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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cantharides. Castoreum. Cera.<br />

403<br />

Inhalt fest und gelbbraun wird. Man unterscheidet im Handel Castorcum Canadense<br />

und C. Sibiricum.<br />

Castoreuru Canadense, amerikanisches Bibergeil, in Kanada O'esammelt und von<br />

<strong>der</strong> Hudsonbav-GeseUschaft in den Handel gebracht, bildet länglich-birnenförmige<br />

ln'arme~ und auß~n unebene, je. zu zweien miteinan<strong>der</strong> verbundene, 8--1~ cm lang~<br />

und 2,0--3 em dlCke Beutel. SlC bestehen aus mehreren Hauten und schlIeßen einen<br />

glänzenden, trockenen, leicht zu rotbraunem Pulver zerreiblichen<br />

Inhalt ein.<br />

Castoreum Sibiricum, Sibirisches o<strong>der</strong> Moskowitisches Bibergeil,<br />

an den Flüssen Jenissei und Lena gewonnen, besteht aus<br />

mehr runden als birnförmigen Beuteln, welche größer sind als die<br />

kanadischen und sich leichter abziehen lassen. Der Inhalt ist im<br />

trockenen Zustande gelblichbrarm und sein Geruch und Geschmack<br />

ausgie biger, weshalb diese Sorte im Handel sehr viel teurel' ist<br />

als die amerikanische.<br />

Castoreum riecht und schmeckt eigenartig. Man hat ätherisches<br />

Öl, ein scharf und bitter schmeckendes Harz, Fett, Cholesterin,<br />

Benzoesäure, Saliein, Salicylsäure und Phenol darin nachgewiesen.<br />

Teilweise Entleerung <strong>der</strong> Beutel und Nachfüllung mit getrocknetem<br />

Blut, Harz, Sand, Sägespänen, Beschwerung mit Steinehen<br />

u. dgl. sind oft zu beobachten, auch vollständige Nachbildungen<br />

Abb. 404. Castorenm<br />

Cana.dense.<br />

Stark verkleinert.<br />

aus Harz, Blut usw. kommen vor. Sie können schon durch den Augenschein infolge<br />

ihres abweichenden Aussehens erkannt werden .. Man schreibt <strong>der</strong> Droge, <strong>der</strong>en<br />

Aschegehalt nicht über 4% betragen soll, eine Wirkung gegen Hysterie zn.<br />

Cera. Bienenwachs.<br />

Abstammung. Bienenwachs ist das von den Arbeitern <strong>der</strong> Honigbiene,<br />

Apis mellifica L., abgeson<strong>der</strong>te und zum Bau <strong>der</strong> Honigwaben verwendete<br />

Sekret .. Das rohe o<strong>der</strong> gelbe "Wachs, Cera flava, wird gewonnen,<br />

indem die vom Honig durch Auspressen und Auswaschen befreiten Honigwaben<br />

in heißem vVasser geschmolzen und in flachen Gefäßen dekantiert<br />

werden. Es bildet gelbe Massen, welche in <strong>der</strong> Kälte mit körniger, matter,<br />

nicht kristallinischer Oberfläche brechen, bei Handwärme erweichen und<br />

bei 63-64° C zu einer klaren, eigenartig, aber angenehm riechenden, rötlichgelben<br />

Flüssigkeit schmelzen. Das spezifische Gewicht des gelben Wachses<br />

ist 0,962-0,966.<br />

Bestandteile. Die hauptsachlichsten Bestandteile des Wachses sind freie<br />

Cerotinsäure (Cerin), welche in heißem Alkohol leicht löslich ist und beim<br />

Erkalten sich aus diesem wie<strong>der</strong> ausscheidet, ferner Myricin, d. i. Palmitinsäure-lVIelissyläther,<br />

welche Verbindung sich in Alkohol sehr schwer, leicht<br />

aber in Chlorofonn löst, Cerolein, Melissinsäure und Farbstoff.<br />

Prüfung. Verfälschungen mit Talg, Pflanzen- und Mineralwachs (Ceresin),<br />

Stearinsäure und Harz lassen sich durch Bestimmung des spezifischen<br />

Gewichtes und des Schmelzpunktes, sowie durch die Löslichkeit und durch<br />

Verseifungsversuche feststellen. Eine heiß bereitete weingeistige Lösung<br />

gibt nach mehrstündiger Abkühlung auf 15° C beim Filtrieren eine fast<br />

farblose Flüssigkeit, welche durch vVasser nur schwach opalisierend getrübt<br />

werden und blaues Lackmuspapier nicht o<strong>der</strong> nur sehr schwach röten soll.<br />

Diese Probe hält nur ganz reines Bienenwachs. Werden 5 g Wachs mit<br />

85 ccm Spiritus und 15 ccm ~Wasser 5 Minuten auf dem 'Vasserbade gekocht,<br />

nach dem Abkühlen mit <strong>der</strong>selben Spiritus-'Vassermischung auf das ursprüngliche<br />

Gewicht gebracht und durch ein trockenes Filter filtriert,<br />

so sollen 50 cm3 des Filtrates nicht mehr freie Säure enthalten als 2,3 CCUl<br />

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