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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Fructus Capsici. 341<br />

dünnwandigen Epi<strong>der</strong>mis sehr große blasenförmige Zellen (gr.z), die in <strong>der</strong><br />

Droge meist sehr stark zusammengefallen, schwer kenntlich sind. Diese<br />

werden von <strong>der</strong> an diesen Stellen dickwandigen, wellig-buchtigen, verholzten<br />

und getüpfelten Innenepi<strong>der</strong>mis (Abb. 337 scl, 338111, IV) überbrückt.<br />

Die Samen besitzen eine auffallend gebaute Samenschale. Die<br />

Epi<strong>der</strong>miszellen dieser sind u-förmig verdickt, d. h. die Außenwand ist<br />

ziemlich zart, während die Innenwand und die Radialwände stark und<br />

dabei noch unregelmäßig wulstig verdickt sind (Abb. 338 I a, II). Man hat<br />

diese Zellen deshalb häufig als Gekrösezellen bezeichnet. Die übrigen<br />

Elemente <strong>der</strong> Samenschale sind dünnwandig (I b). In den dünnwandigen,<br />

kleinen Zellen des Endosperms und Embryos (I c) finden sich fettes Öl und<br />

Aleuronkörner gespeichert. An den Scheidewänden <strong>der</strong> Früchte sind<br />

Epi<strong>der</strong>maldrüsenflecke vorhanden, in <strong>der</strong> Droge übrigens schwer kenntlich.<br />

Stellenweise ist von <strong>der</strong> flachen Epi<strong>der</strong>mis die Cuticula abgehoben, die<br />

entstandene Blase mit Sekret erfüllt, das z. T. kristallinisch ist. Der Kelch<br />

besteht aus großzelligem Gewebe und trägt innen Köpfchenhaare mit einbis<br />

zweizelligem Stiel und einem aus einer kurzer Zellreihe gebildeten<br />

Köpfchen. In seinem Mesophyll Kristallsandzellen. Der Kolchstiel enthält<br />

im Siebteil des Gefäßbündelzylin<strong>der</strong>s kurze <strong>der</strong>bwandige, weitlumige<br />

Fasern, im Holzteil Netz- und Hoftüpfelgefäße, Fasern und Holzparenchym<br />

mit ziemlich grober Tüpfelung.<br />

IUerkmale des Pulvers. Das Pulver zeigt viele charakteristische Elemente:<br />

Die Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Fruchtwand aus fast isodiametrischen, collenchymatisch<br />

verdickten Zellen, oft im Zusammenhang mit den tieferen<br />

Collenchymschichten, dünnwandiges großzelliges Parenchym <strong>der</strong> Fruchtwand,<br />

die verdickten Partien <strong>der</strong> inneren Fruchtwandepi<strong>der</strong>mis, meist in<br />

Flächenlage, die Gekrösezellen <strong>der</strong> Samenhaut, auch meist in Flächenlage,<br />

isodiametrisches Endospermgewebe mit Aleuron und Fett, die innere<br />

Epi<strong>der</strong>mis des Kelchs mit den Drüsenhärchen und hie und da einige<br />

Elemente des Stiels, Fasern, Gefäßbruchstücke usw.; ganz beson<strong>der</strong>s aber<br />

sind zahlreiche, rote, in <strong>der</strong> Beobachtungsflüssigkeit flottierende Öltröpfchen<br />

für das Pulver kennzeichnend. Sie werden durch 80%ige Schwefelsäure<br />

blau und lösen sich in heißer Kalilauge.<br />

Bestandteile. Spanischer Pfeffer ist dunkelrot, oft fast gcruchlos, oft<br />

aber auch von würzigem Geruch; er schmeckt sehr scharf und brennend<br />

infolge seines Gehaltes an Capsa"icin. Dasselbe ist fast nur in den Scheidewänden<br />

<strong>der</strong> Frucht, nicht in den Samen (hier fettes Öl), enthalten.<br />

Prüfung. Spanischer Pfeffer kann in ganzem Zustande nicht mit<br />

an<strong>der</strong>en Pflanzenprodukten verwechselt werden, selbst nicht mit den<br />

Früehten von Capsieum fastigiatum Bl. und fruteseens L. und an<strong>der</strong>en<br />

-kleinfrüehtigen Arten und Varietäten, weil diese als Chillies o<strong>der</strong> Cayennepfeffer<br />

bezeiehneten Früehte sehr viel kleiner, höehstens 2 em lang sind.<br />

Im Pulver sind sie kenntlieh an <strong>der</strong> aus viereekigen, in nur wenig gestörten<br />

Längsreihen liegenden <strong>der</strong>bwandigen Zellen gebildeten äußeren Epi<strong>der</strong>mis<br />

<strong>der</strong> Fruehtwand. Falsehungen <strong>der</strong> Paprika sind Mehl, Brot, Zwiebaek,<br />

Cureuma, die an den zahlreiehen, großen, z. T. o<strong>der</strong> ganz verquollenen<br />

Stärkeköruern sofort naehweisbar sind, ferner allerlei Ölkuehen, Holzmehl<br />

und sonstige Pflanzenprodukte, die allesamt histologisehe Elemente besitzen,<br />

die <strong>der</strong> Droge fehlen. Mineralisehe Stoffe zur Besehwerung sind ziemlieh<br />

selten gefunden worden (Ziegelmehl). "Sie sind dureh Aseheanalyse naeh-

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