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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

350 Dicotylcdoneae. Tubiflorae. Scrophulariaceae.<br />

siforme Schra<strong>der</strong>, zwei sehr nahe verwandten und in fast ganz Europa<br />

wildwachsenden zweijährigen Pflanzen. Sie werden im Juli und August<br />

an trockenen Tagen friihmorgens bei Sonnenaufgang gesammelt und sehr<br />

sorgfältig getrocknet, damit ihre schöne goldgelbe Farbe erhalten bleibt.<br />

Beschaffenheit. Die Droge (Abb.347) besteht nur aus den 1,5-2 cm<br />

breiten Blumenkronen (welche sehr sich leicht aus dem Kelche herauslösen)<br />

samt den Staubgefäßen. Die sehr kurze und nur 2 mm weite Blumenkronenröhre<br />

geht in einen breiten, goldgelben, ungleich tieffünflappigen Saum über.<br />

Die Blumenkronenzipfel sind von breitgerundetem Umrisse, außen mit<br />

eigenartigen Etagenhaaren (die Haare bestehen aus mehreren Etagen sternartiger<br />

Verzweigungen) und spärlichen, kopfigen Drüsenhaaren besetzt,<br />

innen kahl. Die fünf Staubgefäße sitzen <strong>der</strong> kurzen Blumenkronenröhre<br />

B<br />

Abb. 347. :FlOres Verbasei. A Blumenkrone von oben gesehen ('I,), B unteres unbehaartes, 0 oberes,<br />

stark behaartes Staubblatt ('/,), IJ ein Haar davon ("/,), E Etagenhaar von cler Außenseite <strong>der</strong> Blumenkrone<br />

("'/d. (Gilg.)<br />

auf und wechseln mit den Kronzipfeln ab. Dem größten (untersten) Zipfel<br />

stehen die zwei vor<strong>der</strong>en Staubgefäße zur Seite, welche im Gegensatz zu<br />

den übrigen kahl o<strong>der</strong> fast kahl, nach unten gebogen und etwas länger sind;<br />

die drei hinteren Staubgefäße sind bärtig mit sehr langen, einzelligen,<br />

keulenförmigen, d. h. an <strong>der</strong> Spitze stark angeschwollenen Haaren besetzt<br />

und tragen quer gestellte Antheren.<br />

Bestandteile. Die Wollblumen besitzen einen eigentümlichen, angenehmen<br />

Geruch, welcher von Spuren ätherischen Öls herrührt, und einen<br />

süßlichen, schleimigen Geschmack. Sie enthalten außerdem Farbstoff,<br />

Zucker und bis 5% Mineralbestandteile. Sie müssen goldgelb sein. Durch<br />

unachtsames Trocknen o<strong>der</strong> schlechte Aufbewahrung braun o<strong>der</strong> unansehnlich<br />

gewordene, geruchlose Wollblumen sind pharmazeutisch nicht zu<br />

verwenden.<br />

Geschichte. Die Droge ist seit dem Ahertum ständig in medizinischem Gebrauch<br />

gewesen. Zeitweise wurden auch die Blätter und die Samen benutzt.<br />

Anwendung. Die Blüten werden gegen Husten in <strong>der</strong> Volksmedizin<br />

gebraucht und sind ein Bestandteil des Brusttees. Sie müssen scharf getrocknet,<br />

vor Licht geschützt, in gut schließenden Gefäßen aufbewahrt<br />

werden.<br />

Herba Linariae.<br />

C<br />

Leinkraut.<br />

Das von den unteren Stengelteilen befreite, blühende Kraut von Linaria vulgaris<br />

Miller, einer ausdauernden, überall an Wegen. Rainen und grasigen Stellen<br />

sehr häufigen heimischen Pflanze. Stengel meist einfach, rund, oberwärts drüsig

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