend. Bestandteile sind Harz,<br />

ätherisches Öl und Bitterstoff. JiJs findet als Grundlage für Pflaster Verwendung,<br />

dient aber auch zur Herst€llung von Firnissen und als Räuchermittel.<br />

Summitates Thujac. Lebensbaumspitzen.<br />

Die Zweigspitzen <strong>der</strong> in Nordamerika heimischen bei uns viel kultivierten Th uj a<br />

occidentalis L. Die nur in einer JiJbene verästelten Zweige tragen die Blätter in<br />

vier Zeilen und sind oberseits grün, unterseits heller o<strong>der</strong> braunlieh. Je eine Blattzeile<br />

befindet sich oberseits und unterseits, je eine an den Kanten <strong>der</strong> Zweige. Die Oberund<br />

Unterblätter sind flach und besitzen auf dem Rücken einen durch einen schizogenen<br />

Ölraum im Mesophyll veranlaßten Höcker, die Kantenblätter sind kahnförmig,<br />

ohne Olraum. Die Spaltöffnungen sind rundlich, unter <strong>der</strong> JiJpi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Oberseitenund<br />

Unterseitenblätter liegen kleine Gruppen von stark verdickten Fasern. Die Droge<br />

besitzt kampferähnlichen Geruch und Geschmack, wird im Frühjahr geerntet und ihres<br />

atherischen Öles wegen zu einer aromatischen Tinktur verwendet o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Volksmedizin<br />

gebraucht.<br />

Fructus Juniperi. Baccae Juniperi. Wachol<strong>der</strong>beeren.<br />

Abstammung. Sie sind die Beerenzapfen von Juniperus communis<br />

L., welche als diöcischer Strauch o<strong>der</strong> Baumstrauch über fast alle Gebiete<br />

<strong>der</strong> gemäßigten und kalten Zonen <strong>der</strong> nördlichen Erdhalbkugel verbreitet<br />

ist (Abb. 22); sie werden in Deutschland (Lüneburger Heide und Ostpreußen),<br />

sowie in Ungarn, Italien und Südfrankreich im Herbste des<br />

zweiten Jahres ihrer Entwickelung gesammelt.<br />

Beschaffenheit. Während die übrigen Pinaceen zahlreiche fertile Fruchtblätter<br />

in spiraliger Anordnung an <strong>der</strong> Blütenachse tragen, und die Fruchtblätter<br />

bei <strong>der</strong> Reife mehr o<strong>der</strong>~ weniger verholzen, die Frucht also ein<br />

vielsamiger Zapfen ist, haben die Juniperus-Arten an ihrer Blütenachse<br />

mehrere dreigliedrige "Wirtel steriler (Deck)schuppen und nur <strong>der</strong> oberste<br />

"Wirtel ist fertil, indem jedes <strong>der</strong> drei Karpelle neben seiner Mediane je<br />

eine Samenanlage trägt. Bei <strong>der</strong> Reife werden die Karpelle fleischig und<br />

schließen fest zusammen, so zu einer dreisamigen Scheinbeere werdend.<br />

Diese bilden die Droge. Sie sind kugelig, 7-9 mm im Durchmesser, im<br />

frischen Zustande durch eine zarte \Vachsschicht blau bereift erscheinend,<br />

nach Abreiben <strong>der</strong>selben aber dunkelbraun bis violettbraun und glänzend,<br />

am Grunde oft noch mit dem kurzen, schuppenförmig beblätterten (den<br />

unfruchtbaren dreigliedrigen Blattwirteln des Blütensprosses) Rest des<br />

Blütenzweigs ("Stielchen") versehen. Die Spitze <strong>der</strong> "Wachol<strong>der</strong>beeren wird<br />

von drei kleinen Erhöhungen, den Spitzen <strong>der</strong> drei fleischig gewordenen<br />

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