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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Semen Coffeae. Radix Ipecacuanhae. 363<br />

getüpfelten Zellen (Abb. 361), welche ziemlich spärlich fettes Öl und Aleuronköl'ller<br />

enthalten. Sehr charakteristisch ist die zum größten Teil bei <strong>der</strong> Erntebereitung<br />

entfernte, in <strong>der</strong> Furche aber stets noch erhaltene Samenhaut (Pergamenthülle) <strong>der</strong><br />

Kaffeebohne gebaut. Sie besteht aus sehr dünnwandigem, undeutlichem Parenchym,<br />

in welches reichlich dickwandige, auffallende Steinzellen (Abb. 362) eingelagert sind.<br />

- Die Kaffeebohnen verdanken ihrem Coffeingehalt e/a-2%l,ihre hier und da geübte<br />

medizinische Verwendung. Außerdem sind in ihnen fettes 01 und Kaffcegel'bsäure<br />

enthalten.<br />

Der angenehme Geruch des Kaffees entsteht erst beim Rösten. Die hierbei entstehenden<br />

aromatischen Stoffe faßt man unter dem Namen Coffeol zusammen. Kaffee,<br />

beson<strong>der</strong>s Pulver, wird vielfach<br />

gefälscht und es gibt sehr viele<br />

Surrogate. Fälschungen werden<br />

erkannt am Vorhandensein<br />

von Stärke (Cerealien, Hülsenfrüchte,<br />

Kolanüsse, Eicheln),<br />

Steinzellen (Pflaumen, Birnen,<br />

Palmkerne, Kaffeehülsen), Gefäßen<br />

(Cichorie, Rüben usw.),<br />

lVIilchsaftschläuchen (Feige<br />

usw.l und an<strong>der</strong>en stark abweichenden<br />

Zellformen.<br />

Radix Ipecacuanhac.<br />

I pecacuanha wurzel.<br />

Brechwurzel.<br />

Abstammnng. Die Droge<br />

bm;teht aus den verdickten<br />

Nebenwurzeln <strong>der</strong> kleinen,<br />

nur bis 40 cm hohen, immergrünen<br />

Uragoga ipecacuanha<br />

(Willd.) Baill.<br />

(= Psychot,ria ipecacuanha<br />

Müller Argoviensis,<br />

Cephaelis ipecacuanha<br />

Willdenow), welche in Wäl<strong>der</strong>n<br />

Brasiliens, beson<strong>der</strong>s<br />

reichlich in dcm Staat<br />

Matto Grosso heimisch ist<br />

(Abb. 363). Die beliebteste,<br />

über Rio de Janeiro<br />

nach London und von da Abb. 363. Uragoga ipeeacuanha. Ganze bluhende Pflanze.<br />

in den europäischen Handel<br />

kommende Droge wird im südwestlichen Teile <strong>der</strong> brasilianischen Provinz<br />

Matto Gr08so gewonnen. Dort werden die Wurzeln mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

Regenzeit das ganze Jahr hindurch von Sammlern gegraben, in<strong>der</strong>n die<br />

Pflanzen ausgehoben und meist nach Entfernung <strong>der</strong> allein brauchbaren,<br />

verdickten Nebenwurzeln wie<strong>der</strong> eingesetzt werden. Letztere werden sehr<br />

sorgfältig und mögliehst schnell an <strong>der</strong> Sonne getrocknet und naeh dem<br />

Absieben <strong>der</strong> anhängenden Erde in Ballen verpackt naeh Rio de Janeiro<br />

transportiert. Aus Indien, wo die Kultur <strong>der</strong> Ipeeaeuanhawurzel (bei<br />

Calcutta) versueht worden ist, kamen bis jetzt nur unbedeutende Mengen<br />

<strong>der</strong> Droge in den Handel. Neuerdings seheinen die Kulturen bessere

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