Lehrbuch der Pharmakognosie
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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />
Folia Stramonii. :345<br />
Schwammgewebe aus gespreiztarmigen Zellen mit zahlreichen großen<br />
Interzellularen. Ganz vorwiegend in dcr Sammelzellschicht, seltener im<br />
Schwammgewebe findet sich Oxalat in Drusen, sehr selten in einigen<br />
Einzelkristallen. Die oxalathaltigen Zellen entbehren nicht des Chlorophylls.<br />
Im Gewebe <strong>der</strong> größeren Nerven und des Blattstiels ist das Oxalat<br />
als grober Sand vorhanden. Die Behaarung <strong>der</strong> Blätter besteht aus vielzelligen,<br />
mit einzelligem, gebogenem Stiel versehenen Solancaeendrü8enhaaren und<br />
spitzen, mehrzelligen Deckhaaren mit stark körnig-muher Cuticula.<br />
IUerkmale dt1S Pulvers. Das schwach gelblich. grüne, mittelfeine Pulver (Sieb IV<br />
o<strong>der</strong> V) besteht in <strong>der</strong> Hauptmasse aus fein zermahlenen, grünen, dünnwandigen<br />
Mesophylltrümmern, farblosen Epi<strong>der</strong>misfetzchen, farblosen Haarbruchstückehen mit<br />
feinen Cuticularwärzchen, ringförmig o<strong>der</strong> spiralig verdickten Gefaßbruchstückchen,<br />
massenhaften freiliegenden Chlorophyllkörnern,<br />
farblosen Protoplasmakörnchen<br />
o<strong>der</strong> -klümpchen, Kristallbruchstücken.<br />
Dazwischen trifft man aber auch reichlich<br />
kleinere o<strong>der</strong> größere Gewebefetzen<br />
1/-.------- 8<br />
mit deutlich erhaltenen Zellelementen.<br />
Am häufigsten sind die grünen Mesophyllbruchstücke,<br />
die eine von langen,<br />
sehr schmalen, in <strong>der</strong> meist zu beobachtenden<br />
Flächenansicht kreisrunden,<br />
dicht zusammenliegenden Zellen aufgebaute<br />
Palisadenschicht und ein mehrschichtiges,<br />
aus rundlichen bis sternförl'llig<br />
verzweigten, locker gelagerten Zellen<br />
bestehendes Schwammgewebe aufweisen.<br />
In den Mesophyllfetzen sind<br />
sehr häufig Kristalle und Gefaße wahrzunehmen,<br />
ferner hängen ihnen meistens<br />
Epi<strong>der</strong>misbruchstücke an. Die meistens<br />
in <strong>der</strong> Sammelzellschicht liegenden und<br />
Zelle für Zelle erfüllenden Kristalle sind<br />
in <strong>der</strong> Hauptmenge charakteristische,<br />
große (20-40?l groß) Drusen; seltener<br />
sind Einzelkristalle o<strong>der</strong> Z willingskristalle<br />
in allen Übergangsformen zu den<br />
Drusen zu beobachten. Die Gefäße sind<br />
meist eng (10-20 ?l), seltener etwas<br />
weiter (20-50?l) spiralig o<strong>der</strong> ringförmig<br />
-----jv<br />
A bb. 343. I~pi<strong>der</strong>mis des Unterseite des Blattes von<br />
Datura strmllOlliulll. sf Spaltöffnungen, sSchwamlllparenchym,<br />
K Kristallzellen mit Dnumn, /,v GefaUe,<br />
h Haare. (VogL)<br />
verdickt, selten mit kleinen, quer gestellten Sp'1ltenporen versehen. Die Epi<strong>der</strong>misfetzen<br />
von <strong>der</strong> Blattoberseite bestehen aus dünnwandigen, in <strong>der</strong> Querschnittansicht<br />
quadratischen, in <strong>der</strong> Oberflächenansicht an ganz jungen Blättern geradwandigen,<br />
polygonalen, an ausgewachsenen, großen Blattern schwach welligbuchtigen, die <strong>der</strong><br />
BI~ttunterseite aus stark wellig-buchtigen Zellen; Spaltöffnungen sind auf beiden<br />
Seiten häufig; die Cuticula ist glatt und zeigt keine Warzen o<strong>der</strong> Strichelungen;<br />
seltener sind die Epi<strong>der</strong>miszellen (über den Nerven und von den Blattstielen) in <strong>der</strong><br />
.Fläehenansicht mehr o<strong>der</strong> weniger rechteckig gestreckt, etwas dickwandig und zeigen<br />
eine deutliche Cuticularkörnelung. Ziemlich häufig trifft man auch chlorophylloses<br />
Parenchym aus dem Blattstiel und den Blattnerven, das aus großen, kräftig-wandigen,<br />
in <strong>der</strong> Flächenaneicht rechteckig gestreckten, schwach getüpfelten Zellen besteht;<br />
in ihnen sind nicht selten Einzelkristalle und Kristallsandzellen zu beobachten. Nicht<br />
selten sind im Pulver ferner die Haare und ihre Bruchstücke; die Haare sind lang,<br />
mehrzellig, dünnwandig, breit, oft stark gebogen, mit deutlicher, kräftiger Cuticularkörnelung<br />
versehen, stumpf o<strong>der</strong> spitz auslaufend o<strong>der</strong> mit einem kleiuen, einzelli~en<br />
Driisenköpfchen versehen; selten trifft man auch kurze Drüsenhaare mit kurzem,<br />
einzelligem, stark gebogenem Stiel und vielzelligem, dickem, gelblichem bis bräunlichem<br />
Kopf. Selten nur werden beobachtet farblose Kollenchymfetzen (aus dem Blattstiel<br />
und den Blattnerven), sowie vereinzelte ansehnlich große, kugelige, mit 3 zarten Austrittsöffnungen<br />
versehene, gelbliche bis bräunliche Pollenkörner.