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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

14 Embryophyta asiphonogama. Lycopodiales.<br />

Rhizoma Polypodii. Korallenwurz. Engelsüßrhizom.<br />

Der im Frühjahr o<strong>der</strong> im Herbst gesammelte, von den vVurzeln, Wedelresten und<br />

Spreuschuppen befreite, astige Wurzelstock des in Deutschland überall einheimischen<br />

Farnkrautes Polyp odium vulgare L. (Abb. 17). Er ist dünn, gekrümmt, meist<br />

etwas flachgedrückt, mattrot bis schwarzbraun und brüchig, oberseits mit entfernt<br />

stehenden, napfförmig vertieften 'Vedelstielnarben, unterseits mit zerstreuten Wurzel·<br />

narbenhöckern versehen, auf dem Querbruche grünlich-gelb o<strong>der</strong> bräunlich und wachs-<br />

Abb. 17 RhIzoma Po]ypodii. u Unterseite, 0 Oberseite.<br />

glanzend. Das Rhizom besteht größtenteils aus <strong>der</strong>bwandigem, getüpfeltem Parenchym<br />

mit kleinkörniger einfacher Starke, in welches 10-12, auf dem Querschnitt rundliche,<br />

ungefähr in einen Kreis gestellte, hadrozentrische Gefäßbündel eingebettet sind. Jedes<br />

Bündel ist von einer Endo<strong>der</strong>mis umgeben, <strong>der</strong>en Zellen stark verdickte Innenwand<br />

besitzen. Die Droge riecht ranzig und schmeckt süßlich, dann kratzend bitter. Bestandteile<br />

dieser als Volksheilmittel stellenweise viel gebrauchten Droge sind fettes Öl,<br />

Harz und Gerbstoffe.<br />

Klasse Lycopodiales. (Bärla pp gew ächse.)<br />

Familie I .. yeopodiaeeae.<br />

Lycopodium. Bärlappsporen. Bärlappsamen. Hexenmehl.<br />

Streu pul ver.<br />

(Auch Sporae Lycopodii o<strong>der</strong> Semen Lycopodii genannt.)<br />

Abstammung. Die Droge besteht aus den reifen Sporen von Lycopodium<br />

clavatum L., welches in Walde rn und auf Heiden fast über<br />

die ganze Erde verbreitet ist (Abb. 18); die Sporen werden in Deutschland,<br />

Rußland und <strong>der</strong> Schweiz in <strong>der</strong> Weise gesammelt, daß die mit Sporenbehältern<br />

dicht besetzten Ähren (f) kurz vor <strong>der</strong> Reife im Juli und August<br />

geschnitten und, nachdem sie in Gefäßen an <strong>der</strong> Sonne getrocknet sind,<br />

ausgeklopft werden.<br />

Beschaffenheit. Die Lycopodiumsporen stellen ein geruch- und geschmackloses,<br />

blaßgelbes, leicht haftendes, äußerst bewegliches Pulver dar,<br />

welches, mit Wasser o<strong>der</strong> Chloroform geschüttelt, Iwf diesen Flüssigkeiten,<br />

ohne etwas an sie abzugeben (infolge zahlreicher anhaften<strong>der</strong> Luftbläschen),<br />

schwimmt, in ersterem aber, wenn es damit gekocht wird, untersinkt. Wenn<br />

Lycopodium in einc Flamme geblasen wird, verpufft es blitzartig (Staubexplosion<br />

!).<br />

llIikroskopische Beschaffenheit. Unter dem Mikroskop erscheinen die<br />

Sporen als nahezu gleich große, dreiseitige Pyramiden von 30-35 f..l Durchmesser<br />

mit konvex gewölbter Grundfläche (Abb. 19). Letztere ist vollständig,<br />

jede <strong>der</strong> drei Pyramidenflächen bis nahe an die oberen Kanten<br />

mit netz artig verbundenen Lcistchen bedeckt, welche fünf- o<strong>der</strong> sechsseitige<br />

Maschen bilden.

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