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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Melissae. Herba Hyssopi. Herba Majoranae. Herba Origani. Herba Thymi. 325<br />

Herba Majoranae. Mairan. Maj oran.<br />

Die vom blühenden Kraut von Origanum majorana L., einer als Küchengewürz<br />

allenthalben kultivierten, halbstrauchigen Pflanze abgestreiften Blätter und<br />

Blüten. Die dünnbehaarten, astigen Stengel tragen kreuzgegenständige, eirunde<br />

o<strong>der</strong> längliche, bis 4 cm lange, ganzrandige, aber etwas ausgeschweifte, graugrüne,<br />

kurzfilzige, drüsig punktierte Blätter und weiße, zu fast kugeligen Ähren an den Spitzen<br />

<strong>der</strong> Äste gehäufte, mit rundlichen, dicht behaarten Deckblättern versehene, weiße o<strong>der</strong><br />

rötliche Blüten mit umgekehrt kegelförmigem, fünfzähnigem Kelch. Die obere Epi<strong>der</strong>mis<br />

besteht aus schwach buchtigen, die untere aus stark wellig-buchtigen Zellen<br />

mit perlsehnurartiger, grober Tüpfclung <strong>der</strong> Seitenwände. Spaltöffnungen oberseits<br />

wenig, unterseits reichlich, von 2 zum Spalt senkrecht orientierten Epi<strong>der</strong>miszellen<br />

umfaßt. Das Mesophyll besteht aus einer Schicht großer Palisaden und einem ebensobreiten<br />

Sehwammgewebe. Die Behaarung bei<strong>der</strong> Seiten umfaßt 3 Formen: Labiatendrüsenschuppen<br />

mit einzelligem Stiel und 8-12 Köpfchenzellen, um welche die Epi<strong>der</strong>miszellen<br />

radial angeordnet sind, meist dreizellige, konische Deckhaare mit glatter<br />

o<strong>der</strong> oberwärts körnig rauher Cuticula und Köpfchenhaare mit kurzem 2-4ozelligem<br />

Stiel und 1-2zelligem Köpfchen. Kristalle fehlen. Geruch und Geschmack <strong>der</strong> Droge<br />

sind stark gewürzhaft infolge des Gehalts an ätherischem 01 (bis 1,8 %). Der Aschegehalt<br />

soll 10 % nieht übersteigen, davon höchstens 2 % in verdünnter iSalzsimre<br />

unlöslich. Die Verwendung geschieht hauptsächlich als Gewürz, sowie zu Ungt.<br />

Majoranae.<br />

Herba Origani. Dostkraut. Dostenkraut.<br />

Das blühende, von den dickeren Stengeln befreite Kraut des in Deutschland fast<br />

überall verbreiteten, ausdauernden Origanum vulgare L.<br />

Der Stengel ist bis '/ 2 m hoch, purpurrot gefärbt, undeutlich vierkantig. Die<br />

kreuzgegenständigen Blatter sind gestielt, bis 4 cm lang, eiförmig, am oberen Ende<br />

meist mehr o<strong>der</strong> weniger abgestumpft, an <strong>der</strong> Basis abgerundet, fast ganzrandig,<br />

meist sehr schwach behaart, am Hande gewimpert. Die Blüten stehen in Trugdolden,<br />

die sich am Ende des Stengels zu Ähren vereinigen; an <strong>der</strong> Basis je<strong>der</strong> Blüte steht ein<br />

violettes, ovales Deckblatt; <strong>der</strong> Kelch ist 5zähnig; die Blumenkrone ist klein, weiß<br />

o<strong>der</strong> rotviolett und besitzt eine aufrechte, ausgerandete Oberlippe und eine dreiteilige<br />

Unterlippe. Beide Blattepi<strong>der</strong>men mit Spaltöffnungen, unterseits viel mehr. ;\:Iesophyll<br />

bifazial. Behaarung nur am Rande reichlicher, teils mehrzellige Deckhaare mit schwach<br />

warziger Cuticula, teils in die Epi<strong>der</strong>mis versenkte Labia~endrüsenschuppen.<br />

Dostkraut besitzt infolge seines Gehaltes an ätherischem 01 einen würzigen Geruch<br />

und Geschmack und findet als Volksheilmittel gelegentlich Verwendung, beson<strong>der</strong>s<br />

zu Krauterbä<strong>der</strong>n gegen Skrophulose. Herba Origani cretici stammt von O. vulgare<br />

val'. creticum.<br />

Herba 'l'hymi. Thymian. Römischer Quendel.<br />

Gartenthymian.<br />

Abstammung. Thymian besteht aus den abgestreiften Blättern und<br />

Blüten von Thym us vulgaris L., welche, in den europäischen Mittelmeerlän<strong>der</strong>n<br />

heimisch, als Gewürzkraut in fast jedem Bauerngarten gezogen,<br />

in größerem :Maßstabe aber in Thüringen, <strong>der</strong> Provinz Sachsen und in<br />

Nordbayern angebaut und im Mai und ,Juni geerntet wird (Abb. 320).<br />

BeschaUenhcit. Die Blätter sind bis 9 mm lang, höchstens 2 mm breit,<br />

sitzend o<strong>der</strong> kurzgestielt, etwas dick, am Rande stark zurückgerollt, schmal<br />

lanzettlich, elliptisch o<strong>der</strong> gerundet rhombisch (B). Die Blattspreite ist<br />

oberseits dunkelgrün, unterseits heller, bei<strong>der</strong>seits kurz borstig behaart,<br />

ungewimpert. In die Epi<strong>der</strong>mis bei<strong>der</strong> Blattseiten eingesenkt findet man<br />

zahlreiche große Drüsenschuppen mit gelbrotem, ätherischem Öl erfüllt.<br />

Sie lassen sich mit <strong>der</strong> Lupe leicht erkennen.<br />

Der Blütenstand besteht aus Scheinquirlen, die unten entfernt, oben<br />

ährenförmig genähert sind. Der bis zur Hälfte in zwei Lippen gespaltene,

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