Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
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Folia Nicotianae. Flores Verbasci. 349
. ßestandteil~. Tabakblätter . sind von wi~erl~ch ~chll:~e~ Geschmack und eigenartIgem
narkotischem Geruch. SIe enthalten NICotm, em fluchtIges Alkaloid, in beträchtlichen
Mengen, sowie einige andere Alkaloide in geringen Mengen.
Prüfung. Mit den kleineren, stumpfeiförmigen bis herzförmigen Blättern des Bauerntabaks,
Nicotiana rustica L., und den viel breiteren Blättern des Marylandtabaks,
Nicotiana macrophylla Sprengel, sollen die Folia Nicotianae nicht verwechselt werden.
Abb. 346. Querschnitt durch einen Sekundamerven des Tabaksblattes. epo Epidermis der Oberseite,
p Palisadenschicht m Schwammparenchym, epi Epidennis der Unterseite, K Kristallsandschlaurhe,
dh Dmsenhaare, h ~infache und ästige GIiederhaare, g Gefaßbündel! mit strah~ig ange!'rdneten Gefäßen,
umgeben von den Collenchymstrangen (c). - Das Mesophyll und eme ZellschlCht ZWIschen Collenchym
und Epidermis enthalten Chloropbyll. Vergr. "'/,. (Möller.)
Geschichte. Die Kultur des Tabaks zu Rauchzwecken ist in seiner Heimat (Peru)
sehr alt, und die Kenntnis der Pflanze und ihre Kultur hatte sich schon vor der Entdeckung
Amerikas nördlich bis Westindien und sogar bis Kanada verbreitet. Um die
Mitte des 16. Jahrhunderts kamen Tabakpflanzen erst nach Spanien, dann nach
Frankreich und Italien, und sehr bald verbreitete sich die Kultur des Gewächses über
fast die ganze Erde.
Anwendung. Die Blätter finden in der Tierheilklmde äußerliche Anwendung und
dienen auch wohl gepulvert als Insektenvertilgungsmittel.
Familie Seropholariaeeae.
Flores Verbasei. Wollblumen. Königskerzenblüten.
Abstammung. Wollblumen sind die von Stiel und Kelch befreiten
Blumenkronen von Verbascum phlomoides L. und Verbascum thap-