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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

16 Embryophyta siphonogama. Gymnospermae. Coniferae.<br />

Abteilung Enlbryophyta siphonoganla.<br />

Unterabteilung Gymnospermae.<br />

Klasse COlliferae. (N ade 1 h ö 1 zer.)<br />

Familie Pinaceae.<br />

Gruppe Abietineae.<br />

Terebinthina laricina, Terebinthina vene ta o<strong>der</strong> Balsamum Terebinthina veneta.<br />

Lärchen terpen tin o<strong>der</strong> Venetianischer Terpen tin ist <strong>der</strong> größtenteils in<br />

Südtirol durch Anbohren <strong>der</strong> Bäume gewonnene Harzsaft <strong>der</strong> Konifere Larix decidua<br />

Miller. Er ist dickflüssig, zähe, meist klar und durchsichtig, honigartig, seltener etwas<br />

trübe, schwach fluoreszierend, von balsamischem Geruch und stark bitterem Geschmack,<br />

mit einem Gehalt von 10-25% Terpentinöl und 75-90% Harz (Laricinolsäure).<br />

Turiones Pini. Kiefernsprosse.<br />

Die Zweigknospen von Pinus silvestris L., walzig, oben zugespitzt o<strong>der</strong> eikegelförmig<br />

von Gestalt, etwa .5 cm lang und 4 mm dick, bestehen aus einer Achse,<br />

<strong>der</strong> zahlreiche, lanzettliche, rostbraune, am Randc farblose und gefranste, an <strong>der</strong> Spitze<br />

meist zurückgebogene Deckschuppen dicht gedrängt ansitzen. Jede <strong>der</strong>selben trägt<br />

in <strong>der</strong> Achsel ein in eine weiße, trockenhäutige Scheide eingehülltes Paar junger Nadeln.<br />

Die Droge riecht stark balsamisch-harzig, hat harzig-bitteren Geschmack und ist oft<br />

harzig-klebrig. Sie muß in gut schließenden Gefaßen aufbewahrt werden und wird<br />

am besten in jedem Frühjahr erneuert. Sie enthält ätherisches Öl, Harz und einen<br />

Bitterstoff und dient - auch in Form galenischer Präparate - zu Bä<strong>der</strong>n und Inhalationen.<br />

Fichten- und 'fannenknospen sind daran zu erkennen, daß die Blätter<br />

einzeln, nicht in Paaren stehen.<br />

Terebinthina o<strong>der</strong> ßalsamum Terebinthina. Terpen tin.<br />

Abstammung. Terpentin ist <strong>der</strong> aus verschiedenen Pin us - Arten,<br />

beson<strong>der</strong>s Pinus pinaster Solan<strong>der</strong> in }1~rankreich und Pinus laricio<br />

Poiret in Frankreich und Österreich (aber auch von verschiedenen an<strong>der</strong>en<br />

Pinusarten in Nordamerika, vgl. Colophonium) nach erfolgter Verwundung<br />

ausfließende, dickflüssige, trübe, gelbliche bis bräunliche Harzsaft (Balsam).<br />

Er findet sich in den die Rinde und den Holzkörper (Markstrahlen) durchziehenden<br />

Harzgängen, hauptsächlich aber in Harzgallen, die sich erst<br />

nach erfolgter Verwundung des Baumes bilden. Aus Wunden <strong>der</strong> Bäume<br />

fließt jahrelang Harz aus.<br />

Beschaffenheit. Er besitzt einen ihm eigentümlichen balsamisehen<br />

Geruch und bitteren Geschmack und besteht zu 70-85 % aus Harz und<br />

zu 15-30 % aus Terpentinöl, dessen Hauptbestandteil Pinen ist. Das Harz<br />

enthält neben amorphen Stoffen sauren Charakters zwei kristallinische Säuren,<br />

Pimarsäure und (leicht verän<strong>der</strong>liche) Abietinsäure, die meist in <strong>der</strong> Droge<br />

schon in kristallinischem Zustande vorhanden sind. Auf dem Wasserbade<br />

schmelzen die in Terpentin gewöhnlich vorhandenen körnig-kristallinischen<br />

Harzabscheidungen, und <strong>der</strong> Terpentin bildet dann eine klare, gelblichbraune,<br />

dicke Flüssigkeit, welche sich beim Erkalten wie<strong>der</strong> trübt. Mit<br />

5 Teilen Weingeist gibt er eine klare, stark sauer reagierende Lösung.<br />

Geschichte. Terpentin ist schon seit Jahrhun<strong>der</strong>ten im Gebrauch.<br />

Anwendnng. Er dient als Grundlage für Pflaster und Salben; ferner<br />

wird aus ihm das Terpentinöl (01. Terebinthinae) und das Kolophonium<br />

dargestellt.

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