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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Radix Valerianae. ]'ructus Colocynthidis. 373<br />

Sie enthält bis 1 % ätherisches Öl (Oleum Valerianae), welches aus Estern<br />

<strong>der</strong> Baldriansäure, Ameisensäure, Essigsäure und einem Terpen besteht.<br />

Prüfung. Verwechselungen mit den Wurzeln an<strong>der</strong>er Valeriana-Arten,<br />

wie V. phu L. und V. dioica L., kommen, seitdem die Droge fast nur noch<br />

von kultivierten Exemplaren gewonnen wird, kaum mehr vor. Zu den<br />

durch Unachtsamkeit beim Sammeln wildwachsen<strong>der</strong> Wurzeln möglichen<br />

Verwechselungen gehören neben letztgenannter Valeriana-Art die Wurzel<br />

von Asclepias vincetoxicum L. (Asclepiadaceae), sowie Rhizoma Veratri,<br />

ferner die Wurzeln o<strong>der</strong> Rhizome von Geum urbanum L. (Rosaseae),<br />

Betonica officinalis L. (Labiatae), Succisa pratensis Moench (Dipsaceae),<br />

Eupatorium cannabium L., Arnica montana L. (Compositae), Helleborus­<br />

Arten (Rannuculaceae) und Sium latifolium (Umbelliferac). Ganz neuerdings<br />

haben wir ein sehr dunkel gefärbtes, viele Stengel- und Blattfragmente<br />

unbekannter Abstammung, aber keine Spur echter Droge<br />

enhaltendes "Baldrianpulver" beobachtet. Veratrum, Arnica s. die<br />

betr. Artikel. Geum urbanum (s. auch Rhiz. Asari) hat Oxalatdrusen<br />

, Veratrum Raphiden, u-förmig verdickte Endo<strong>der</strong>mis und bis<br />

25 Il große Stärkekörner, Arnica, Eupatorium und Succisa sind, letztere<br />

wenigstens im Rhizom, stärkefrei, Sium, Arnica, Eupatorium besitzen<br />

schizogene Sekreträume. Vincetoxicum hat eine <strong>der</strong>bwandige, mit sehr<br />

kleinkörniger Stärke erfüllte Wurzelrinde und enthält ebenfalls zahlreiche<br />

Drusen. Größere Mengen Fasern, Steinzellen, Kristalle, Drusen, Epithel<br />

von Sekretgängen, größere Stärke als 16 /l, beson<strong>der</strong>s auch Bodenpartikelehen<br />

(kristallähnliche Gesteinstrümmer) dürfen im Pulver nicht vorhanden<br />

sein. 'Vichtig ist die Asche- und Kieselsäurebestimmung im Pulver, da die<br />

Wurzeln trotz Waschung oft viel Bodenpartikelehen festhalten, die, von<br />

Schnittformen abgesiebt, ins Pulver getan werden. Haben wir selbst doch<br />

Pulver mit nahezu 40 % Asche beobachtet. Der Aschegehalt sollte 8 bis<br />

10 % nicht überschreiten, und man sollte in Anbetracht <strong>der</strong> schwierigen<br />

Reinigung <strong>der</strong> Ganzdroge auch einige Prozent Si0 2 zulassen.<br />

Geschichte. Als Heilmittel ist die Droge seit dem Mittelalter (10. Jahrhun<strong>der</strong>t)<br />

in Gebrauch.<br />

Anwendung. Baldrianwurzel wirkt krampfstillend und nervenberuhigend.<br />

Reihe Cucurbitales.<br />

Familie (;ucurbitaceac.<br />

Fructus Colocynthidis. Koloquinthen.<br />

Abstammung. Koloquinthen sind die geschälten, dreifächerigen Beerenfrüchte<br />

<strong>der</strong> in den Steppengebieten des tropischen Afrikas, Südarabiens<br />

und Vor<strong>der</strong>asiens heimischen, in Südspanien und auf Cypern angebauten,<br />

rankenden Citrullus colocynthis (L.) Schra<strong>der</strong>. Die Droge des Handels<br />

stammt meist aus Spanien, Marokko und Syrien.<br />

Beschaffenheit. Die von <strong>der</strong> gelben, le<strong>der</strong>artigen Haut befreiten Früchte<br />

bilden mürbe, äußerst leichte, weiße, lockere und schwammige, 6-8, selten<br />

mehr cm im Durchmesser betragende Kugeln, welche sich leicht <strong>der</strong> Länge<br />

nach in drei gleiche Teile spalten lassen. Je<strong>der</strong> Spalt trennt den Samenträger<br />

(Placenta) eines Fruchtfaches in zwei Hälften; durch die starke<br />

Zurückkrümmung <strong>der</strong> Placenten erscheinen die zahlreichen (200-300)<br />

flach eiförmigen, graugelben bis gelbbraunen Samen scheinbar auf sechs

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