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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Tubera Jalapae. Folia Eriodictyonis. 317<br />

Menge vorhanden Bein müssen!), sowie in Chloralhydratlösuni! (nauh Lösung <strong>der</strong><br />

Starke [Pniparat eventuell mehrmals unter dom Deekglaschen stark orwarmen"<br />

Studium <strong>der</strong> vorkommenden Zellformen und <strong>der</strong> Kristalle!).<br />

Bestandteile.<br />

Die Jalapen-Knollen schmecken fade, später kratzend<br />

und riechen infolge ihrer Behandlung oft rauchartig. Sie enthalten in ihrem<br />

Milchzellensaft ein Harz (Resina J ala pae, bis zu 22 %), welches größtenteils<br />

aus Con vol vulin (95 %) und zum geringeren Teile (5 %) aus J ala pin<br />

besteht. Der Gehalt an Harz, welches in Weingeist löslich ist, soll mindestens<br />

10 % betragen. J alapenknollen sind giftig und müssen vorsichtig gehandhabt<br />

werden.<br />

Prüfung. Betrügerischerweise beigemengte Jalapenknollen, welche vorher<br />

durch Extraktion mit Weingeist ihres Harzgehaltes ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

beraubt sind, kennzeichnen sich natürlich durch ihren unter 10 %<br />

betragenden Harzgeha,lt. Beigemengte Orizabawurzel (als Sti pi tes<br />

.J ala pae im Handel) von Ipomoea orizabensis Ledanois bildet scheibeno<strong>der</strong><br />

walzenformige, holzige o<strong>der</strong> faserige Stücke. Tampicowurzel von<br />

Ipomoea simulans Hanbury besitzt eine korkige Oberfläche und zeigt holzigen<br />

Bruch. Brasilianische J ala pa von I pomoea opereulata 111 art. ist von lockerem<br />

Bau und innen gelb o<strong>der</strong> grünlich-gelb gestreift. Turpethwurzel (von Operculina<br />

turpethum (L.) Peter) und Scammonia,>'Urzel sind wegen ihrer nicht<br />

knollenförmigen Gestalt nicht mit Tub .• Talapae zu verwechseln.<br />

Reichliche o<strong>der</strong> überhaupt in nennenswerten Mengen vorkommende<br />

Steinzellen o<strong>der</strong> verdickte Fasern dürfen im Pulver nicht vorhanden sein.<br />

Geschichte. Die ersten Nachrichten über die Jalapenknollen kamen im<br />

Jahre 1530 nach Europa. Um 1650 waren die Knollen schon in Deutschland<br />

im Handel. Erst im Jahre 1829 wurde man über die Abstammung orientiert.<br />

Anwendung. Sie dienen hauptsächlich zur Gewinnung des Jalapenharzes,<br />

welches stark abführend wirkt.<br />

Familie Hydrophyllaceae.<br />

Folia Eriodictyonis. Eriodictyon blä tter. San takra u t.<br />

Die öfters mit dünnen Zweigstücken untermischten Blätter von Eriodictyon<br />

glutinosum Bentkam, E. tomentosum Bentkam und E. angustifolium Bentkam.<br />

immergrünen Sträuchern des pazifischen Nordamerika. Die Blätter sind meist schmal<br />

lanzettlich, 4~ 12 cm lang, bis 2,5 cm breit, an <strong>der</strong> Basis keilförmig verschmälert,<br />

oben lang zugespitzt, kurzgestielt, am Rande unregelmäßig gesägt, wobei Basis nnd<br />

Spitze oft keine Sagezahne tragen, o<strong>der</strong> buchtig, selten ganzrandig, etwas umgerollt,<br />

le<strong>der</strong>ig, oberseits harzglänzend, graugrün, oft klebrig, unterseits mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

Nerven weiß behaart, dicht netzadrig, mit gelbbraunen Haupt- und Nebennerven<br />

erster Ordnung.<br />

Beide Epi<strong>der</strong>men führen Spaltöffnungen, die Oberseite jedoch nur sehr wenicye.<br />

Das Mesophyll besteht aus 3~4 Palisadenschichten und einem schmalen Schwall1~ngewebe<br />

mit hie und da palisadenförmiger unterster Schicht. Ein Teil <strong>der</strong> Palisaden,<br />

und zwar häufig eine Reihe übereinan<strong>der</strong> liegen<strong>der</strong>, ist durch sekundare Wände quer<br />

geteilt, und jedes Fach enthält eine Oxalatdruse; so kommen bis zu 9 Drusen in eine<br />

die ganze Palisadenschicht durchsetzende Reihe zu liegen. Auch im Schwammgewebe<br />

finden sich hie und da Drusen. Die Behaarung ist eigenartig. Auf die Oberseite und<br />

die Nervunterseite beschränkt sind Drüsenhaare, die den Labiatendrüsen sehr ähneln.<br />

Sie haben ein- bis vierzelligen Stiel und ein meist 6~8zelliges Köpfchen. Auf die<br />

zwischen den Nerven gelegenen Teile <strong>der</strong> ~lattunte~seite bcschrä!Lkt sind zahlreiche,<br />

stark verdickte, lange, gewundene nnd verfIlzte, gleIChwohl nur emzellige Deckhaare.<br />

Die Blätter schmecken aromatisch, etwas süßlich, enthalten reichlich Harz, Eriodictyonsäure<br />

und ein Glycosid, und färben sich mit Kalilauge orangegelb bis rotbraun.<br />

lVIan stellt ein als Expectorans gebrauchtes Fluidextrakt aus ihnen her.

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