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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cera. Cetaceum. Cocciouella. Conchae. Hirudines. 405<br />

des Walrats durch gleichviel Wasser nicht stark gefällt werden; auch darf<br />

die Flüssigkeit Lackmuspapier nicht verän<strong>der</strong>n, Stearinsäure würde sich<br />

ferner beim Kochen mit Natriumkarbonat in alkoholischer Lösung verseifen<br />

und auf Znsatz von Essigsäure /lum Filtrat wie<strong>der</strong> ausfallen; eine leichte<br />

Trübung ist gesta,ttet.<br />

Anwendung. 'Valrat ist ein Bestandteil des Unguentum leniens und<br />

dient, mit Zucker verrieben, innerlich als Volksheilmittel gegen Husten.<br />

Neuerding.~ ,vircl er bei kachektisehen Krankheiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> verordnet.<br />

{)occionella. Cochenille.<br />

COühelliJle besteht aus den getrockneten tnichtigen Weibchen <strong>der</strong> 8childhlls<br />

('oecus Cacti L. (.Abb. 405 w), welche in ~fexiko auf verschiedenen Kaldusal'ten,<br />

da,runtcr hauptsächlich Opuntia coccionellifera 1lfiller, lebt und in diesem Lande,<br />

ferner in an<strong>der</strong>en Staaten Zentralamerikas (Honduras, Guatemala,<br />

San 8alyador), sowie auf den Kanarischen Inseln und<br />

neuerdings auch auf Java mit großer Sorgfalt gezüchtet wird.<br />

Die befruchteten Weibchen werden yor völliger Entwickelung<br />

<strong>der</strong> in ihnen enthaltenen Eier drei- bisviermal im Jahreyonden<br />

Pflan~en abgebürstet, durch Hitze getötet und getrocknet. Die<br />

an <strong>der</strong> Sonne getrocknete vVare hat ein weißgestaubtes .Aussehen<br />

und heißt SilbercoeheniUe, im Ofen getrocknete ist rötlich-grau<br />

und lJeißt graue Cochenille. Am geschätztesten ist<br />

die in Honduras kultivierte Cochenille erster Ernte.<br />

Getroeknete Cochenille bildet kaum linsengroße (4--5mrn<br />

Durchmesser), halbkugelige , auf <strong>der</strong> Unterseite flaehe o<strong>der</strong><br />

vertieft-querfurchige Körperchen, welche mit dunkelroter,<br />

körniger M.asse erfiillt sind und sich leicht zu einem dunkel­<br />

Joten1'ulver zerreiben lasserl. Der darin enthaltene, wertvolle<br />

rote Farbstoff ist ein kristallisierbares Glykosid, Carminsäure<br />

genalmt. Der Aschegehalt soll nicht über 6% betragen.<br />

Cochenille dient zum Färben.<br />

(:ol1chae. Austernschalen.<br />

Sie sind die .Muschelschalen <strong>der</strong> eßbaren Auster, Ostrea edulis L., welche zu<br />

pharmazeutischem Gebrauch durch .Auskochen in Wasser, Abbürsten und vVa.sehen<br />

gereinicrt werden und gepulvert, geschlämmt und wie<strong>der</strong> getrocknet als C:onchae praeparata~<br />

Verwendung finden. Sie bestehen größtenteils (~)5%) aus kohlensaurem Kalk<br />

und enthalten daneben nur geringe Mengen phosphors auren Kalk und Kieselerde.<br />

Sie finden außerlich als Zahnpulyer und innerlich als knochen bildendes :Mittel wie<br />

an<strong>der</strong>e Kalkpräparate .Anwendung.<br />

w<br />

Abb. 405. Ooehemlle­<br />

Schildlaus, dreifach vergrößert.<br />

w Weibchen.<br />

m .;\fännchcn. .<br />

Hirudil1es. Blutegel.<br />

j.bst.ammung. Blutegel sind die in lebendigem Zustande verwendeten,<br />

zum Blutsaugen dienenden 'Vürmer Sanguisuga modieinalis SaV1;gny<br />

(Abb. 406 Sm), deutseher Blutegel, und Sangui suga officinalis Savigny<br />

(80), ungariseher Blutegel, welche in stehenden o<strong>der</strong> ruhig fließenden,<br />

namentlich dicht bewachsenen Gewässern vorkommen und auch in flaehen<br />

Teichen gezüchtet werden.<br />

Beschaffenheit. Erstere Art trägt auf dem Rücken auf meist olivengrünem<br />

Grunde sechs hellrostrote, schwarzgefleckte Längsbinden; die<br />

hellere, gelbgrüne Bauohfläche ist schwarzgefleckt. Die zweitgenannte Art<br />

besitzt auf dem braunen, gelblichen o<strong>der</strong> rötlichen Rücken seehs breitere,<br />

gelbe, durch schwarze Punkte o<strong>der</strong> oft umfangreichere schwarze Stellen<br />

unterbrochene Längsbinden; die hellolivengrüne Bauchfläehe ist nicht

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