Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
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:178 Dieotyledoneae. Campannlatae. Compositae. Tnbllliflorac.
Heide Blattepidermen bestehen aus polygonalen, mit nur schwach wclligcn oder
fast geraden Seitenwänden versehenen Zellen und enthalten rundliche Spaltöffnungen.
Die Cuticula der Oberseite ist stark und eigenartig runzelig. Das Mesophyll ist auf
dem Querschnitt nur nndeutlich in Palisaden und Schwammgewebe geschieden. Die
Haare sind mehrzellige Deckhaare mit längsstreifiger Cutic.ula.
Die Droge ist geruchlos und schmeckt etwas herbe. Uber ihre Bcstandteile ist
nichts bekannt.
Flores Stoechados. Ruhrkrautblüten. Gelbe Katzenpfötchen.
Die vor dem völligen Aufblühen gesammelten Infloreszenzcn von Helichrysum
al'cnarium De. einem ausdauernden, an sandigen Orten ganz Deutschlands häufigen
Kraute. Die 4-5 mm großen, fast kugeligen Köpfchen stehen an den wollig behaarten
Ästen einer bis 8 cm im Durchmesser haltenden Trugdolde, haben einen Hüllkelch
aus dachziegelig sich deckenden, breitlanzettlichen, etwas abstehenden, zitronengelben,
trockenhäutigen Blättchen nnd zahlreiche, leuchtend gelbe Höhrenblüten auf
einem nackten Blütenboden. Die äußerste Heihe der Blüten ist weiblich, die übrigen
sind zwitterig, alle haben einen Pappus. Die Fruchtknoten tragen einzellige, keulenförnüge
Haare, die Blumenkronen und die Hüllkelchblättchen Drüsenhaare.
Die Droge hat eigenartig aromatischen Geruch, gewürzhaften bitteren Geschmack
und enthält ätherisches Öl und Bitterstoff.
Als Huhrkrallt und Katzenpfötchen werden auch wohl die Blüten von Gna ph ali um
dioicum L. bezeichnet. Die Pflanze ist zweihäufig und treibt weißwollige Stengcl
mit doldentraubigen Infloreszenzen, die entweder männliche Köpfchen mit weißbespitzten
oder weibliche Köpfchen mit rotbespitzten Hüllkelchblattchcn enthalten.
Radix Helenii oder Radix Enulae. Alantwurzel.
Alantwurml ist die im Herbst von 2-3 jährigen Pflanzen gesammelte ·Wurzel
der im östlichen Mittelmeergebiet einheimischen, in Deutschland bei CöUeda angebauten
Inula helenium L . . Die Stücke des Rhizoms pflegen vor dem Trocknen
zerschnitten zu werden; 6ie sind ebenso wie die ~ebenwurzeln bräunlich-weiß, hart,
spröde und fast hornartig, ziehen aber leicht Feuchtigkeit an und werden dann zähe.
Die Droge ist auch geschalt im Handel. In der Hinde und dem sehr parenchymreichen
Holzkörper finden sieh zahlreiche große, kugelige, schizogene Serkctbehältcr, die häufig
mit Kristallnädelehen erfüllt sind. Der Holzkörper besteht zum größten Teil aus
Parenchym, in dem sich zahlreiche radiale Reihen von Treppengefaßen finden. Außerhalb
des deutlichen Cam biumringes setzen sich diese Heihen fort, gebildet von normalem
Sieb gewebe. Stärke kommt im Parenchym nicht vor, dagegen reichlich Inulin in
:Form von unregelmäßig die Zellen erfüllenden Klumpen. Hhizom und Wun-;el haben
gleichen Bau, nur fohlt letzterer
das :Mark. Die Droge enthält
atherisches Cll, Alantol und Helenin
und soll harntreibend
wirken.
All)). 377.
Spilanthes o]eracell.
Herba Spilanthis oleraceac.
Parakressc.
Das zur Blütezeit gesammelte
Kraut der in Südamerika heimischen,
in Deutschland vielfach
in Gärten angebauten, einjahrigen
Spilanthcs oleracea
Jacq. (Abb.- 377). Der ästige
Stengel trägt gegenständige,
herzförmige, in den langen Stiel
zusammengezogene, ausgeschweift-gezahnte
Blätter und
an langen Stielen achselständige,
einzelnstehende, kurz kegelförmige
oder fast kugelige, nicht
strahlende Blütenköpfchen mit