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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

380 Dicotylcdoneac. Campanulatac. Compositae. Tubuliflorae.<br />

schmeckendes Harz, Pyrethrin. Die bei uns bevorzugte Deutsche Bertramwurzel<br />

(Abb. 379) stammt von <strong>der</strong> Staude Anacyclus officinarum Hayne, welche hauptsächlich<br />

bei Magdeburg kultiviert wird und wahrscheinlich nur eine Kulturform von<br />

Anacyelus pyrethrum darstellt; sie ist viel dünner und heller gefärbt als die vorige,<br />

bis 30 cm lang, bis 5 mm dick, längsrunzelig, zerbrechlich, in <strong>der</strong> Regel von Blattund<br />

Stengelresten beschopft. In <strong>der</strong> äußeren Hälfte <strong>der</strong> primären Rinde ein weitläufiger<br />

Kreis schizogener Sekretbehälter. Sekundäre Rinde schmal, Holzkörper kräftig. Markstrahlen<br />

breit, Holzrindenstrahlen schmäler. In den Holzstrahlen eine o<strong>der</strong> 2 Radialreihen<br />

von Gefäßen, Fasern we<strong>der</strong> in Holz noch in Rinde. Im Parenchvm überall Inulin.<br />

Die Droge ist geruchlos, schmeckt scharf und erregt starken' Speichelfluß und<br />

enthält ätherisches 01 und das Alkaloid Pyrethrin.<br />

Vor <strong>der</strong> Verwendung ist <strong>der</strong> Blattschopf zu entfernen. Man braucht beide in <strong>der</strong><br />

Volksheilkunde gegen Zahnweh.<br />

Herba lUillefolii. Schafgarbe.<br />

Schafgarbe (Abb. 382) besteht aus den zur Blütezeit gesammelten, oberirdischen<br />

Teilen, <strong>der</strong> in Europa fast überall einheimischen Staude Achillea millefolium L.<br />

Manchmal werden auch nur die Blätter gesammelt und als Folia Millefolii gehandelt.<br />

Die Blätter stehen wechselständig an dem mehr o<strong>der</strong> weniger zottig behaarten Stengel<br />

und sind sitzend, im Umrisse länglich o<strong>der</strong> lincallanzcttlich, 2·-3fach fie<strong>der</strong>schnittig<br />

mit lanzettlichen, stachelspitzigen Zipfeln, zottig behaart und unterseits mit vertieften<br />

Öldrüsen versehen. Die Grundblatter sind meist langgestielt. Über die Blüten<br />

siehe den folgenden Artikel. Spaltöffnungen finden sich auf beiden Blattseiten. Im<br />

Mesophyll sind 2--3 Palisadenschiehten vorhanden. Auf beiden Seiten besitzen die<br />

Blätter eingesenkte, 4-8zellige, stiellose Drüsenhaal'e, die, von oben gesehen, sohlenförmigen<br />

Umriß haben und in denen sich das sezernierte Öl subcuticular ansammelt.<br />

Außerdem sind an Stengeln, Blättern und Hiillkelchblättchen<br />

5-7zellige Deckhaare mit <strong>der</strong>bwandigel'<br />

Endzelle vorhanden. Der Geruch ist schwach aromatisch,<br />

<strong>der</strong> Geschmack nur schwach bitter, mehr salzig.<br />

Bestandteile sind ein Bitterstoff Achillein, ätherisches<br />

Öl, das Cineol und meist einen blauen Farbstoff enthält,<br />

Harz, Gerbstoff und 13% Asche. Das Kraut ist als Blutreinigungsmittel<br />

in <strong>der</strong> Volksheilkunde gebräuchlich.<br />

Abb. 382. Herba lIfillefolii, Blatt. Abb. 383. Flores Millefolii.<br />

Flores llIillefolii. Schafgarbenblüten.<br />

Sehafgarbenbliiten (Abb. 383) stammen ebenfalls von Achillea millefolium L.<br />

Die Blütenköpfchen sind zu dichten, doldentraubigen Blütenständen vereinigt. Der<br />

eiförmige Hüllkelch wird aus gelbgrünen, dachziegeligen, abgerundeten, schwach<br />

filzigen, am Rande trockenhäutigen und rötlichen Hiillblättchen zusammengesetzt.<br />

Die 5 Handbliiten sind ~mngenförmig, weiß o<strong>der</strong> seltener rötli.ch, die Scheibenblüten

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