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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Carrageen. Agar. 3<br />

bis grünrot und von gallertig-fleischiger Beschaffenheit. Beim Waschen<br />

mit Süßwasser und Trocknen an <strong>der</strong> Sonne werden sie hellgelb, durchscheinend<br />

und knorpelig-hornartig. Chondrus crispus ist in <strong>der</strong> Handelsware<br />

meist vorwiegend vertreten; sein Thallus ist flach und wie<strong>der</strong>holt<br />

gabelförmig in schmale lineale Lappen geteilt.<br />

Zuweilen sitzen daran<br />

halbkugelige, flach warzenförmige "Früchtchen" (Cystokarpien), jedoch<br />

stets nur auf einer und <strong>der</strong>selben Seite des Thallus. Gigartina mamillosa<br />

besitzt unterseits rinnenförmig geboge~e Thalluslappen, welchen dann<br />

und wann die zitzenförmigen und gestielten "Früchtchen" auf beiden<br />

Seiten ansitzen. An<strong>der</strong>e Algen dürfen sich nur in sehr geringer Menge und<br />

höchstens als zufällige Verunreinigung in den Carrageenvorräten finden.<br />

Anatomie. Der gesamte Thallus besteht aus fest miteinan<strong>der</strong> verwachsenen<br />

Faden parenchymatischer Zellen. In <strong>der</strong> Rindenschicht sind<br />

die Zellen kleiner, im Zentrum größer. Die Wandungen quellen bei Wasserzusatz<br />

sofort sehr stark auf.<br />

Bestandteile. Irländisches Moos besitzt einen deutlichen "Seegeruch".<br />

Die chemischen Bestandteile <strong>der</strong> Droge sind außer höchstens 16 % Aschenbestandteilen<br />

und etwa 6 % Proteinstoffen hauptsächliph Schleim (bis<br />

80%), welchem die Droge ihre Verwendung als Heilmittel verdankt. Infolge<br />

seines Schleimgehaltes wird das Irländische Moos, wenn man es mit<br />

30 Teilen Wasser übergießt, schlüpfrig weich und liefert beim Kochen<br />

mit Wasser eine fade schmeckende Gallerte, welche beim Erkalten ziemlich<br />

dick wird. Durch Jodlösung wird diese Gallerte nicht blau gefärbt,<br />

da Carrageen keine Starke enthält. Mit schwefliger Säure gebleichte Droge<br />

darf nicht verwendet werden. Wird sie 1:5 mit Wasser durchfeuchtet,<br />

So darf das Filtrat nicht sauer gegen Lackmus reagieren, und beim Er­<br />

,,:ärmen von 5 g Carrageen, die mit 30 cma Wasser angequollen waren, in<br />

emer genügend großen Flasche mit 5 g Phosphorsäure auf dem Wasserbade<br />

darf sich Schwefeldioxyd durch Blaufärbung eines eingehängten<br />

Kaliumjodatstärkepapiers nicht nachweisen lassen.<br />

Geschichte. Seit 1831 wird die Droge in Irland medizinisch verwertet;<br />

schon 1837 gelangte sie zu diesem Zwecke auch nach Deutschland .<br />

. Anwendung. Carrageen dient des Schleimgehaltes wegen als reizmIl<strong>der</strong>ndes<br />

Mittel bei Husten, technisch auch als Klärmittel für trübe<br />

Flüssigkeiten, sowie zu Kleb- und Appreturzwecken.<br />

Familien Rhodophyllidaceae und Sphaerococcaceae.<br />

Agar o<strong>der</strong> Agar-Agar.<br />

Agar ist <strong>der</strong> durch Behandlung mit heißem Wasser ausgezogene und wie<strong>der</strong> get~ock!lete<br />

Schleim verschiedener in den ostasiatischen Meeren heimischer Algen, hauptsa~llCh<br />

Eucheuma spinosum (L.) 1. Agardh, Gracilaria lichenoides 1. Agardh<br />

~. wahrscheinlich noch an<strong>der</strong>er Arten. Die Droge, welche in <strong>der</strong> Form von zarten<br />

~aut

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