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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Flor. Chamomillae (vulg). Herba Tanaceti. Flor. Tanaceti. Flor. Pyrethri Dalm. 383<br />

Mtig ausgebildet ist. Die Haare sind entwe<strong>der</strong> ein",ellig, o<strong>der</strong> mehrzellitr mit selll'<br />

langer, dünnwandiger, peitschenartig gewundener Endzelle, o<strong>der</strong> Drliser~haare mit<br />

einem aus 2 kurzen, senkrechten Reihen von Zellen gebildeten Köpfchen und unter<br />

<strong>der</strong> abgehobenen Cuticula sich ansammelndem Sekret.<br />

Das Kraut hat eigenartig strengen, .. würzigen Geruch, schmeckt bitter, kampferartig,<br />

enthält 0,2-0,6% ätherisches 01, Tanacetumgerbsäure, Fett uSW. und i,qt<br />

ein Wurmmittel.<br />

Flores Tanaceti.<br />

Rainfarnblüten.<br />

Die Blütenköpfchen o<strong>der</strong> auch die ganzen trugdoldigen Blütenstände von Tanacf'­<br />

turn Vll 19are L. Sie haben einen Durchmesser von 6-8 mrn, sind von einem dach·<br />

ziegeligen, aus lanzettliehen, am Rande trockenhälltigen Blättchen zusammengesetzten<br />

Hüllkelch umgeben und besitzen einen nackten, flachen Blütenboden mit zahlreichen,<br />

gelben, 3--4 mm langen Röhrenblüten, <strong>der</strong>en randständige weiblich, mit dreizähnigem<br />

Kronensaum und dünner, fadlicher Krone und <strong>der</strong>en innere zwitterig, mitfünfzähnigem<br />

Kronensaum versehen sind. Statt des Pappus haben sie einen sehmalen Zahnkranz.<br />

Blüten und Hüllkelch haben dieselben Drüsenhaare wie die Blätter <strong>der</strong> Pflanze (siehe<br />

Herb. Tanae.).<br />

Die Droge hat starken, eigenartigen, dem Kampfer nicht unähnlichen Geruch,<br />

schmeckt unanaenehm bitter und aromatisch und enthält bis 1,5% desselben ätherischen<br />

Öls wie'" das Kraut.<br />

Man verwendet sie als Wurmmittel im Infus.<br />

Flores Pyrethri Dalmatini, auch Flores Chrysanthemi Dalmatini.<br />

Sie sind die vor dem Öffnen gesammelten und rasch getrockneten Rlütenkörbchen<br />

<strong>der</strong> in Dalmatien heimischen Staude Pyrethrum cinerariifoli um Treviranu8<br />

(Syn.: Chrysanthemum cinerariifolium Bentham et Hooker.) Sie haben einen bis 1 cm<br />

dicken Hüllkelch aus 4-6 mm langen, am Rande trockenhäutigen, lanzettlichen bis<br />

spateIförmigen Blättchen, und einen nackten, flachen Blütenboden mit 15-20 weißen,<br />

weiblichen, bis 1,8 cm langen, zungenförmigen, an <strong>der</strong> Spitze dreizähnigen Randbliiten<br />

und zahlreichen, bis 6 mm langen, gelben, zwitterigen, röhrigen Scheibenblüten.<br />

Fruchtknoten fünfrippig, mit häutigem, unregelmäßig gezahntem Kelchsaum, wie die<br />

Korolle drüsig behaart. Das graugelbe, nicht reingelbe Pulver enthält Fragmente<br />

des Hüllkelches mit T-förmigen Haaren aus 2-4zelligem Stiel und häufig auch abgefallener<br />

lang-spindelförmiger EndzeIle, Steinzellen aus dem Mesophyll, Fragmente<br />

<strong>der</strong> Blüten mit papillöser oberer Epi<strong>der</strong>mis, Oxalateinzelkristallen aus dem Mesophyll<br />

(seltener kleinen Drusen) und zarten Gefaßbündeln, massenhaft Pollen, gelbbräunlich.<br />

kugelig, dreiporig, mit spitzen Stacheln besetzt, Fragmente des Fruchtknotens mit<br />

aus 4-6 in 2·-3 Etagen gelegenen Zellen gebildeten, keulig-ellipsoidischen Compositendrlisenschuppen,<br />

die auch an <strong>der</strong> Co rolle vorkommen, Gefäßbündeln und<br />

Faserkomplexen.<br />

Die Droge riecht eigenartig gewürzhaft und schweckt etwas bitter, aromatisch<br />

und etwas kratzend. Sie enthält ätherisches Öl, darin Pyrethrotoxinsäure, ferner<br />

ein Alkaloid und einen stickstofffreien Körper Pyrethrosin. Das wirksame Prinzip<br />

steckt jedenfalls im ätherischen Öl, somit auch im Ätherextrakt.<br />

Die Prüfung hat sich auf Reinheit und Wirksamkeit zu erstrecken. Fälschungen<br />

kommen vor mit Curcumapulver. Sie sind am Gehalt an verkleisterter Zingiberaceenstärke<br />

zu erkennen. Auch Zusätze von an sich wohl nicht unwirksamem Quassiaholz<br />

sind unstatthaft, an den Gefäßbruchstücken nachweisbar. Mineralische Reimengungen<br />

werden am Aschengehalt erkannt. Normal sind 7-8,5% Asche, höchstens 0,20/0<br />

Kieselsäure. Blütenstiele usw. sollen fehlen, sie verraten sich durch größere Gefäß~,<br />

mehr Fasern und ein grünlich- gefärbtes (nicht rein gelbes) Ätherextrakt. Da die noch<br />

nicht geöffneten Blütenköpfchen am wirksamsten sind, da sie am meisten Öl enthalten,<br />

hat man nach Methoden gesucht, die beweisen sollen, daß das Pulver nur aus geschlossenen<br />

Köpfchen hergestellt ist. Eine beruht auf <strong>der</strong> Zählung <strong>der</strong> Pollenkörner,<br />

da geöffnete Blüten schon einen Teil des Pollens ausgestäubt haben. Sie ist zu umständlich.<br />

Die an<strong>der</strong>e besteht in <strong>der</strong> Bestimmung des Ätherextraktes. Geschlossene<br />

Blüten geben davon 7,5-9,5%, halbgeschlossene bis offene 7-6%. Es soll rein<br />

wachsartig riechen. Die beste und einfachste Methode ist entschieden die physio.<br />

logische. Man bringt in ein mit einer Spur Pulver beschicktes Becherglas einige Fliegen.<br />

~ie müssen nach wenigen Minuten betäubt sein. O<strong>der</strong> noch einfacher, man bläst gegen

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