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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

sie<br />

Semen Stramonii. Summitates Fabianae. Folia Nicotianae. 347<br />

Geschichte. Folia Stramonii sind etwa seit 1762 in Gebrauch.<br />

Anwendung. Wegen ihres Gehaltes an stark giftigen Alkaloiden sind<br />

vorsichtig aufzubewahren.<br />

Sie dienen hauptsächlich zu Räucherzwecken gegen Asthma.<br />

Semen Stramonii. Stechapfels amen.<br />

Stechapfelsamen (Abb. 344) stammen von Datura stramonium L. Sie sind<br />

flach-nierenförmig, 3-4 mm lang, netz-runzelig o<strong>der</strong> sehr fein punktiert, von mattschwarzer<br />

o<strong>der</strong> gelbbrauner Farbe; die spröde Samenschale umschließt einen öli"­<br />

fleischigen, weißlichen Kern; in einem reichlichen Nährgewebe liegt ein stark g~_<br />

krümmter Embryo. Die Samenschale ist von einer sehr<br />

eigenartig gebauten Epi<strong>der</strong>mis bedeckt. Die Zellen sind<br />

an den Innen- und Seitenwänden sehr stark, an <strong>der</strong><br />

Außenwand weniger stark verdickt, recht groß, ungefähr<br />

ebenso hoch wic breit und im wesentlichen mit nur<br />

schwach welligen Seitenwänden versehen. Nahe <strong>der</strong> 3<br />

2<br />

Außenwand nimmt aber die Wellung <strong>der</strong> Seitenwände ganz<br />

außerordentlich stark zu, so daß Flächenschnitte durch<br />

Dal 1/<br />

diese Partien stark wellig-buchtige Epi<strong>der</strong>miszellen zeigen. Abb. 344. Semen SttamoniL<br />

Dicht unter <strong>der</strong> Cuticula sind die seitlichund auswärts gerichteten<br />

Arme <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>miszellen so dicht verflochten,<br />

1 natürl. Größe, 2 n. 3 vierfaeh<br />

vergr., 3 Lallgsdul'c1u;chnitt.<br />

daß man bei Flächenbetrachtung den Eindruck erhält,<br />

als lagere unter ihr eine Schicht kleinlumiger Steinzellen, die, den Lumina <strong>der</strong> unterliegenden<br />

Epi<strong>der</strong>miszellen entsprechend, Lücken aufweist. Die ",randungen <strong>der</strong><br />

Epi<strong>der</strong>miszellen sind sehr deutlich geschichtet, beson<strong>der</strong>s die Innenwand ist von einigen<br />

sehr groben Tüpfeln durchzogen_ Anf die Epi<strong>der</strong>mis folgen einige Schichten schlaffen<br />

Parenchyms, dann einige Lagen kollabierter Zellen, endlich eine etwas deutlichere<br />

Zellschicht. Das Endosperm besteht aus recht <strong>der</strong>bwandigen, isodiametrischen, Fett<br />

und Aleuron speichernden Zellen, das Gewebe des Keimlings ist sehr zartwandig.<br />

Die San~!'ln sind geruchlos und von öligem, bitterem Geschmack und enthalten neben<br />

fettem 01 reichlich Hyoscyamin, sind daher giftig. Verwendung fanden sie früher<br />

gegen Asthma.<br />

Summitates Fabianac. Pichi. (Lignum Pichi-Pichi.)<br />

Die beblätterten Zweigspitzen, Zweige, o<strong>der</strong> (Lignum P.) größtenteils nicht mit<br />

Blattern besetzte, aber mit losen Blättern untermischte Astehen, Aste und dickere<br />

Stammstücke von Fabiana im bricata Ruiz et Pavon eines in Südamerika, beson<strong>der</strong>s<br />

Chile, vorkommenden Strauches vom Habitus unserer Haidekräuter.<br />

Die Blätter sind bis 2 mm lang, bis 1 mm breit, auf dem Rücken gekielt,ganzrandig,<br />

kahl, sitzend, dreieckig bis oval, fest dem Zweig angedrückt, sich dachziegelig deckend,<br />

o<strong>der</strong> bis 4 mm lang, bis 1 mm breit, lanzettlich und vom Zweigc abgebogen. Schr viele<br />

finden sich lose in <strong>der</strong> Droge. An den Zweigenden findet man auch wohl dic kleinen<br />

weißlichen o<strong>der</strong> violetten Blüten mit kurzem, fünfzähnigem Kelch und röhrig trichterförmiger,<br />

schmal gesäumter Blumenkrone. Die dünneren Zweige sind 2~·5 mm dick,<br />

braun, meist gerade, durch die angedrückten und durch Harzüberzug angeklebten<br />

Blätter gerundet kantig o<strong>der</strong>, wenn die Blätter abgefallen sind, mit den regelmäßiu<br />

spiralig gestellten Blattnarben versehen. Dickere Äste (bis 2,5 cm) sind außen schwarz~<br />

grau, mehr o<strong>der</strong> weniger höckerig, fein längsrunzelig und längs- und querrissig.<br />

Die Droge riecht und schmeckt aromatisch und enthält ätherisches Öl, eigentümiche<br />

Gerbsäure, <strong>der</strong>en Spaltprodukt Chrysatropasäure mit ß-Methylaesuletin identisch<br />

ist, kein Alkaloid. Sie soll bei Blasen- und Leberleiden wirksam sein.<br />

Folia Nicotianae. Tabakblätter.<br />

Abstammung. Tabakblätter stammen von Nicotiana tabacum L., jcncr bekannten<br />

Pflanze, welche, im tropischen Amerika heimisch, jetzt auf fast <strong>der</strong> ganzen<br />

Erde kultiviert wird (Abb. 345)_ Die Droge wird von den in Deutschland, hauptsächlich<br />

in de~ Pfalz, behufs. Gewin~ung ,:on Eauchtabak kultivierten Exemplaren<br />

gesammelt. D18 Blätter <strong>der</strong> Ihrer Blutentnebe beraubtcn Pflanzen werden dort, auf

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