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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

4 Eumycetes. Euascomycetes.<br />

Familie Rhodolllelaceae.<br />

Helminthochorton. Wurmmoos. VVurmtang.<br />

Die Droge besteht aus zahlreichen sehr zarten, fadenförmigen, gabelig verzweigten,<br />

durcheinan<strong>der</strong> gewirrten Algenfäden von hellbräunlicher bis blauschwarzer Farbe.<br />

Die Hauptmenge soll bei gutem Helminthochorton aus dem Thallus von Alsidium<br />

helminthochorton K'uetzing bestehen, einer Alge, die an den Küsten von Korsika<br />

und Dalmatien heimisch ist, dort gesammelt wird und hauptsächlich über Triest in<br />

den Handel kommt. Sie ist durch einen blaß bräunlichen, fadenförmigen, stielrunden,<br />

etwas knorpeligen, verästelten Thallus gekennzeichnet, <strong>der</strong> von einer Rindenschieht<br />

bedeckt, außen gleichförmig und nur quer gestreift, innen geglie<strong>der</strong>t ist. Neben dieser<br />

Art finden sich in <strong>der</strong> Droge aber fast stets noch an<strong>der</strong>e Algenarten vor.<br />

Helminthochorton schmeckt salzig, schleimig und besitzt einen typischen See·<br />

geruch.<br />

Abteilung EUlllycetes. (P ilz e.)<br />

Klasse Euascomycetes.<br />

Familie Elapholllycctaceae.<br />

Boletus cervinus. Hirsch trüffel. Hirsch brunst.<br />

Die Droge ist <strong>der</strong> Fruchtkörper des in Deutschland in Wäl<strong>der</strong>n stellenweise ver·<br />

breiteten Elaphomyces cervinus (Pers.) Schröter, <strong>der</strong> unterirdisch lebt. Der<br />

Fruchtkörper ist kugelig, von <strong>der</strong> Größe einer Walnuß. Er besteht aus einer einfachcn,<br />

harten, nicht aufspringenden, außen mit ~Warzen bedeckten, braunen Schale, die einen<br />

dunkelvioletten o<strong>der</strong> schwarzvioletten, aus Sporen bestehenden, stäubenden Inhalt<br />

umschließt. Der Geruch ist sehr schwach, unangenehm, <strong>der</strong> Geschmack bitter und fade.<br />

Familie Hypocreaceae.<br />

Secale cornutum. Mutterkorn. Kriebelkorn. Ergota.<br />

Abstammung. :lVlutterkorn (Abb. 3) ist <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Ruheperiode seiner<br />

Entwickelung gesammelte und bei gelin<strong>der</strong> Wärme getrocknete Pilz ela·<br />

viceps purpurea (Fries) Tulasne, stellt also das Dauermycel o<strong>der</strong> die<br />

Sclerotiumform desselben dar. Sie entwickelt sich in den Frnchtknoten<br />

des Roggens (Abb.3) und wird kurz vor dessen Frnchtreife gesammelt;<br />

<strong>der</strong> Pilz gedeiht beson<strong>der</strong>s ausgiebig in nassen Jahren und bei nachlässiger<br />

Kultur des Getreides. Die in Deutschland verwendete Droge stammt nur<br />

zum geringsten Teil aus dem Inlande; hauptsächlich wird sie in Rußland<br />

und Galizien, häufig auch in Spanien und Portugal gesammelt.<br />

Beschaffenheit. Das Mutterkorn bildet 1-3, selten bis 4 cm lange<br />

und meistens 2,5-5, höchstens 6 mm dicke, meist schwaeh halbmond.<br />

förmig gekrümmte, gernndet·dreikantige, dunkelviolette bis schwarze<br />

Körper mit abgerundeter Basis und verjüngter Spitze (Abb.4). Sie zeigen<br />

zuweilen ein matt bereiftes Aussehen, sind in <strong>der</strong> Längsrichtung flach<br />

gefurcht und zuweilen bis tief in das innere Gewebe unregelmäßig auf.<br />

gerissen. Die Droge bricht leicht und glatt. Auf dem Querschnitt blaßt<br />

das Dunkelviolett <strong>der</strong> sehr dünnen Außen schicht allmählich in das fast<br />

weiße o<strong>der</strong> hellrötliche Innengewebe ab. Jodlösung ruft keine Bläuung,<br />

son<strong>der</strong>n nur Bräunung <strong>der</strong> Schnittflächen hervor.

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