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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Flores Arnicae. Rhizoma Arnicae. 393<br />

cum, Anthemis und Calendula haben keinen Pappus, Inula hat zwar Pappus,<br />

aber nur viernervige Strahlblüten, bei Pulicaria ist <strong>der</strong> Pappus zweireihig,<br />

bei Scorzonera, Hypochaeris und Tragopogon ist er gefie<strong>der</strong>t, die Blüten<br />

sind fünfzähnig.<br />

Die Entfernung des Blütenbodens aus <strong>der</strong> Droge ist deshalb angeordnet,<br />

weil in diesem häufig die Larve <strong>der</strong> Bohrfliege, Trypeta arnicivora Löw,<br />

nistet.<br />

Geschichte. Seit dem 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t werden die Arnikablüten<br />

medizinisch verwendet. Zweifellos haben sie schon lange vorher als Volksheilmittel<br />

gedient.<br />

Anwendung. Arnikablüten dienen zur Bereitung <strong>der</strong> Tinct. Arnicae,<br />

",-elche als Volksmittel zu Einreibungen und Umschlägen in Ansehen steht.<br />

Rhizoma Arnicae. Radix Arnicae. Arnikarhizom.<br />

Arnika wurzel.<br />

Arnikarhizom (Abb.394) stammt von Arnica montana L. Die Droge besteht<br />

aus den im Frühjahr o<strong>der</strong> Herbst gesammelten, bis 10 em langen und 3-5 mm dicken,<br />

mehrköpfigen. gekrümmten, rötlichen bis schwarzbraunen, feinhöckerigen und undeutlich<br />

geringelten, in <strong>der</strong> weißen<br />

Rinde große Sekretgänge (mit bräunlichem<br />

Inhalt) enthaltenden Wurzelstöcken,<br />

welche unterseits mit zahlreichen,<br />

dünnen, leicht zerbrechlichen,<br />

verbogenen, braunen vVurzeln<br />

besetzt sind.<br />

Die von Kork bedeckte primäre<br />

Rinde besteht aus dünnwandigem<br />

Parenchym und besitzt an ihrer In-<br />

Ar.<br />

nengrenze einen Kranz schizogener,<br />

von deutlichem Epithel ausgekleideter<br />

Sekretgänge mit braunem Inhalt.<br />

Die Gefäßbündel sind durch drei bis Abb. 394. Rhizoma Arnicae. hr Rhizom, n und w<br />

viele Zellen breite nlarktsrahlen YOll-<br />

ansitzende 'Vurzeln.<br />

einan<strong>der</strong> getrennt, im Kreis geordnet<br />

- vereinzelt trifft man auch in <strong>der</strong> Rinde die in die \Vurzeln ausbiegenden, von Sekretgängen<br />

begleiteten Bündel an - und bestehen aus einem kräftigen, gelben Libriformfaserbündel,<br />

das in seinem Innern nur spärlich Gefäße führt, außen aber von zahlreichen,<br />

ziemlich engen Gefaßen umgeben ist, einer schmalen, parenchymatischen, einige<br />

Gefäße enthaltenden Zone, einem schmalen Cambium und dem geringen, von Fasem<br />

nicht begleiteten Siebtei!. Das parenchymatische .Mark ist sehr locker gebaut. Die<br />

Wurzeln sind meist tetrarch, haben eine breite, nahe <strong>der</strong> Endo<strong>der</strong>mis von denselben<br />

Sekreträumen, wie das Rhizom durchzogene Rinde, und ein kleines Gefäßbündel<br />

meist mit einem zentralen Faser~trang. Alles Parenchym enthält Inulinklumpen.<br />

Bestandteile sind ätherisches 01 und <strong>der</strong> Bitterstoff Arnicin. Die Drogc riecht<br />

würzig und schmeckt stark aromatisch und deutlich bitter.<br />

Verwechselungen sind: Das Rhizom von Fragaria vcsca L. (Rosaceae), das äußerlich<br />

<strong>der</strong> Arnica recht ähnlich ist, aber keine Sekreträume, wohl aber Stärke und Oxalatdrusen<br />

enthält, ferner Rhizome und \Vurzeln von Solidago virga aurea L., Hieracium<br />

umbellatum L., Hypochoeris maculata L., Eupatorium cannabinum L., Puliearia<br />

dysenteriea Gärtner (Compositae), Geum urbanum L. (Rosaceae), Betonica officinalis L.<br />

(Labiatae), Vincetoxicum officinale L. (Asclepiadaceae), Succisa pratensis Moench<br />

(Dipsaceae). Sie alle sind morphologisch und anatomisch von Arnica verschieden,<br />

insbeson<strong>der</strong>e haben Geum (s. auch Rhiz. Asari), Vincetoxicum (s. auch Rad. Valerian)<br />

in allen Teilen, Succisa wenigstens in den 'Vurzeln, wenn auch nicht im Rhizom,<br />

Stärke; Betonica und die vorigen hahen keine Sekreträume, Solidago Bastbündel am<br />

Siebteil und viel Prosenchym am primärcn Holz um das Mark herum, Eupatorium<br />

einen dicken, strahligen Holzkörper.

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