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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Hirudines. Ichthyocolla. Mel. Moschus. Oleum Jecoris Aselli. 407<br />

Beschaffenheit. Honig ist gelblich bis braun, frisch von Sirupkonsistenz,<br />

durchscheinend, durch längeres Stehen dicker und kristallinisch werdend.<br />

von angenehmem, eigenartigem Geruch und süßem Geschmack. Sei~<br />

spezifisches Gewicht liegt zwischen 1,410 und 1,445. Er reagiert schwach<br />

sauer und besteht im wesentlichen aus Traubenzucker und Fruchtzucker<br />

neben etwas Itohrzucker, sowie geringen l\fengen Farbstoffen, Wachs, freie:<br />

Ameisensäure und Eiweißstoffen. Unter dem Mikroskop erkennt man stets<br />

Zuckerkristalle und Blütenpollen verschiedener Gestalt.<br />

Prüfung. V cdäl8chungen durch Stärkesirup und Rohrzucker sind nicht<br />

immer leieht nachzuweisen; die optische Drehung einer Honiglösung ist<br />

zufolge des höheren Fruktosegehaltes naeh links geriehtet, doch gibt es<br />

aueh naehweislich eehte Honige (z. B. Koniferenhonige), welche die Ebene<br />

des polarisierten Lichtes naeh rechts ablenken.<br />

Eine Misehung aus 1 Teil Honig und 2 Teilen Wasser soll ein spezifisches<br />

Gewicht von 1,111 haben.<br />

100 Teile Honig (man verwende 10 g zu diesem Versueh) sollen nach<br />

aem Verbrennen nicht mehr als 0,4 Teile Asehe hinterlassen.<br />

Zu arzneilichem Gebraueh wird <strong>der</strong> Honig durch Auflösen in \Vasser,<br />

Klären und Kolieren gereinigt und dureh Wie<strong>der</strong>eindampfen zur Sirupkonsistenz<br />

gebracht.<br />

l\[oschus. Moschus. Bisam.<br />

Mosehus ist das eingetroeknete, stark riechende Sekret, welehes sich in drusIgen<br />

Behältern, den sog. Moschusbeuteln des männlichen '\![oschnstiel'es, Mose h us m ose hi··<br />

ferus L., findet, das in den Gebirgen Hoch­<br />

'1siens heimisch ist. Die Beutel werden samt<br />

<strong>der</strong> behaarten Bauehhaut herausgeschnitten<br />

und an <strong>der</strong> Sonne o<strong>der</strong> auf erwärmten Steinen<br />

getrocknet. Der beste )'[08ch11S ist <strong>der</strong> Tonkinmoschus.<br />

welcher über Canton in den Handel<br />

gelangt. ))findenvertig ist <strong>der</strong> aus Sibirien über<br />

Rußland in den Handel gebrachte Kabardinisehe<br />

MosullUS. Die Beutel des letzteren sind<br />

mehr !anglich und ihr Inhalt wenig,'!' zusall1-<br />

menhängend, fast pulverig.<br />

Tonkinmoschus (Abb. 40i) ist in runden<br />

bis eirunden, anf <strong>der</strong> konvexen Seite behaarten,<br />

12,0--45,0 g sehweren Beuteln enthalten<br />

und bildet eine krümelige o<strong>der</strong> weiche, dunkelrote<br />

bis schwarzbraune )fIasse von eigentiimliehem,<br />

sehr starkem Geruche. Fnter dem A B<br />

MikroskoIl betrachtet erscheint er, mit H i1ft' Abb. 407. 'fonklllesiscllßl' lIIoscllusbeuteL<br />

von Terpentinöl in d linner,?<br />

· S h' ht f I A von vorn, B von <strong>der</strong> Relte gesehen.<br />

10 .au (. ~m<br />

Objekt.tniger allsgebrclto~, m glelChmaßlg , . ..<br />

schollenartiO'en, durohschemenden, braunen, form.losen Hphttern und Klumpehen.<br />

F'remde Kö~per. wie Bleistücke , Sc~ro~, Steine usw., welche in b?trilgerischer Absicht<br />

zuweilen in diE Moschusbeutel hmemgebracht werden, lassen SICh durch makroskopische<br />

und mikroskopische Betracht:mg.leich~ auffin;ten. Der ?8chegehalt. soll<br />

nicht mehr als 8% hetragen. Mosehus WIrd mnerhch als ErregungsHnttel verabreICht;<br />

außerdem dient er als Parfüm.<br />

Oleum Jecoris Aselli. Lebertran. Fischlebertran.<br />

Das aus <strong>der</strong> Leber des Stockfisches o<strong>der</strong> Kabeljau, Gad us mon hua L., gewonnene<br />

01. Beson<strong>der</strong>s im Norden von Norwegen (Lofoten-Inseln) und bei Newfoundland<br />

werden jährlich gewaltige Men~en von. Kabeljau g~~angen. J?iese werden aufg~schnittell<br />

und, nach Entfernung <strong>der</strong> Emgewelde, zum großten Tell getrouknet. DIe Lebern

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