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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

404 Drogen aus dem Tierreich.<br />

n/l0 Kalilauge (Phenolphthalein als Indikator) entspricht (Stearinsäure,<br />

Harze). Die Säurezahl des reinen Bienenwachses schwankt zwischen<br />

18,7 und 24,3, die Esterzahl zwischen 72,9 und 76,7 und das Verhältni:-;<br />

<strong>der</strong> beiden Zahlen zueinan<strong>der</strong> soll 1: 3,6 bis 1: 3,8 sein. Mit Talg versetzte,;<br />

Bienenwachs verrät die Verfälschung schon beim Erhitzen durch einen<br />

unangenehmen Geruch. Fälschungen des vVachses mit, Schweinefett und<br />

Hammeltalg erniedrigen, mit Paraffin, Stearinsäure, Japanwachs und<br />

Kolophonium erhöhen sein spezifisches Gewicht.<br />

Paraffin, Ceresin und Carnaubawachs erniedrigen die Säurezahl, erstere<br />

beiden auch die Esterzahl, Stearinsäure, Japanwachs, Schmalz, Talg<br />

erhöhen die Esterzahl, ersteres auch die Säurezahl, Kolophonium erhöht<br />

die Säurezahl und erniedrigt die Esterzahl. In allen diesen Fällen wird<br />

naturgemäß das Verhältnis <strong>der</strong> Säure- zur Esterzahl z. T. sehr stark verschoben.<br />

An das gebleichte Wachs, Cera alba, sind im wesentlichen dieselben<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu stellen, die Säurezahl betrage 18,7 bis 22,4, die Esterzahl<br />

74,8 bis 76,7, das Verhältnis bei<strong>der</strong> Zahlen sei dasselbe wie beim<br />

gelben Wachs.<br />

. Anwendung. Bienenwachs ist ein Bestandteil vieler Salben und Pflaster<br />

und findet ausgedehnte technische Anwendung.<br />

Cetaceum. vValrat. Spermacet.<br />

Abstammung. Walrat ist die wachsartige }lasse, -welche sich aus dem<br />

flüssigen, in beson<strong>der</strong>en Höhlen im Körper <strong>der</strong> Pottwale, hauptsächlich<br />

Physeter macrocephalus Lacepede, enthaltenen :Fette nach dem Töten<br />

<strong>der</strong> Tiere abscheidet. Die Tiere kommen scharenweise in allen großen Meeren<br />

vor und werden hauptsächlich in <strong>der</strong> Südsee und im Stillen Ozean gejagt<br />

und erlegt.<br />

Gewinnung. Nach <strong>der</strong> Tötung wird <strong>der</strong> Kopf geöffnet und das flüssige<br />

Fett ausgeschöpft, aus welchem sich beim Stehen <strong>der</strong> Walrat abscheidet.<br />

Durch wie<strong>der</strong>holtes Umschmelzen, Kolieren und Auspressen, sowie durch<br />

Behandlung mit sehr verdünnter Ätzlauge wird dasselbe völlig von dem<br />

anhängenden Öl (Spermacetöl) befreit.<br />

BeschaUenheit. Gereinigter Walrat bildet weiße, große, kristallinische,<br />

blätterige, durchscheinende und perlmutterartig glänzende, fettig anzufühlende,<br />

bröcklige Massen von durchschnittlich 0,940-0,945 spez. Gew.,<br />

welche zwischen 45 und 54° C zu einer farblosen, klaren Flüssigkeit von<br />

schwachem, nicht ranzigem Geruch und fadem Geschmack schmelzen.<br />

Walrat ist in Äther, Chloroform, Schwefelkohlenstoff und siedendem Weingeist<br />

vollständig löslich. Aus <strong>der</strong> Auflösung in heißem Weingeist, von<br />

welchem ungefähr 50 Teile für 1 Teil Walrat erfor<strong>der</strong>lich sind, kristallisiert<br />

er bei gewöhnlicher Temperatur wie<strong>der</strong> heraus.<br />

Bestandteile. Walrat besteht wesentlich aus ätherartigen Verbindungen<br />

<strong>der</strong> Palmitinsäure, sowie <strong>der</strong> Laurin-, Stearin- und Myristinsäure mit<br />

höheren Alkoholen, und zwar hauptsächlich aus Cetin, d. i. Palmitinsäure­<br />

Cetylester.<br />

Prüfung. Verfälschungen mit Paraffin und Stearin würden dem Walrat<br />

eine abweichende äußere Beschaffenheit erteilen. Außerdem darf eine mit<br />

siedendem Alkohol bereitete Lösung nach dem Wie<strong>der</strong>auskristallisieren

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