Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
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Folia Digitalis. Cortex Chinae. 355
Chlorofol'm-Äthcl'-Oemü;ches durch ein mit Chloroform benetztes :Filter und
Eindampfen. Löst man den Verdunstungsrückstand in 3 ecm 96%iger
Essigsäure, fügt im Probierrohr 1 Tropfen eines 1 + 19 verdünnten Liqu.
ferro sesquichlorat zu und unterschichtet mit konzentrierter Schwefelsäure,
so entsteht eine unten braunrote, oben blaugrüne Zone zwischen beiden
Schichten. Die ~Wertbestimmung der Blätter kann nur durch den Tierversuch
erfolgen. Die Asche sollte 10% nicht wesentlich übersteigen.
Oftmals wird über 2% Kieselsäure festgestellt, was für Blätter von blühenden
Pflanzen unzulässig hoch erscheint.
Sternhaare oder Etagenhaare, verdickte Zellen, WIe Steinzellen oder
Sklerenchymfasern, Kristallformen irgend welcher Art dürfen in dem
Pulver nicht vorhanden sein.
Geschichte. Seit dem Mittelalter wurde Digitalis vom Volke verwendet;
erst im 17. Jahrhundert fand sie in England Aufnahme in den Arzneischatz.
Anwendung. Folia Digitalis dienen als ein sehr wirksames Herzmittel
und sind wegen ihrer Giftigkeit vorsichtig zu handhaben.
Reihe Rubiales.
Familie Rubiaceae.
Cortex Chinae. Cortex Cinchonae. Chinarinde.
Abstammung. Mit dem Namen Chinarinde bezeichnet man jetzt im
Handel ganz allgemein nur chininhaltige Rinden, während man früher
alle bitteren Rinden, die aus Südamerika eingeführt und gegen Wechselfieber
verwendet wurden, als Chinarinden (echte und unechte) zusammenfaßte.
Die große Mehrzahl dieser stammt von Arten der Gattung Cinchona,
welche ansehnliche Bäume darstellen. In Deutschland wird vom Arzneibuch
jedoch ausdrücklich nur Cinchona succiru bra Pavon für offizinell
erklärt.
Neben dieser liefern hauptsächlich C. calisaY