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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

l!~olia Farfarae. Flores Arnicae. 391<br />

Prüfung. Verwechselungen und Fälschungen mit den Blättern verschiedener<br />

Petasitesarten, welche mit Tussilago sehr nahe verwandt sind,<br />

die aus dem bayerischen Hochgebirge und an<strong>der</strong>weit als Huflattichblätter<br />

in den Handel gebracht werden, ferner mit Blättern unserer Lappa-Arten,<br />

sind öfters vorgekommen. Die offizinellen Blätter zeiclmen sich durch<br />

eine grobe Nervatur aus, welche auch in den feinsten Verzweigungen noch<br />

durch Einsenkung <strong>der</strong> Oberfläche erkennbar ist und dadurch diese le<strong>der</strong>artig<br />

narbt. Außerdem geben Buchtung und Grundaussclmitt gute Merkmale<br />

ab. Die Blätter von Petasites officinalis Mönch sind rundliclmierenförmig<br />

und viel größer, die von Petasites tomentosus D. C. nierenförmig und unterseits<br />

schneeweißfilzig. Die Blätter <strong>der</strong> Lappaarten zeichnen sich durch<br />

stark hervortretende Nervatur auf <strong>der</strong> unteren Blattfläche aus. Mikroskopisch<br />

sind die Blätter von Petasites (ob alle in Betracht kommenden<br />

Arten, ferner ob immer?) durch nur zwei Palisadenschichten ausgezeichnet,<br />

im übrigen ist <strong>der</strong> Blattbau und die Behaarung die gleiche. Nach Tschirch<br />

besitzt Petasites officinalis Cuticularfalten nur auf den Nerven, Tussilago<br />

farfara auf <strong>der</strong> gesamten Blattfläche, und zwar gehen die Falten strahlig<br />

von den Haarbasen und den Spaltöffnungen aus. Die Blätter von Lappa<br />

haben nur eine Palisadenschicht und ein schmales, normales Schwammgewebe.<br />

Die Behaarung ist <strong>der</strong> des Huflattichs ähnlich. Der Nachweis<br />

<strong>der</strong> Fälschungen in Schnittformen ist daher eventuell noch möglich,<br />

im Pulver jedoch wohl kaum. Bevorzugt werden im Mai gesammelte<br />

Blätter. Da diese z. T. recht dicht über dem Erdboden stehen, die<br />

Pflanzen oft an freien, dem Regen voll ausgesetzten Stellen wachsen, und<br />

die Haare <strong>der</strong> Blätter aufgespritzte Bodenpartikel recht fest halten, so<br />

enthält die Droge oft einige Prozent mehr Asche, als <strong>der</strong> Blattsubstanz<br />

selbst eigentümlich ist und diese Asche enthält viel Kieselsäure. Wesentlich<br />

über 18% Asche und über 4% Kieselsäure braucht unseres Erachtens<br />

nicht zugelassen zu werden.<br />

Bestandteile. Die Bestandteile <strong>der</strong> fast geruch- und geschmacklosen<br />

Huflattichblätter sind ätherisches Öl, Schleim, Gallussäure, Dextrin, Eiweißstoffe,<br />

ein glykosidischer Bitterstoff und etwa 17% Mineralbestandteile.<br />

Geschichte. Schon im Altertum fanden die Huflattichblätter dieselbe<br />

Anwendung wie jetzt.<br />

Anwendung. Sie dienen wegen ihres Schleimgehaltes als Hustenmittel<br />

und bilden einen Bestandteil <strong>der</strong> Species pectorales.<br />

Flores Arnicae. Arnika bl ü ten. Wohl verlei bl ü ten. Johannis bl umen.<br />

Abstammung. Arnikablüten sind die vom Hüllkelch und dem Blütenboden<br />

befreiten Rand- und Scheibenblüten <strong>der</strong> Arnica montana L.,<br />

einer auf Gebirgswiesen in ganz Mitteleuropa verbreiteten Staude. Die<br />

Blüten werden im Juni uud Juli von wildwachsenden Pflanzen gesammelt.<br />

Beschaffenheit. Die Blütenköpfchen <strong>der</strong> Arnica montana (Abb. 393 A)<br />

werden aus 14-20 weiblichen, meist zehn- (8-12)nervigen und dreizähnigen,<br />

zungenförmigen (zygomorphen) Randblüten (Abb. 393 B) und zahlreichen<br />

zwitterigen, röhrenförmigen (strahligen) Scheibenblüten (C), beide von rotgelber<br />

Farbe, gebildet, welche auf einem gemeinsamen grubigen und behaarten<br />

Blütenboden stehen und von einem aus zwei Reihen von Hüllblättchen<br />

gebildeten, drüsig behaarten Hüllkelch eingeschlossen werden.

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