Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
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Flor. Stoeehau. Rad. Helenii. Herba Spil. olerac. Flor. Cham. Rom. Rad. Pyr. 379
vor dem Aufblühen braunen, spatel' goldgelben, röhrenförmigen Zwitterblüten auf
spl'8ublätterigem Blütenboden. Pappus vorhanden, borstig, 2 Borsten doppelt so lang
als die übrigen oder meist nur 2 derbe Borsten vorhanden, ein eigentlicher Pappus
fehlend. Heide Blattepidermen mit Spaltöffnungen. Im :\Iesophyll zwei Heihen
Palisaden und viele Drusen. Behaarung der Blätter: 4-6zellige Deckhaare auf Gewebepolstern,
die beiden obersten Zellen starkwandig, 6-8zellige Deckhaare mit keuliger
Endzelle. Behaarung des Fruchtknotens: Zwei Zeilen anliegender Zwillingshaare, in
deren Basalzellen eine große Zellwandwucherung. Der sehr scharfe und brennende,
Speichel crregende Geschmack rührt von dem Gehalt an scharfem ätherischen Öl und
Harz her. außerdem sind Spilanthin und Gerbstoff in der Droge enthalten. Man
schreibt der aus ihr bereiteten Tinktur Wirkung gegen Zahnweh und Skorbut w.
Flores Chamomillae Romanae. L~ömische Kamillen. Doppelkamillen.
Hömische Kamillen (Abb. :378) sind die getrockneten Blütenköpfchen der gefiillkn
Kulturformen von An themis no bilis L., einer in SüdwesteuI'opa wildwachsenden,
aber auch dort, sowie namentlich
in Sachsen zwischen
Leipzig und Altenburg
zu Arzneizwecken kultivierten
Pflanze. Die Blütenköpfchenhaben
2---B cm
Durchmesser und einen
dachziegeligen Hüllkelch.
Die Blüten sind fast sämtlich
weiß, zungenförmig,
weiblich, viernervig und
dreispitzig und sind einem
kegelförmigen, nicht hohlen,
mit Spreublattehen beb
Abb. 378. Flores Chamomillae rOlllanae. (t Blutenkopfdwll der wjJd~
waehsenden Pflanze, b der gefüllten Kulturform, C .LangssehnitL
durch das ungeftillte Blütenkopfehen.
setzten Blütenboden eingefiigt. Nur in der .Mitte finden sich einige gelbe, zwitterige
Röhrenblüten. Sie b3sitzen einen nicht geraie angenehmen aromatischen Geruch
und einen stark aromatischen
und bitteren Geschmack,
enthalten wesentlich
ein blaues, seltener gelbes
oder grünliches ätherisches
Öl und sind, wie Flores
ChamomiIlae vulgaris,
ein Volksheilmittel.
Radix Pyrethri.
Bertramwurzel.
Die RömischeBertramwurzel
(Abb. 381) ist die
Wurzel der im südlichen
Nlittelmeergebiet (Marokko
bis Arabien) wachsenden
Staude Anacyclus pyrethrum
DeCandolle; sieist
meist einfach, spindelförmig,
1O-1ö cm lang, oben
1---3 cm dick, tief längsfurchig,
zuweilen etwas gedreht,
außen braun, hart
und spröde, mit körnigem
Bruch, von brennendem,
Speichelabsonderung verursachendem
Geschmack.
Sie enthält Inulin, ätherisches
Öl und ein schad
1
Abb. 380. Q\lerschnitt
von .Ra,l,
_PYl'et.lll'i G erl1l.
1 oberer, 2 unterer
Teil der Wurzel.
Abu. 379. Itallb: pyretllli
Germ., die deutsche
Bertramwurzel.
Abb. 38l. Radix Pyrethri Italiei.
die römische Bertl'alTIWnrzel. a obere
s Stück, b Querschnitt, vergroßert.