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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

A. Drogen aus dem Pflanzenreich.<br />

Abteilung Schizophyta. (Sp alt pflanz en.)<br />

Klasse Scbizon.ycetcs. Spaltpilze. Bakterien.<br />

Fermentum Kefir. Kefirkörner.<br />

Das zur Herstellung von Kefir o<strong>der</strong> Kefirmilch nötige Ferment. Es bildet hellgelbliche,<br />

unregelmäßige Klümpchen von 1 mm bis 5 cm Durchmesser und enthält<br />

die ovalen Zellen von Saccharomyces kefir und im Zoogloea-Zustande befindliche<br />

Rakterien, namfmtlich Bacillus caucasicus und 2 Streptococcus-Arten.<br />

Abteilung Phaeophyceae.<br />

(Bra unalgen.)<br />

]'amilie Lalninariaceae.<br />

Laminaria. Stipitcs Laminariae. Laminaria- Quellstifte.<br />

Abstammung. Die Droge besteht aus dem mittleren, stengelartigen Teil des 'rhallus<br />

von Lanüna ria Cloustoni (Edmonston) Le Jolis (= Laminaria hyper borea<br />

Ullnnerus). Diese Alge wächst stellenweise in l\fassen an den Küsten des Atlantischen<br />

Ozeans. Der bis mehrere Meter lange und bis 4 cm dicke Stammteil ist knorpelig,<br />

fest und starr.<br />

ßescllaffellheit. Die Laminaria-Stielteile sind in trockenem Zustande graubraun<br />

o<strong>der</strong> dunkelbraun, grob gefurcht, zylindrisch o<strong>der</strong> seltener etwas flachgedrückt, von<br />

!lOrnartiger Beschaffenheit, mehrere Dezimeter lang, I ~ 2 em dick, selten dicker;<br />

m. den Furchen tragen sie meist einen dcutlichen Anflug von ausgeschiedenen Salzk:lstallen.<br />

Sehr dicke Stücke sind manehmal in <strong>der</strong> Mitte hohl. In Wasser quellen<br />

"(he se Stielteile bis zum Fünffachen ihres Durchmessers auf; bei Wasserentziehung<br />

schrumpfen sie sofort wie<strong>der</strong> auf ihren früheren Trockenumfang ein.<br />

Anatomie. Auf dem Querschnitt dureh die Laminaria-Stiele kann man drei ziemlich<br />

undeutlich voneinan<strong>der</strong> geschiedene Schichten unterscheiden: eine dunkelbraune<br />

Rchmale, äußerste R,inde, eine innere, ungefärbte Rindenschicht (oft "Mittelschicht"<br />

genannt) und endlioh eine miwhtige, zentrale Markschicht. In <strong>der</strong> äußeren Rindenschicht<br />

finden sich dicht nebeneinan<strong>der</strong> zahlreiche, meist auf dem Querschnitt in einen<br />

unregelmäßigen Kreis angeordnete, schizolysigene Sehleimgänge. Die sog. Markschicht,<br />

welche ganz beson<strong>der</strong>s stark quellbar ist, besteht aus gleichartigen, stark längsgestreckten,<br />

ziemlich dickwandigen und grobgetüpfeltenZellen, welche reichlich Schleim<br />

enthalten und <strong>der</strong>en Primarwandung bei Wasserzutritt stark verschleimt .<br />

. Anwendung. Aus dcI' Drqge geschnittene und geglättete Stifte dienen etwa seit<br />

1htte dcs vorigen ,Jahrhun<strong>der</strong>ts infolge ihrer starken Quellbarkeit zur Erweiterung<br />

von Wundkanalen; <strong>der</strong> Schleim, bzw. das Pulver <strong>der</strong> Laminariastiele, die z. B. auf<br />

Hel.goland in großen 'Mengen gewonnen werden und die einen kräftigen Seegeruch<br />

beSItzen, wird zur Fabrikation leicht und schnell zerfallen<strong>der</strong> Pastillen verwendet.<br />

GJlg 11. Bl'antlt, <strong>Pharmakognosie</strong>. 3. Auf!.

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