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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Salviae. Herba Marrubii. Folia Melissae. 323<br />

Herba JVlarruhii. Andornkraut.<br />

Da~ blühende Kraut des in Deutschland verbreiteten Marrubiulll vulgal'e L.<br />

Der vierkantige, weißfilzige, astige Stengel trägt gegenständige, runzelige, weißhaarige,<br />

unterseits grau- o<strong>der</strong> weißfilzige Blätter, von denen die unteren rundlicheiförmig,<br />

langgestielt, ungleich grob gekerbt, die oberen spitz-eiförmig, kurz gestielt<br />

und kerbig gezähnt sind, sowie zu kugeligen Scheinquirlen vereinigte weiße Lippenbliiten,<br />

die von einem zottigen Kelche mit 6-10 hakig umgebogenen Zahnen umschlossen<br />

sind. Der Querschnitt des Stengels ist in folge des sehr stark entwickelten und möglichst<br />

weit nach außen geschobenen, in den vier vorspringenden Kanten desStengels<br />

liegenden Kollenchyms geradezu kreuzförmig. Die obere Epi<strong>der</strong>mis des Blattes besteht<br />

aus geradlinigpolygonalen Zellen, fast ohne Spaltöffnungen, die untere aus buchtigen<br />

Zellen, zwischen welchen sich zahlreiche Spaltöffnungen befinden. Das Mesophyll<br />

ist aus einer Schicht langer Palisaden und einem zwei- bis vierschichtigen, schmalen<br />

Schwammgewebe zusammengesetzt. Die Behaarung umfaßt folgende Haarformen:<br />

einzellige, spitze Deckhaare von verschiedener Länge. Büschelhaare, d. h. Gruppen<br />

von vielen (bis 15) ein- o<strong>der</strong> mehrzelligen Deckhaaren. Drüsenhaare mit wenigzelligem<br />

Stiel und einzelligem Köpfchen und Labiatendrüsenschuppen mit achtzelligem, auch<br />

solche mit vier- o<strong>der</strong> gar zweizelligen Köpfchen. Das Kraut enthalt einen Bitterstoff,<br />

Marrubiin. ferner Gerbstoff und ätherisches Öl und ist ein Volksheilmittel gegen Lungenleiden.<br />

Verwechselungen bzw. Falschungen sind Ballota nigra L. mit herzförmigen,<br />

bei<strong>der</strong>seits kurzhaarigen Blättern und meist rötlichen Blüten, ~epeta cataria L. mit<br />

h,er>lförmigcn, grobgesägten, unterseits kurz grauhaarigen Blättern und ebenfalls<br />

oft rötlichen Bliiten, und Stachys germanica L. mit herzförmigen, woißwoIligen BLlttern<br />

und roten Blüten.<br />

'<br />

Folia lIelissae. Melissen blätter.<br />

Abstammung. Melissenblätter werden von <strong>der</strong> im Mittelmecrgcbietf'<br />

heimischen, in Deutschland in <strong>der</strong> Umgegend von<br />

Cölleda, .Jena, Erfurt und Qucdlinburg kultivierten<br />

Melissa officinalis L. gesammelt.<br />

Besehaffenheit. Die Blätter (Abb. 318)<br />

Abb. '118. Fol. Melissae (,/,).<br />

(Gilg.)<br />

langem, rinncnförmigem,<br />

oben meist zottig behaartem<br />

Stiel versehen; die Blattspreite, obcrseits<br />

ist breit-eiförmig o<strong>der</strong> herzförmig, dünn, mit<br />

Abb. 3151. FolIa ~felissae, Querschnitt durch (h\R B1att. fl.h knrzgestieltes<br />

Dl'n~cllhaar, d.8Cku Drll:.:;cnschupve, k.h langge~tielt.cs Drlisenhaar,<br />

h kurze, ReUener eh·vas verlangerte, einfaehe, kegelforrnigc<br />

o<strong>der</strong> eekzahnfornllge Jlaarc, pal Palisadenpal'enehYIlt,<br />

schw SChWalll1l1parcnehYlll, o.ep obere J~p.icteL'1))ip;<br />

n.ep untere Epüteflll1fl, Vergr. 125/1 , (Gilg.) ,<br />

sattgrün, unterscits heller,<br />

zwisehen den Nerven anf-<br />

21*

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