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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

330 Dicotyledoncae. Tubiflorae. Labiatae. Solanaceae.<br />

Anwendung. Die Blätter finden in Teeaufgüssen als Magenmittel Verwendung<br />

und dienen zur Bereitung von 01. Menthae pip., Aq. ~Ienthae<br />

pip. und Sirupus Menthae pip.<br />

Folia ~Icnthac erispac. Krauseminzblätter.<br />

Sie Bind die krausen Blätter <strong>der</strong> sog. Mentha erispa L., unter welchem Namen<br />

man mehrere kultivierte Arten, bzw. l,'ormen o<strong>der</strong> Bastarde <strong>der</strong> Gattung MentlJa<br />

mit krausen Blattern zusammenfaßt .. Die Krauseminzblatter, die zur Blütezeit ge·<br />

sammelt werden, sind kurz gestielt o<strong>der</strong> sitzend, bis 3 em breit, eiförmig o<strong>der</strong> am<br />

Grunde herzförmig, zugespitzt und an dem kraus verbogenen Rande scharf gezähnt,<br />

unterseits mit stark hervortretenden Kerven versehen und an diesen deutlich behaart,<br />

mit gelbglanzenden Drüsenschuppen besetzt. In ihrer Anatomie ähneln sie <strong>der</strong> vorigen<br />

Droge sehr. Sie enthalten ein angenehm aromatisch rieehendes Öl und werden, wie<br />

Pfefferminzblatter, in Aufgüssen gegen Magenleiden angew'endet; sie dienen ferner<br />

zur Bereitung von Aq. Menth. crisp., Aq. carminativ. usw.<br />

Folia Patehouli.<br />

Patchouliblätter.<br />

Patehouliblatter stammen von Pogostemon patchouli PeZ., einet' im illdiseh·<br />

malayisehen Gebiet einheimischen und dort, sowie auch in an<strong>der</strong>en Tropengebieten<br />

(beson<strong>der</strong>s Westindien) vielfach kultivierten Staude. Die Blatter sind lang gestielt,<br />

eiförmig bis breit eiförmig, scharf zugespitzt, am Rande grob gesagt, 8-11 cm lang,<br />

5-7 em breit. Außer den großen, sparlichen Drüsenschuppen tragen sie meist reichlich<br />

lange, mehrzellige Haare mit verdickter 'Vandung und sehr deutlich warziger Cuticula,<br />

ferner kurz gestielte, seltener lang gestielte Drüsenhaare mit meist zweizelligem Kopf.<br />

Im Mesophyll finden sich kleine, in die Intercellularen hineinragende Drüsenhaare.<br />

Die Patchouliblatter sind durch einen sehr eigenartigen und lange anhaftenden Geruch<br />

ausgezeichnet; sie enthalten bis 4% atherisches Öl und sind im Orient zu Parfiimicrungszwecken<br />

schon langst im Gebrauch. In Europa wurde die Pflanze erst anfangs des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts bekannt, spielt aber jetzt, beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Parfümerie, cinc recht<br />

bedeutende Rolle.<br />

Familie Solanaeeae.<br />

Alle Solanaeeen besitzen bikollaterale Gefäßbündel und sind reieh an<br />

Alkaloiden. Ihre Blätter sind meist kräftig behaart; beson<strong>der</strong>s von Wichtigkeit<br />

sind mannigfache Formen von Drüsenhaaren.<br />

Folia Belladonnae.<br />

Tollkirschenblätter.<br />

Abstammung. Sie sollen von wildwachsenden Exemplaren <strong>der</strong> in Europa<br />

verbreiteten Atropa belladonna L. zur Blütezeit im Juni und Juli gesammelt<br />

werden (Abb. 323). Daß die Blätter kultivierter Pflanzen nicht<br />

an \Virksamkeit zurüekstehen, ist neuerdings mehrfach bewiesen worden.<br />

Beschaffenheit. Die Blätter (Abb. 326) sind breit elliptisch bis spitzeiförmig,<br />

die größten bis 20 em und darüber lang und 10 cm breit. Die<br />

Blattspreite ist dünn, ganzrandig, fie<strong>der</strong>nervig und oft fast kahl, nur am<br />

Blattstiele und an den Nerven auf <strong>der</strong> Unterseite stets deutlieh behaart,<br />

an <strong>der</strong> Basis in den weniger al::; halb so langen, halbstielrunden Blattstiel<br />

verschmälert. 'l'ollkirschenblätter sind im trockenen Zustande zart und<br />

brüchig, oberseits bräunlich-grün, unterseits graugrün. Mit <strong>der</strong> Lupe erkennt<br />

man gelegentlich an den trockenen Blättern, hauptsächlich" auf <strong>der</strong><br />

Unterseite, die im Gewebe enthaltenen Kristallsandzellen als kleine, weißliche,<br />

glänzende Punkte.

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